Das russische Chabarowsk liegt östlicher als China. Ein Autoreise nach Moskau dauert rund zwei Wochen. Nun gelingt der Fernost-Stadt erstmals der Aufstieg in die Premier Liga. Damit ärgert Chabarowsk die Grossen: Dass die Star-Truppen aus St. Petersburg oder der Hauptstadt Gefallen an einer mühsamen Auswärts-Reise finden, ist stark zu bezweifeln. Ein Lied davon können die Eishockey-Fans singen: Chabarowsk ist auch in der KHL vertreten.
Kürzere Wege hat SPAL Ferrara in Italien, Aufsteiger in die Serie A – sie waren dafür in der Vergangenheit steinig: Gleich zweimal folgte im neuen Jahrhundert nach einem Bankrott die Neugründung (2005 und 2012). Jetzt gelingt der Durchmarsch durch die zweithöchste Klasse, es warten Duelle mit Juventus, Milan, Napoli oder der Roma.
Strassburg ist ein ähnliches Beispiel: Noch 2011 kickte der ehemalige Meisterklub von Ex-Trainer Gilbert Gress (75) nach einem Konkurs in der 5. französischen Liga. Mit der Unterstützung einer fünfstelligen Zahl an Zuschauern – auch in den Amateur-Klassen – gelingt die Rückkehr ins Oberhaus.
Ebenfalls in die Ligue 1 steigt Amiens auf, die Heimatstadt des neuen Landes-Präsidenten Emmanuel Macron – nachdem es am letzten Spieltag in letzter Sekunde in der Tabelle noch vier Teams überholte, dank dem Siegtor in der 95. Minute gegen Reims (2:1).
In England schafft Underdog Huddersfield das Kunststück, den Aufstieg mit einer negativen Tordifferenz zu realisieren. Zum bisherigen Budget von gut 15 Millionen Franken kommen dank den Fernseh-Geldern in der Premier League nun mindestens 210 Millionen dazu (BLICK berichtete). Fussball verrückt. (str)