Das Schiedsrichtersein liegt Urs Meier noch immer am Herzen. Auch mehr als 14 Jahre nach seinem Rücktritt als Profi-Schiri ist die Begeisterung für das Amt des Spielleiters in jedem Satz zu spüren. Entsprechend Sorge bereitet Meier denn auch die momentane Situation in der Schweiz.
«Wir haben einen akuten Schiri-Mangel!», sagt der Aargauer. «Die jetzige Situation ist eigentlich nicht mehr tragbar. Viele Schiedsrichter sind mit dem Pensum, das aufgrund des Mangels an Personal entsteht, überfordert», so Meier. «Wenn man drei Spiele an einem Wochenende leiten muss, kann auch die Leistung irgendwann nicht mehr stimmen.»
Richtige Leute für den richtigen Verein
Einen Beitrag zur Lösung dieses Problems soll «Sportbird.ch» leisten. Die von Meier ins Leben gerufene Vermittlungsplattform funktioniert so, dass sich sowohl Vereine als auch Einzelpersonen registrieren können. Das Ziel: Die richtigen Leute sollen die richtigen Vereine finden. Und umgekehrt. Das gilt nicht nur bei den Schiris, sondern auch bei Trainern, Funktionären und Spielern.
Die Vorteile seien vielseitig, so Meier. «Jedes Inserat in einer Zeitung kostet Geld. Dazu ist es es geographisch eingegrenzt. Wir haben online eine eigentlich unbegrenzte Reichweite.» Zudem fördere die Plattform die Integration, indem sie Menschen den Anschluss an einen Verein ermöglicht.
Zurück zum Thema Schiedsrichter: Meier ist überzeugt, dass viele Fussballbegeisterte motiviert wären, Schiedsrichter zu werden. Kommt hinzu, dass es neben der Leidenschaft für den Sport auch finanzielle Anreize gibt. Ein Schiedsrichter – auch in den unteren Ligen – kann einen durchaus ordentlichen Nebenverdienst erwerben.
Apropos finanzielle Anreize: In der Schweiz ist es für jeden Fussballverein Pflicht, einen Schiedsrichter zu stellen. Wer das nicht macht, zahlt eine Busse. «Sportbird.ch» kann dies in Zukunft verhindern.