Aus nach sechs Jahren
Knäbel erklärt seinen Schalke-Abgang

Sportvorstand Peter Knäbel sagt dem Ruhrpott tschüss, verlässt Schalke 04 und kehrt in die Schweiz zurück. Hier sagt er, weshalb.
Publiziert: 15.11.2023 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2023 um 18:06 Uhr
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Seit fünfeinhalb Jahren arbeitet Peter Knäbel bei Schalke 04, seit Februar 2021 als Sport-Vorstand.
Foto: imago/RHR-Foto
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Sportlich läufts bei Schalke 04 schlecht, nach 13 Spieltagen liegt man in der 2. Bundesliga nur auf Platz 16. Im Abstiegskampf statt Aufstiegsrennen. Und auch in der Teppichetage rumorts. So titelt «Bild» am Dienstag «Wie Schalkes Aufsichtsrat Knäbel benutzt!» und schreibt, dass Schalkes Kontrollgremium um Boss Axel Hefer seinen Sportvorstand Peter Knäbel (57) systematisch zum Sündenbock machen würde, um von den eigenen Fehlern abzulenken. Intern soll Knäbel gar den Spitznamen «Schmutzfänger» gefasst haben, heisst es weiter. 

Schmerzhafte Zeiten seien es derzeit für Knäbel, dieser leide darunter, schreibt die «Bild» und spielt damit auch darauf an, dass sich der ehemalige Technische Direktor des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) letzte Woche beim Fussballspielen einen Achillessehnenriss zugezogen hat. Ein Abgang Knäbels nach Saisonende gilt im Ruhrpott als sicher, zumal dessen Vertrag am 30. Juni 2024 ausläuft. Der Entscheid über Knäbels Zukunft wollte der Aufsichtsrat im Februar fällen. 

«Hatte nicht immer das Gefühl, dass ich gestärkt werde»

Anscheinend ist Knäbel nun zuvorgekommen. Am Mittwoch vermeldet Schalke 04 in einem Communiqué, dass man Ende Saison getrennte Wege gehe. Auf Wunsch von Knäbel, der im Sommer nach dann sechs Jahren im Ruhrpott zu seiner Familie nach Solothurn zurückkehren wolle.

Wenige Minuten nach Bekanntgabe erreicht Blick Knäbel in der Reha. Dieser wirkt trotz Achillessehnenriss gelöst, sagt: «Ich habe den Aufsichtsrat schon vor Wochen darüber informiert, dass ich aufhören werde. Selbstverständlich werde ich meinen Vertrag erfüllen und für Schalke bis zum letzten Tag mein Bestes geben.»

Und was hat es mit den Schuldzuweisungen auf sich? «Darauf will ich nicht eingehen», sagt Knäbel, «aber die offene Vertragssituation hat meine Position sicher nicht gestärkt.» Wer den anständigen und zurückhaltenden Knäbel kennt, weiss: Der «Bild»-Artikel vom Dienstag triffts genau. 

«Die letzte Zeit war sehr intensiv, selbst für Schalker Verhältnisse»

Ausschlaggebend für seinen Entscheid sei seine Familie, sagt Knäbel. «Ich bin im April 2018 als Technischer Direktor zu Schalke gekommen, in dieser Zeit konnte ich regelmässig zu meiner Familie nach Solothurn gehen», sagt der schweizerisch-deutsche Doppelbürger. «Seit ich im Februar 2021 die sportliche Gesamtverantwortung übernommen habe, war das nicht mehr möglich. Die letzten Jahre waren sehr intensiv, selbst für Schalker Verhältnisse.»

Im Sommer ist Knäbel bereit für ein neues Projekt

Ausgebrannt ist der ehemalige Nachwuchschef des FC Basel aber nicht. «Im Sommer schadet ein kurzer Break sicher nicht. Dann bin ich bestimmt bereit für ein neues Projekt.»

Das ist noch Zukunftsmusik. Bis zur Winterpause stehen noch vier Spieltage an. «Gelegenheit genug, dass sich die sportliche Situation und der Zustand der Achillessehne zum Positiven entwickeln», so Knäbel. Dann heisst es über den Winter aber: Reha statt Skifahren im Berner Oberland. 

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Fortuna Düsseldorf
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