Gary Lineker, die frechste Schnauze unter den englischen Fussball-Experten, berichtet von einem Traum: «Er war lächerlich. Ich träumte, dass Leicester Tabellenführer der Premier League ist.» Leicester Erster? Tönt nicht nur für Klubikone Lineker lächerlich, ist aber Realität. Das 3:0 in Newcastle am Samstag spülte die «Füchse» auf Platz eins – dahin, wo man andere erwartet hatte: die Teams aus Manchester, Chelsea, Arsenal. Aber kaum den Aufsteiger.
Woran’s liegt? Da ist Goalie Kasper Schmeichel (29), der Spross von ManUtd-Legende Peter – einer der Besten der Liga. Da ist der abgezockte Jamie Vardy (28), der schon 13 Tore schoss und bereits bei Borussia Dortmund gehandelt wird. Da ist auch Claudio Ranieri, der Trainer-Altstar, der schon halb Europa trainierte: Juve, Roma, Inter, Chelsea, Valencia. Zuletzt scheiterte er krachend als griechischer Nati-Coach, weshalb seine Berufung im Sommer umstritten war. Lineker ätzte: «Welch Langweiler!» Doch der Italiener schuf in Kürze eine spielstarke Truppe, die er mit einem kleinen Trick zu konzentrierter Abwehrarbeit animiert: Gewinnt Leicester zu null, spendiert der sonst strenge «Signor Ranieri» Pizza. Zweimal tat er’s bislang.
Inler – 7 Spiele, 0 Minuten
Ob Gökhan Inler auch ein Stück davon bekam? Der Nati-Captain postete zwar ein Bild aus dem Car von der Rückreise aus Newcastle. «Was für ein Gefühl, an der Spitze der Premier League zu sein!» Bloss durfte Inler bislang kaum etwas dazu beitragen. Zuletzt war er 7-mal in Folge nur Ersatz! Im Sommer noch pries ihn Ranieri als «Leicesters Maradona». In zwei Meisterschaftsspielen nur stand er in der Startelf. Lächerlich wenig für einen Maradona.