Fabio Coltorti, Sie klingen verschlafen. Haben wir Sie etwa geweckt?
Fabio Coltorti: Ich habe tatsächlich gerade eine Siesta gemacht! Wir hatten am Morgen Training und Regeneration. Jetzt am Nachmittag habe ich etwas Schlaf nachgeholt.
2:1-Siegtor gegen Darmstadt in der 93. Minute. Im Stadion wie ein Held gefeiert. Haben Sie in der Nacht kein Auge zugetan?
Doch, doch, ich habe wie immer nach einem Spiel geschlafen. Ich war nicht aufgewühlter als sonst. Mit ein paar Mannschaftskollegen bin ich noch essen und etwas trinken gegangen. Das machen wir immer so.
Wie war es, ein Tor zu bejubeln?
Es ist emotionaler als eine Parade im Tor! Bei einem Tor wird das Spiel unterbrochen, es wird viel positive Energie freigesetzt. Die Momente des Jubels waren extreme Emotionen, die es bei einer Parade nicht in der Form gibt. Ich war froh, dass nach dem Tor gleich der Abpfiff kam, ich war ausser Atem!
Ihr Teamkollege Daniel Frahn sagte: «Jetzt hat der blinde Coltorti ein Tor gemacht – ich hoffe, dass er jetzt nicht dauernd sagt, er sei der bessere Stürmer als ich!»
Klar, mein Tor lädt jetzt in der Kabine natürlich zu Scherzen ein. Ich habe Frahn jetzt mal gezeigt, wie man vor dem Tor den Ball richtig annimmt …
Die Ballannahme, die Drehung und der Torschuss sahen wirklich abgezockt aus.
Es sieht vielleicht so aus, dass ich die Aktion kühl durchgezogen habe. Aber ich habe den Ball einfach nur reflexartig angenommen und reingehauen.
Haben Sie mit Ihren 1,97 Metern nicht auf einen Kopfball spekuliert?
Früher war das so. Ich bin auch bei GC, Thun oder Schaffhausen ein paar Mal mit nach vorne gegangen, um auf einen Kopfball zu gehen. Ins Tor ist der Ball allerdings nie gegangen. Diesmal wusste ich, dass wir genügend gute Kopfballspieler vorne haben. Kopfball ist eh nicht mein Spezialgebiet.
Was war Ihr Plan?
Ich bin bewusst vor den anderen Goalie gestanden, um ihm die Sicht zu verdecken. Und ich wusste, dass Darmstadt bei der Spielerdeckung durcheinandergerät. Mich haben sie nicht gedeckt.
Warum sind Sie eigentlich nach vorne gegangen? Es stand ja 1:1.
Wir wissen seit Wochen, dass uns für den Aufstieg nur noch Siege helfen. Ein Punkt war zu wenig. Dann hat mir ein Teamkollege gesagt, ich soll mit in den Angriff. Wir haben schon vor meinem Tor alles auf eine Karte gesetzt und voll auf Sieg gespielt.
Holt Leipzig in vier Spielen die fünf Punkte auf den Relegationsplatz noch auf?
Es wäre ein halbes Wunder, wenn wir den Aufstieg noch schaffen. Aber eine kleine Chance haben wir. Wir können nur noch gewinnen!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Hannover 96 | 12 | 6 | 22 | |
2 | SC Paderborn 07 | 12 | 5 | 21 | |
3 | Fortuna Düsseldorf | 12 | 5 | 21 | |
4 | Karlsruher SC | 12 | 3 | 20 | |
5 | Hamburger SV | 12 | 9 | 19 | |
6 | SV 07 Elversberg | 12 | 8 | 19 | |
7 | 1. FC Köln | 12 | 4 | 18 | |
7 | 1. FC Nürnberg | 12 | 4 | 18 | |
9 | 1. FC Magdeburg | 12 | 3 | 18 | |
10 | 1. FC Kaiserslautern | 12 | 2 | 17 | |
11 | Hertha BSC | 12 | 0 | 17 | |
12 | SV Darmstadt 98 | 12 | 3 | 16 | |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 12 | -5 | 13 | |
14 | Schalke 04 | 12 | -3 | 12 | |
15 | Eintracht Braunschweig | 12 | -10 | 12 | |
16 | SC Preußen 06 Münster | 12 | -4 | 11 | |
17 | SSV Ulm 1846 | 12 | -3 | 10 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 12 | -27 | 7 |