Vladimir Petkovic will an der Pressekonferenz vor allem über das EM-Quali-Spiel vom Donnerstag gegen Irland reden. Geht fast nicht. Der Nati-Coach wird fast ausschliesslich mit Fragen zu den zwei prominenten Abwesenden gelöchert. Zu Captain Stephan Lichtsteiner (35), der (wieder) kein Aufgebot erhielt. Und zu Zauberzwerg Xherdan Shaqiri, der Petkovic einen Korb gegeben hat.
Hat Shaq keine Lust auf die Nati? Petkovic: «Ich will jetzt nicht pessimistisch oder negativ sein.» Er nimmt das mit Mineralwasser gefüllte Glas, das vor ihm auf dem Tisch steht, in die Hand und sagt: «Für mich ist das Glas halbvoll.» Und dann, nach einem genaueren Blick, fügt er an: «Vielleicht ein bisschen weniger.»
«Das Verhältnis zu Shaq könnte besser sein»
Petkovic zu seiner Beziehung mit Shaqiri: «Das Niveau ist okay. Es könnte aber noch besser sein, von beiden Seiten. Ich glaube, dass wir gerade aus einer solchen Situation als Gewinner rauskommen können. Wichtig ist, dass Xherdan mit einem Lachen zurückkommt.»
Der neue Nati-Direktor Pierluigi Tami: «Ich glaube, wir müssen die Entscheidung von Xherdan akzeptieren. Er hat bei uns in so vielen Spielen den Unterschied ausgemacht. Er hat fast 100 Länderspiele. Er ist ein Mensch, kann auch einmal einen schwierigen Moment haben. Ich spüre, es ist meine Aufgabe, nahe bei Xherdan zu sein.»
Und wie hat der 105-fache Internationale Stephan Lichtsteiner die Nicht-Nomination aufgenommen? Petkovic: «Als ich das erste Mal mit ihm gesprochen habe, hatte er noch keinen neuen Klub und trainierte meistens für sich alleine. Da habe ich ihm mitgeteilt, dass er nicht dabei sein wird. Da war geplant, dass er zum Kaffee erscheinen wird. Letzten Freitag habe ich ihm gesagt, dass er nicht dabei sein wird. Was wäre gewesen, wenn ich Stephan auf die Bank oder auf die Tribüne gesetzt hätte? Das wäre für mich noch schlimmer gewesen.»
Nochmals Petkovic: «Vor fünf Tagen haben wir entschieden, dass Xherdan nicht dabei ist. Es macht keinen Sinn, er könnte hier nicht konzentriert sein und alles geben. Er braucht nach seiner Verletzung zwei Wochen, um in Liverpool wieder Fuss zu fassen. Ich wünsche, er greift jetzt dort richtig an, wird eventuell gar Stammspieler. Einen kleinen Schritt hat er am Wochenende ja schon gemacht, in dem er ein paar Minuten spielen konnte.»
Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.
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