Einer der überlebenden Stars von Manchester United ist die heutige Fussball-Legende Sir Bobby Charlton (80). Der damals 20-Jährige sagt kürzlich in einer Dokumentation des englischen Senders BBC: «Das hat mein Leben verändert. Es war einfach ein Albtraum.»
6. Februar 1958. Flughafen München-Riem. Bei heftigem Schneefall versucht der Pilot, seine zweimotorige Maschine in die Luft zu bringen. Auch der dritte Versuch misslingt.
«Wir sind gar nicht erst abgehoben», sagt Bobby Charlton 60 Jahre danach. Das Flugzeug streift ein Haus, das in Flammen aufgeht. Das Cockpit wird gegen einen Baum geschleudert. Das Heck trifft eine Garage. Charlton: «Ich hatte einfach Glück, dass ich auf dem richtigen Platz sass.»
Gedenkfeier mit Hoeness und Rummenigge
Die ManUtd-Spieler sind damals auf dem Heimflug aus Belgrad in München zum Auftanken der Maschine zwischengelandet. Mit einem 3:3 gegen Roter Stern (Hinspiel: 2:1 für ManUtd) haben sie den Halbfinal des Meistercups (heute Champions League) erreicht. Die Spieler von Trainer Matt Busby (überlebt schwer verletzt) werden wegen ihres meist jugendlichen Alters «Busby Babes» genannt. Für acht Babys gibt es heute Gedenkfeiern.
Auf dem Manchester-Platz im Münchner Stadtteil Trudering wird den Opfern gedacht. Die Bayern-Chefs Uli Hoeness und Kalle Rummenigge werden einen Kranz niederlegen. In Trudering steht ein Denkmal für die 23 Opfer des Unglücks. Um 15.04 Uhr, der Absturzzeit heute vor 60 Jahren, gibt es eine Schweigeminute.
Nach seiner Genesung formt Trainer Busby um den Überlebenden Bobby Charlton eine neue Generation der «Busby Babes». 7 Jahre nach der Tragödie gewinnt ManUtd die Meisterschaft. Und nach dem Triumph an der Heim-WM 1966 kann Charlton 1968 auch mit dem Klub den grössten aller möglichen Erfolge feiern: 4:1-Sieg im Final des Meister-Cups gegen Benfica Lissabon.
Charlton: «Es wäre nicht richtig gewesen, wenn Man United nie den Europacup gewonnen hätte.»