Hier bauen sie ihren Alterssitz
Köbi und Alice kehren heim

Ex-Nati-Coach Köbi Kuhn kehrt mit 70 zu seinen Wurzeln zurück. Im Herbst ist Zügel-Termin. Für die ganze Familie.
Publiziert: 24.04.2014 um 21:18 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:24 Uhr
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Köbi und seine Alice: Rückkehr nach sieben Jahren im Exil.
Foto: Toto Marti
Von Max Kern

Eine Seitenstrasse in einer der vielen Tempo-30-Zonen im Zürcher Stadtkreis Wiedikon. Im gelben, vierstöckigen Haus (Baujahr 1913) stehen die fünf Wohnungen leer. Im Hinterhof ragt ein Baugerüst bis unters Dach.

Kein Zweifel: Das 101-jährige Haus bekommt eine Frischzellen-Kur. Die Eigentümer? Eine Familie Kuhn. Ihr berühmtestes Mitglied: Jakob «Köbi» Kuhn, FCZ-Legende und seit 2008 Schweizer Nati-Coach a. D.

«Ja», bestätigt Köbi gegenüber BLICK, «wir lassen unser Haus umbauen.» Und: Drei Stockwerke wird Kuhn nach dem Umbau für sich und seine Familie beanspruchen. Neben ihm und seiner Gattin Alice beziehen auch Tochter Viviane (43) und Köbis Schwester Doris eine Wohnung in der alten Heimat. Zurück zu den Wurzeln.

Alice ist zurzeit noch auf den Rollstuhl angewiesen

Kuhn: «Ungefähr 300 Meter Luftlinie von hier bin ich an der Fritschi-Strasse 3 aufgewachsen.» In der Chronik des Ortsmuseums Wiedikon ist über Klein Köbi zu lesen: «Auf der Fritschiwiese legt der Knabe erste Proben seines fussballerischen Talents vor.»

Ein ganzes Jahr gab Kuhn den bisherigen Mietern Zeit, eine neue Wohnung zu suchen. Köbi: «Einen derart anständigen Vermieter muss man wohl suchen.» Eine der Bewohnerinnen, die im Parterre auch eine Naturheilpraxis betreibt, zieht nach dem Umbau wieder ein.

Unter anderem wird in Köbis Alterssitz nun ein behindertengerechter Lift eingebaut, da Kuhns Gattin Alice zurzeit noch auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Im Herbst ist für die Familie Kuhn Züglete. Köbi verlässt seine Attika-Wohnung am Waldrand von Birmensdorf ZH und kehrt nach sieben Jahren im Exil wieder in «sein» Wiedikon zurück. «Wir geben damit Luxus auf», sagt Kuhn.

Ist der Rasenmäher schon bestellt?

«Aber wer sagt mir, wie lange ich noch Auto fahren kann. Hier in Wiedikon habe ich nur ein paar Schritte in die Migros oder den Coop. Der Schuhmacher und die Apotheke sind gleich um die Ecke. Es hat viele Restaurants, das Quartier lebt.»

«Und», sagt Köbi noch, «meine Tochter und meine Schwester freuen sich riesig. Wenn du unter einem Dach wohnst, kannst du einander auch besser helfen, wenn du Pflege brauchst.»

Im letzten Oktober wurde bei Kuhn Alters-Leukämie diagnostiziert. Gestern sagte Köbi: «Mir geht es gut, danke. Ich brauche auch keine Medikamente.»

Auf der 4 mal 5 Meter kleinen Wiese hinter Köbis neuem Haus steht das Gras kniehoch. Ist der Rasenmäher schon bestellt? Kuhn scherzt: «Vielleicht lege ich mir noch eine Geiss zu ...»

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