Zubis Gattin Beatriz und die dreijährigen Zwillinge Nuria und Nevil (3) werden in Zukunft daheim im Zürcher Kreis 4 öfter Mal alleine sein: Papi Pascal Zuberbühler (46) wird ab sofort zum Weltreisenden in Sachen Fussball. Genauer: Der ehemalige Schweizer Nati-Keeper, der 2006 an der WM in Deutschland als einziger Schlussmann aus dem Spiel heraus ohne Gegentreffer blieb, soll von den Spitzbergen bis Neuseeland die Ausbildung der Torhüter verbessern.
Am 4. Dezember gehts los. Erste Destination: Kambodscha, das Königreich zwischen Thailand und Vietnam, aktuell auf Fifa-Platz 170. Am 12. Dezember fliegt Zubi nach Lettland.
Zuberbühler zu BLICK: «Ein Traum-Job und eine Riesen-Aufgabe. Ich bin weltweit für die Goalie-Trainer-Ausbildung verantwortlich. Ich freue mich ausserdem, in Zukunft mit ehemaligen Weltklasse-Torhütern zusammenarbeiten zu können, um gemeinsam die Goalie-Position weiter aufzuwerten.»
Trotz Handschuhen sind dem 51-fachen Internationalen bei der Fifa keineswegs die Hände gebunden. Der ehemalige Torhüter-Trainer des Premier-League-Klubs FC Fulham: «Ich will viele Kurse geben. Ich werde aber auch auf dem Rasen stehen.»
Der Neue ist offen für alles. «Mit dem Kopf arbeiten ist heute sehr wichtig für die Goalies. Sie müssen zum Beispiel sofort entscheiden, ob sie einen langen oder einen kurzen Ball spielen. Seit meiner Aktiv-Zeit ist im Goalie-Spiel brutal viel passiert.»
«Wir sprangen im Training immer nur links, rechts»
Zuberbühler schwärmt vom vierfachen deutschen Welttorhüter Manuel Neuer: «Er war 2014 an der WM in Brasilien der Vorreiter des modernen Goalie-Spiels. Er nimmt extrem viel Risiko, ist hervorragend im Timing und im Zusammenspiel mit seinen Kollegen. Die heutigen Torhüter sind viel athletischer als wir früher. Wir sprangen im Training immer nur links, rechts, links, rechts.» Zubi schwärmt aber auch von unseren Nati-Torhütern Yann Sommer und Roman Bürki, die er als exzellente Spielgestalter bezeichnet.
Zuberbühlers These: «Keine Mannschaft hat Erfolg mit einem schlechten Goalie.»
Den Traum-Job erhielt Zubi dank Fifa-Boss Gianni Infantino und Ex-Milan-Star Zvonimir Boban, dem stellvertretenden Fifa-Generalsekretär. Zubis direkter Vorgesetzter ist Marco van Basten, der Weltfussballer von 1989 und 92. Der Holländer, der der Welt 1992 im EM-Final mit Holland eindrücklich vor Augen führte, dass auch der bestens ausgebildete Torhüter manchmal chancenlos ist. Van Basten überlobbte UdSSR-Schlussmann Rinat Dassajew aus spitzestem Winkel zum 2:0-Schlussergebnis.