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Gilbert Gress blickt zurück
«Das war der schlimmste Spieler, den ich je trainiert habe»

Gilbert Gress (80) über Xamax, Johan Cruyff und warum «intelligent spielen» wichtiger ist als Taktik.
Publiziert: 17.12.2021 um 17:08 Uhr
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Gilbert Gress war Spieler und Trainer bei Strassburg. 1979 gewann er als Trainer mit Strasbourg die Meisterschaft.
Foto: REUTERS
Felix Bingesser

Was war ihr schönster Moment als Fussballer?
Der Sieg mit Racing Strasbourg 1965 im Messecup gegen die AC Milan.

Ihr schlimmster Moment als Spieler?
Das war ebenfalls 1965 mit Strasbourg. In Nantes kassierten wir fünf Minuten vor Schluss das 1:1. Sonst hätten wir den ersten Titel der Geschichte Strasbourgs gewonnen.

Ihr schönster Moment als Trainer?
Das ist der Titelgewinn 1979 mit Strasbourg. Wir gewannen in Lyon 3:0.

Ihr schlimmster Moment als Trainer?
Das war die Entlassung ein Jahr nach dem Titelgewinn. Das belastet das Verhältnis zu meinem Stammklub bis heute.

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Wer war ihr bester Mitspieler?
Willi Entenmann in Stuttgart. Der hat gegen Gladbach Günther Netzer abgemeldet und noch drei Tore geschossen.

Wer ist der beste Spieler, den sie je trainiert haben?
Don Givens bei Xamax. Der hat zwar schon etwas gehumpelt, als er mit 32 Jahren nach Xamax kam. Aber er war ein unglaublicher Profi und ist ein toller Mensch.

Der schlimmste Spieler, den sie trainiert haben?
Vielleicht Lajos Detari bei Xamax. Der wurde von einem Mitspieler wegen mangelndem Einsatz im Training kritisiert. Dann ist er vom Platz gelaufen und nie mehr aufgetaucht!

Wie hat sich der Fussball in all den Jahren verändert?
Franz Beckenbauer hat auf diese Frage gesagt: Der Rasen. Und Pep Guardiola hat dazu gesagt, dass Johan Cruyff den Fussball revolutioniert hat.

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Und was sagt Gilbert Gress?
Cruyff hat den modernen Fussball geprägt wie kein anderer. Die grösste Entwicklung ist aber, dass heute 22 Spieler auf dem Platz stehen, die mit dem Ball etwas anfangen können. Das war früher anders.

Und taktisch?
Hören Sie mir auf mit Taktik. Jeder redet von Systemen, vom 4-4-2 oder vom 4-3-3. Oder von was auch immer. Die meisten haben keine Ahnung und schmeissen mit Zahlen um sich. Man muss intelligent spielen. In der Vorwärtsbewegung ist der Torhüter der erste Angreifer. In der Rückwärtsbewegung ist der Stürmer der erste Verteidiger. Man schwafelt immer viel zu fest von Systemfragen.

Wo lauert die grösste Gefahr im Fussball?
Dass die Funktionäre mit immer neuen Regeln das Spiel kaputt machen. Dabei ist der Fussball ja eine riesige Erfolgsgeschichte. Und dass gierige Menschen so Schnapsideen entwickeln und beispielsweise alle zwei Jahre eine WM durchführen wollen.

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