Geldstrafe für Prügel-Skandal
Hertha-Goalie Gersbeck muss nicht ins Gefängnis

Hertha-Goalie Marius Gersbeck kommt nach seiner Schlägerei im Trainingslager mit einer Geldstrafe davon. Dies hat das Landgericht Salzburg entschieden.
Publiziert: 29.09.2023 um 08:59 Uhr
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Marius Gersbeck wurde am Donnerstag zu einer Geldstrafe von 40'000 Euro verurteilt.
Foto: IMAGO/M. Popow

Mitte Juli kam es im Trainingslager von Hertha BSC in Zell am See zum grossen Skandal. Torwart Marius Gersbeck (28) prügelte sich während eines unerlaubten nächtlichen Ausfluges mit einem 22-Jährigen und sorgte mit seinen Schlägen und Tritten für eine Orbitabodenfraktur (Augenhöhle), eine Kieferhöhlenwandfraktur sowie ein Lidhämatom beim Opfer.

Jetzt ist klar: Gersbeck muss nicht ins Gefängnis. Vor dem Landgericht Salzburg wurde das Verfahren gegen den 28-Jährigen am Donnerstag unter der Voraussetzung der Zahlung einer Geldstrafe von 40'000 Euro eingestellt. Dieses Prinzip der «Diversion» ist im österreichischen Recht verankert. Die Strafe bezahlte er noch während der Verhandlung direkt in die Gerichtskasse.

Gersbeck einigte sich mit dem Opfer

Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte den Schlussmann wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit besitzt, innerhalb von 14 Tagen Rechtsmittel einzubringen. Derweil hatte sich Gersbeck bereits im Vorfeld mit dem Opfer aussergerichtlich geeinigt und soll ihm eine Schadensgeldsumme im hohen sechsstelligen Bereich bezahlt haben.

Vor Gericht zeigte sich der Torwart reuig: «Ich bedauere den Vorfall zutiefst. Und ich würde mich gerne bei dem Opfer persönlich entschuldigen», soll er laut «Bild» im Gerichtssaal gesagt haben. Zudem sei es zu einem Handshake mit dem Opfer gekommen.

Zweite Chance von Hertha?

Wie es für Gersbeck nun bei Hertha weitergeht, ist unklar. «Unser Spieler wurde strafrechtlich nicht verurteilt und hat den Verletzten einvernehmlich entschädigt. Bei dieser Sachlage schliessen wir unter Berücksichtigung der Interessen aller Beteiligten nicht aus, dass Marius Gersbeck eine zweite Chance erhält. Wir werden dies intern besprechen und zeitnah entscheiden», teilte Thomas E. Herrich, Geschäftsführer von Hertha BSC, mit.

Gersbeck war im Sommer erst vom Karlsruher SC zu seinem Jugendklub Hertha zurückgekehrt. (AFP/bjl)

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