Nicht wenig deutet darauf hin, dass sich Stephan Lichtsteiner Ende März 2019 mit einem 2:0-Sieg in der EM-Quali im georgischen Tiflis von der Nati verabschiedet hat. Beim darauf folgenden zweiten Quali-Spiel gegen Dänemark (3:3 nach 3:0-Führung) ist der 105-fache Internationale 90 Minuten nur Zuschauer.
Und jetzt? Nach der EM 2008, der WM 2010, der WM 2014, der EM 2016 und der WM im letzten Jahr in Russland steigt die Schweiz erstmals in ein «grosses» Turnier ohne Lichti. Beim Abflug zum Uefa Nations League Finale in Portugal sitzt der Arsenal-Profi am Montag nicht mit an Bord.
Das Aus? Neben Allgemeinplätzen wie «Ein Spiel geht 90 Minuten» oder «Der Ball ist rund» sagt Nati-Coach Vladimir Petkovic beim Einrücken am Flughafen Zürich auch: «Ich werde nie einen Spieler in Pension schicken.»
Doch Petkovic sagt zwischendurch auch mal dieses: «Er war nie an einem Spiel der Nations League » Stimmt: Gegen Island (6:0), Belgien (1:2), Island (2:1) und wieder Belgien (5:2) war Rechtsverteidiger Lichtsteiner verletzt oder nicht im Aufgebot. Petkovic «Wir haben zum Glück die Möglichkeit, andere Spieler zu » Es sind dies der Gladbacher Michael Lang und der Bald-Wolfsburger Kevin Mbabu.
Shaqiri kommt erst am Montag
Und zuletzt geht auch noch der folgende Satz über Petkovics Lippen: «Im September oder nächsten Jahr ist er nicht mehr der Jüngste.» 36 Jahre und fünf Monate alt wäre der 7-fache Meister mit Juve an der EM 2020. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird feststellen: Die Zeichen stehen im Fall Lichtsteiner auf Abschied. Ausser Mbabu und Lang verletzen sich oder kommen in der neuen Saison nicht mehr zum Zug.
Nicht mit an Bord sitzt Xherdan Shaqiri, allerdings aus einem anderen Grund als Lichtsteiner. Nach den Champions-League-Feierlichkeiten mit Liverpool stösst der Zauberzwerg am Montag in Porto zum Team.
Petkovic ist vor und nach dem Spiel in Madrid mit seinem treffsichersten Spieler (22 Länderspiel-Tore) via SMS in Kontakt gestanden. Shaq sitzt bei Liverpools 2:0-Sieg gegen Tottenham 90 Minuten auf der Bank. «Jetzt muss er bereit sein, einen neuen Exploit zu schaffen.» Beim 2:0-Triumph 2016 in der WM-Quali gegen Portugal fehlte Shaqiri verletzt.