Geheim-Brief vom Präsidenten: «Wir verzichten auf die Lizenz 2015/16»
FC Thun steht vor dem Ende!

BLICK liegt ein geheimes Schreiben von Thun-Präsident Markus Lüthi vor. Er droht, dass sein Klub hopps geht. Es ist eine Bankrott-Erklärung. Kostet sie ihn den Kopf?
Publiziert: 07.02.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:55 Uhr
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Bald Lichterlöschen? Thun-Boss Markus Lüthi droht, kein Lizenzgesuch einzureichen.
Foto: RDB
Von Sébastian Lavoyer

Es steht schlecht um den FC Thun. Daran lässt Thun-Präsident Markus Lüthi in einem Interview mit der «Berner Zeitung» diesen Donnerstag keinen Zweifel: «Wir stehen vor dem Lichterlöschen. Ich habe dies schon an der letzten GV gesagt, und ich mache keinen Witz. Es ist enorm frustrierend, wenn man warnend in die Wüste ruft, und fast keiner reagiert.»

Was er nicht sagt: Die Sache ist schon viel weiter fortgeschritten. In einem internen Schreiben an die Stadt Thun, den Burgerrat, die Migros und die Stadion-Investoren verkündet Lüthi, dass der FC Thun darauf verzichten werde, ein Lizenzgesuch für die Saison 2015/16 einzureichen. Das Schreiben wirkt wie ein Hilferuf. Denn ohne Lizenz ist der FC Thun weg vom Fenster.

Geht nach den Pleiten der Westschweizer Klubs Servette und Xamax der nächste Super-League-Klub hopps?

Das kann man nicht mit Sicherheit sagen. Die Klubs der höchsten Schweizer Fussballliga hätten noch bis am 2. März Zeit, ihre Lizenzgesuche einzureichen. Es bleibt also noch etwas mehr als ein Monat. Am Ende des streng vertraulichen Schreibens äussern Lüthi und Verwaltungsrat Andreas Bernhard auch die Hoffnung, dass man bei dem Treffen das Aus abwenden könne.

Vor diesem Hintergrund wird klar, dass Lüthi mit diesem Schreiben Druck auf die Stadion-Investoren ausüben will.

Seit geraumer Zeit fordert er eine drastische Reduktion der Stadionmiete – anstatt 1,3 Millionen möchte er jährlich bloss noch 600 000 Franken bezahlen. Das wäre eine vernünftige Miete, glaubt Präsident Lüthi.  «Ein Witz», meint Investor Ferdinand Locher.

Beim Krisentreffen von Stadt, FC und Investoren Ende Januar verlangten Letztere von Lüthi die Offenlegung der Bücher. «Wir wollen alle Zahlen haben, Einnahmen aus Transfers, Löhne, Ticketing, Bandenwerbung – alles», sagt Locher.

Für ihn ist klar: «Ich sehe eine Zukunft für den FC Thun, wir sind bereit zu helfen. Aber sicher nicht mehr unter einem Präsidenten Markus Lüthi. Mit diesem Vorgehen hat er jeg­liche Glaubwürdigkeit verloren.»

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Stellungnahme des FC Thun

In einer Stellungsnahme reagiert der FC Thun auf den obenstehenden Artikel. Der Verwaltungsrat gibt darin zu, tatsächlich ein solches Schreiben verfasst und dieses als Einladung zu einem Treffen mit dem Gemeinderat, dem Bürgerrat, dem Präsidenten der Genossenschaft Arena Thun, sowie dem Standort-Partner Panorama-Center versandt zu haben. Mit der Überschrift «FC Thun Berner Oberland verzichtet auf Lizenz 2015/2016» sollte eine konstruktuve Zusammenarbeit angepeilt werden, um genau dieses Szenario zu vermeiden. Der FC Thun sei weiterhin überzeugt, dass die erforderlichen Mittel zur Lizenzbeschaffung zusammengetragen werden können. Dafür sei aber eine Mietkorrektur unumgänglich. (rmi)

In einer Stellungsnahme reagiert der FC Thun auf den obenstehenden Artikel. Der Verwaltungsrat gibt darin zu, tatsächlich ein solches Schreiben verfasst und dieses als Einladung zu einem Treffen mit dem Gemeinderat, dem Bürgerrat, dem Präsidenten der Genossenschaft Arena Thun, sowie dem Standort-Partner Panorama-Center versandt zu haben. Mit der Überschrift «FC Thun Berner Oberland verzichtet auf Lizenz 2015/2016» sollte eine konstruktuve Zusammenarbeit angepeilt werden, um genau dieses Szenario zu vermeiden. Der FC Thun sei weiterhin überzeugt, dass die erforderlichen Mittel zur Lizenzbeschaffung zusammengetragen werden können. Dafür sei aber eine Mietkorrektur unumgänglich. (rmi)

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