Geheimgespräche mit Besiktas
Inler ab in die Türkei?

Inler will spielen. Macht er es in der Stadt seines toten Vaters? Es gibt Gespräche mit Besiktas!
Publiziert: 04.08.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:43 Uhr
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Ex-Nati-Captain: Weil er bei Leicester nicht mehr spielte, verlor Inler seinen Platz in der Nati. Gibt er bald sein Comeback für die Schweiz?
Foto: freshfocus
Andreas Böni

Gökhan Inler (32) hat fussballerisch ein fürchterliches Jahr hinter sich. Fünf Einsätze bei Leicester. Ausbootung in der Nati. Und nun wird der Wechsel weg vom englischen Meister folgen.

7 Mio. Euro hatte Leicester 2015 an Napoli gezahlt. Für 3 Mio. darf er voraussichtlich wieder gehen. Wer holt den Ex-Nati-Captain, der acht Monate lang kein Pflichtspiel bestritt? BLICK erfuhr: Die türkischen Vereine haben ein besonderes Interesse an ihm. Meister Besiktas, Fenerbahçe, Galatasaray.

Die Überlegung liegt auf der Hand: In den Top-Ligen kommt Inler (rund 7 Mio. Jahresgehalt) nicht mehr bei den grossen Klubs unter. Zu kleineren Vereinen könnte er zwar – doch ob Cagliari, Udinese oder Genoa, bezahlen kann ihn keiner. In der Türkei wird er auf weniger Geld verzichten müssen als bei einem kleinen Serie-A-Klub.

Zurück zu den Wurzeln

Es wäre ein Wechsel zu seinen Wurzeln. Sein Vater Ahmet wuchs in Tekirdag bei Istanbul auf. 1982 kommt er mit seiner Frau Zekiye in die Schweiz. In Olten lässt sich die Familie nieder. Beide arbeiten, der Vater als Schlosser, die Mutter als ­Näherin. Inler und sein Bruder Volkan leben unter der Woche bei einer Tagesmutter auf einem Bauernhof in Trimbach SO.

Nach ein paar Jahren trennen sich die Eltern. Vater Ahmet zieht es zurück in die Türkei, wo 2007 das Schicksal knallhart zuschlägt: Der Papa wird auf dem Töff frontal von einem Lastwagen gerammt und stirbt.

Es ist ein Moment, der Inler für immer beeinflussen wird. Denn dieser ist stark von seinem Vater geprägt, ist auch für ihn Profi geworden. Der Grund: Inlers Grossvater verbat es seinem Sohn, Fussballer zu werden. «Meine Karriere», sagte Gökhan einst, «habe ich nur meinem Vater zu verdanken. Ich wollte es für ihn schaffen, weil er es nie durfte.» Papa Inler ist in ­Istanbul begraben.

Ein Wechsel zu Besiktas oder einem anderen Istanbuler Klub wäre für ihn eine emotionale Angelegenheit. Nach BLICK-Informationen gibt es Verhandlungen mit Besiktas. Der Hintergrund: Inlers Berater Dino Lamberti transferierte zuletzt Adriano von Barcelona zu Besiktas. Dokumentierte dies auf der Facebook-Seite seiner Agentur mit einem Interview des brasilianischen Linksverteidigers. Bei den Verhandlungen kam die Personalie Inler auf den Tisch.

Das Ende des Adriano-Transfers könnte deswegen der Anfang des Inler-Wechsels sein. Auch wenn klar ist: Inler wird nach dem Militär-Putsch gegen Erdogan und den Terror-Anschlägen die Sicherheitslage in der Türkei mit in seine Überlegungen einbeziehen. Besiktas-Stürmer Mario Gomez beispielsweise kehrt nicht mehr zurück. «Der Grund dafür ist ausschliesslich die politische Situation», sagt er.

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