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Komplizierter Job in der 2. Liga: Sportchef Roger Stilz strebt mit Jahn Regensburg möglichst schnell 40 Punkte an.

Foto: imago/Sascha Janne

Christian Finkbeiner

Es sind hektische Tage für Roger Stilz (45). Das Telefon klingelt fast pausenlos, im Büro des Sportdirektors von Jahn Regensburg herrscht reger Betrieb. Es ist die erste Saison-Kaderplanung, die der Ostschweizer zu verantworten hat. Am Samstag gehts gegen Darmstadt los.

Anfang Dezember wechselte Stilz nach zehn Monaten beim belgischen Klub Beveren in die Oberpfalz. «Sportdirektor in der 2. Bundesliga. Ein Klub mit schlanker Struktur, kurzen Entscheidungswegen und viel Verantwortung – das war für mich sehr interessant», begründet Stilz das Ende seines Engagements in Antwerpen. Hinzu kamen familiäre Gründe: Seine Lebenspartnerin ist Deutsche.

Trainer, Nachwuchschef, Sportchef

Es ist ein weiteres Kapitel in der bunten Vita von Stilz. Nachwuchskoordinator bei Victoria Hamburg, Assistenztrainer beim HSV und in Nürnberg und Leiter der Nachwuchsabteilung von St. Pauli hiessen die Stationen des St. Gallers. «Ich glaube, ich könnte ein guter Trainer sein», sagt Stilz. «Aber meine grössten Qualitäten liegen zwischen Büro, Platz und Kabine.» Seine UEFA-Pro-Lizenz erlangte er 2016 an der Seite von Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco.

Jahn Regensburg gehört zu den Kleinen in der 2. Liga. «Etatmässig sind wir im unteren Viertel anzusiedeln», sagt Stilz. «Wir arbeiten extrem seriös und überziehen das Budget nicht. Andere Klubs gehen mehr Risiken ein.» Seit 2017 ist Jahn zweitklassig. In der letzten Saison reichte es nach einer schwachen Rückrunde gerade noch zu Platz 15.

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Das Saisonziel ist klar: so schnell wie möglich 40 Punkte und den Klassenerhalt sichern. «Das tönt zwar langweilig, aber wir sind gut beraten, die Dinge realistisch einzuschätzen», so Stilz.

Die Favoriten sind andere: der HSV, Hannover, Darmstadt oder die beiden Bundesliga-Absteiger Bielefeld und Fürth mit den Schweizer Trainern Uli Forte (48) und Marc Schneider (41).

Forte und Schneider: alte Bekannte

Stilz kennt beide bestens. Mit Forte bildete er in der Saison 2001/2002 eine Fahrgemeinschaft, als die beiden zusammen in Kriens spielten. Und Schneider holte er vor einem Jahr als Trainer zu Beveren. Ein gemeinsamer Freund hatte den Kontakt vermittelt. «Dass wir uns nun in dieser kompetitiven Liga wieder begegnen, ist eine coole Geschichte.»

Neben Stilz beschäftigt Regensburg mit Verteidiger Jan Elvedi einen von acht Schweizer Spielern in der Liga. Der Zwillingsbruder von Nati-Star Nico Elvedi geht in seine dritte Saison bei Jahn. «Er hat sich weiterentwickelt und ist stabiler geworden. Er macht einen guten Job», sagt Stilz. Ein in der Schweiz kein Unbekannter steht im Tor der Regensburger: der ehemalige St. Galler Dejan Stojanovic.

Die Schweizer in der 2. Bundesliga

Arminia Bielefeld: Uli Forte (48), Trainer.

Greuther Fürth: Marc Schneider (41), Trainer.

Hamburg: Miro Muheim (24), Verteidiger.

Bielefeld: Silvan Sidler (24), Verteidiger.

Nürnberg: Kwadwo Duah (25), Stürmer.

Karlsruhe: Simone Rapp (29), Stürmer.

Paderborn: Jasper van der Werff (23), Verteidiger.

Rostock: Ridge Munsy (33), Stürmer.

Regensburg: Roger Stilz (45), Sportdirektor. Jan Elvedi (25), Verteidiger.

Braunschweig: Saulo Decarli (30), Verteidiger.

St. Pauli: Betim Fazliji (23), Mittelfeldspieler.