Fussball-Legende Hanspeter Latour
«Ich musste meine Frau verstecken»

Wer mit ihm redet, der braucht Zeit. Viel Zeit, denn Hanspeter Latour (76) hat einiges zu erzählen. Wie er einen Diebstahl verhinderte, warum ohne eine «Wöschhänki» das alles gar nicht möglich gewesen wäre und welches «Träumli» er noch hat.
Publiziert: 16.02.2024 um 20:37 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2024 um 11:34 Uhr
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Ein Gespräch mit Hanspeter Latour ist spannend und zeitintensiv, denn der Thuner hat viel zu erzählen.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Daniel LeuStv. Sportchef

Herr Latour, unter Ihnen stieg der FC Thun 2002 zum ersten Mal seit fast einem halben Jahrhundert wieder in die höchste Liga auf. Wie viele Zuschauer waren am entscheidenden Spiel gegen Winterthur?
Hanspeter Latour: Offiziell waren es 4922, doch in meinen privaten Unterlagen stehen zwei mehr, 4924.

Warum?
Ich war vor dem entscheidenden Spiel am Grab meiner Eltern. Dort sagte ich ihnen: «Heute Abend müsst ihr ins Lachenstadion kommen und genau hinschauen, denn heute geschieht Historisches.» So kam es dann auch. Mein grosser Kindheitstraum, einmal mit Thun in der höchsten Liga zu spielen, wurde endlich Wirklichkeit.

Ihr Traum war demnach nicht der einer grossen Fussballkarriere, sondern der, mit Thun in der höchsten Liga zu spielen?
Genau so war es. Als ich klein war, spielte Thun eine Saison lang in der Nati A und stand 1955 im Cupfinal. Mein Vater nahm mich damals regelmässig ins Lachenstadion mit und später war ich dort gar Balljunge.

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Wie wurde aus Ihnen eigentlich ein Goalie?
Wir wohnten in Thun in einem Block. Draussen hatte es eine «Wöschhänki». Das war unser Tor und unser Stadion. Ich habe dann schnell einmal gemerkt, dass ich am Fuss gleich gut wie die anderen war, Bälle fangen konnte ich aber deutlich besser. Deshalb wurde ich Goalie.

Sie schafften es dann sogar in die Junioren-Nationalmannschaft.
Ich nahm an zwei Turnieren teil und spielte dort gegen Beckenbauer, Vogts, Neeskens und Cruyff. Einmal spielten wir in Lörrach gegen Deutschland. Abends gab es ein Bankett mit einem Überraschungsgast.

Wer war es?
Der legendäre Sepp Herberger, der während der WM 1954 mit seinen Deutschen unweit von hier in Spiez residiert hatte. Er sagte uns jungen Spielern: «Jeder hier hat die Chance, eine Karriere zu machen.» Da dachte ich mir, es sei alles bloss eine Frage des Willens. 

Die Karriere von Hanspeter Latour

Der Spieler: Thun (1964–1966, NLB), Le Locle (1966/67, NLB), Thun (1967–1971, NLB/1. Liga), YB (1971–1974, NLA).

Der Trainer: Dürrenast (1974–1978, 1. Liga), Thun (1978–1983, 2. Liga, Aufstieg 1. Liga 1983), Solothurn (1983–1996, 1. Liga/NLB, Aufstieg NLB 1987, Abstieg 1. Liga 1988, Aufstieg NLB 1994), GC (1997/98, Assistent/für zwei Spiele Interimstrainer, NLA, Meister), Baden (1998, NLB), Wil (1999, NLB), Basel (2000–2001, NLA), Thun (2001–2004, NLB/NLA, Aufstieg NLA 2002), GC (2005, NLA), Köln (2006, 1./2. Bundesliga, Abstieg), GC (2007–2009, NLA).

Der Privatmensch: Seit 1972 mit Thilde verheiratet, ein Sohn und eine Tochter (leben beide in Zürich), drei Enkelkinder.

Der Spieler: Thun (1964–1966, NLB), Le Locle (1966/67, NLB), Thun (1967–1971, NLB/1. Liga), YB (1971–1974, NLA).

Der Trainer: Dürrenast (1974–1978, 1. Liga), Thun (1978–1983, 2. Liga, Aufstieg 1. Liga 1983), Solothurn (1983–1996, 1. Liga/NLB, Aufstieg NLB 1987, Abstieg 1. Liga 1988, Aufstieg NLB 1994), GC (1997/98, Assistent/für zwei Spiele Interimstrainer, NLA, Meister), Baden (1998, NLB), Wil (1999, NLB), Basel (2000–2001, NLA), Thun (2001–2004, NLB/NLA, Aufstieg NLA 2002), GC (2005, NLA), Köln (2006, 1./2. Bundesliga, Abstieg), GC (2007–2009, NLA).

Der Privatmensch: Seit 1972 mit Thilde verheiratet, ein Sohn und eine Tochter (leben beide in Zürich), drei Enkelkinder.

Nachdem Sie bei Thun gespielt hatten, wechselten Sie als 19-Jähriger zum FC Le Locle in die Nati B.
Ich hatte damals ein kleines Zimmer, mit Etagendusche und nur kaltem Wasser. Ich musste jeweils meine ganze Trainingswäsche im Lavabo waschen. Ich konnte zwar nicht gut Französisch, aber ein Wort habe ich bis heute nicht vergessen: Thermoplongeur, Tauchsieder. Mit dem machte ich das Wasser heiss für die Wäsche. Und einmal machte ich damit im Lavabo ein Suppenhuhn, das ich an einem Lotto-Abend gewonnen hatte. Das kam gar nicht so schlecht raus.

Das klingt jetzt alles nicht nach der glamourösen Fussballwelt …
Das stimmt, aber jenes Jahr hat mir gutgetan und mich abgehärtet. Am Wochenende kam mich jeweils meine heutige Frau besuchen, doch wir mussten das geheim halten, weil damals der Trainer Damenbesuche verboten hatte. Deshalb musste ich Thilde jeweils verstecken.

Später schafften Sie es als Goalie bei YB in die Nati A. Was haben Sie damals verdient?
2000 Franken pro Monat, inklusive Prämie. Klingt auf den ersten Blick nach wenig, war für uns aber viel Geld. Denn meine Frau hatte einen Lohn, ich einen als Laboranten, und dann kam noch mein Fussballgehalt zusätzlich obendrauf.

Nach Ihrer Spielerkarriere wurden Sie direkt Trainer des 1.-Liga-Klubs FC Dürrenast. Auch das klingt nicht nach der glamourösen Fussballwelt.
Das war es auch nicht. Nach der Arbeit fuhr ich jeweils direkt mit dem Velo zum Klubhaus und heizte dort den Ofen mit Holz ein, damit wir nach den Trainings warm duschen konnten. Ich war aber schon damals innovativ.

Inwiefern?
Bei YB hatten wir zwei Regenerationsbecken mit kaltem und warmem Wasser. Ich fand, dass wir das bei Dürrenast auch brauchten. In Fronarbeit bauten wir deshalb zwei Becken und plättelten sie sogar selbst. Als sie endlich fertig waren und wir uns darauf freuten, realisierten wir, dass der Boiler viel zu klein war und wir nur etwa zehn Zentimeter hoch warmes Wasser hatten. Deshalb ging ich zum Präsidenten und forderte einen neuen, grösseren Boiler.

Wie reagierte der darauf?
Er sagte, sie hätten kein Geld dafür. Also gab ich ihnen ein Darlehen über 3000 Franken. Für uns war das halt damals wichtig, denn die 1. Liga war für uns unsere Weltmeisterschaft. Ich bekam übrigens alles pünktlich zurückbezahlt.

1978 aber kündigten Sie bei Dürrenast. Warum?
Wir hatten schlechte Trainingsbedingungen und mussten bei Regen oft auf einer Wiese trainieren, auf der tagsüber die Hunde ihr Geschäft verrichtet hatten. Bei einem Schulhaus gab es aber einen wunderbaren Platz, doch darauf Fussball zu spielen war verboten. Ich konnte dann den Abwart davon überzeugen, dass wir dort gelegentlich trainieren durften. Das Ganze hatte aber einen Nachteil.

Welchen?
Ich war so stolz darauf, dass ich das eingefädelt hatte, doch dann gab es regelmässig Diskussionen, welche Spieler von der Klubgarderobe aus mit ihren Autos zum Schulhaus fuhren und die anderen mitnehmen mussten. Als unser Sohn Yves zur Welt kam, eilte ich danach vom Gebärsaal direkt zum Training, um es ja nicht zu verpassen. Doch dann gab es wieder die Diskussion ums Fahren. Da sagte ich: «Ich habe dieses Gestürm satt. Jetzt fahren wir dorthin zum Trainieren, und danach seht ihr mich nie mehr wieder.» So war es dann auch. Abends schrieb ich dem Präsidenten einen Brief, in dem ich meinen Rücktritt bekannt gab.

Auch später überraschten Sie gelegentlich. Zum Beispiel beim FC Solothurn.
Nach sechs Jahren dort wollte ich aufhören. Ich arbeitete da ja noch immer in Thun in einem Labor, und das tägliche Pendeln hatte mich müde gemacht. Als ich deshalb gehen wollte, machte mir der Präsident ein Angebot als Vollzeittrainer. Man muss sich das mal vorstellen: Damals gab es kaum Schweizer als Profitrainer, doch ich wurde dann in der 1. Liga Vollzeittrainer.

Wie reagierte Ihr Umfeld darauf?
Die dachten: Jetzt spinnt er komplett, denn ich gab dafür nach 21 Jahren meine sichere Beamtenstelle im Labor auf, obwohl wir zwei schulpflichtige Kinder hatten.

1997 kamen Sie der grossen Fussballwelt endlich einen Schritt näher. Sie wurden bei GC Assistent von Christian Gross.
Der Name GC klingt edel, ich hatte in Zürich aber nur ein kleines Zimmer, da ich nach Auswärtsspielen oft nicht mehr mit dem Zug nach Hause in Solothurn kam, wo ich mittlerweile wohnte. Dieses Zürcher Zimmer war im Keller, hatte nur einen winzigen Lichtschacht und kostete keine 100 Franken im Monat.

Als es Gross Ende 1997 nach London zu Tottenham zog, wollte er Sie mitnehmen. Warum schlugen Sie dieses Angebot aus?
Ach, das wäre nichts für mich gewesen. Zürich war mir gross genug, und mir gefiel es bei GC.

Via Baden, Wil und Basel landeten Sie 2001 endlich wieder bei Ihrem Herzensklub Thun.
Als ich von Thun das Angebot erhielt, war ich noch beim FCB Assistent von Gross. Die Chefs dort verhielten sich grossartig. Sie sagten mir: «Wenn das dein grosser Bubentraum ist, legen wir dir keine Steine in den Weg.» Im Gegenteil, sie liehen dann Thun noch Spieler aus und bezahlten einen Teil ihrer Löhne weiter. Die konnten da ja noch nicht ahnen, dass wir später ein Konkurrent von ihnen sein werden und wir sie aus dem Cup raushauen werden.

Damals spielte Thun noch in der Nati B.
Ich sagte immer: Was ist ein Blatt Papier, ein Bleistift und Hanspeter Latour? Eine Besprechung des Trainerstabs beim FC Thun. So war es in der Zeit wirklich.

Doch mit Thun feierten Sie wie zu Beginn erwähnt den Aufstieg in die NLA. Was haben Sie damals verdient?
In der Nati A etwa 10’000 Franken monatlich. Trotz all unserer Erfolge blieben wir ein bescheidener Klub mit einem kleinen Budget. Doch das hat uns auch kreativ gemacht. So zum Beispiel mit der Aktion, als ich mit den Spielern nach einer Niederlage durch die Autowaschanlage lief, um gemeinsam die schlechte Leistung vergessen zu machen. Oder die Aktion, als ich während eines Spiels ein Mikrofon trug.

Das war 2002 im Spiel gegen Servette, als Sie zu Schiri Urs Meier sagten: «Das isch doch e Gränni!»
Wir steckten damals mitten im Strichkampf und wussten, dass wir uns mit einem Sieg für die Finalrunde qualifizieren würden. Da wir alle nur Verträge für die Super League hatten, war uns allen klar: Schaffen wir das, haben wir ein weiteres Jahr einen gültigen Vertrag und damit ein Einkommen. Auf diesen Spruch werde ich bis heute regelmässig angesprochen.

Im gleichen Spiel passierte auch noch die Trikot-Szene mit Gil.
Er schoss damals ja das entscheidende Goal, zog sich dann das Leibchen aus und hatte danach grosse Mühe, dieses neuartige Trikot mit integriertem Unterleibchen wieder anzuziehen. Wissen Sie aber, was das Lustige daran war?

Nein.
Am selben Wochenende hatte Diego Forlan von Manchester United exakt dasselbe Problem. Der spielte danach mit nacktem Oberkörper und dem Leibchen in der Hand für rund 30 Sekunden weiter. Verrückt, dass dort in der Metropole und hier in der Provinz das genau Gleiche passierte.

Legendär war auch schon damals Ihre Liebe zur Natur.
Wir haben häufig hinter dem Stadion im Bonstettenpark ein Auslaufen gemacht. Da habe ich schon versucht, den Spielern den Unterschied zwischen einer Buche und einer Eiche zu erklären. Da fällt mir gleich noch eine lustige Geschichte ein.

Erzählen Sie.
Im Park gab es einen Kiosk, geführt von den Wittwers. Dort spendierte ich den Spielern manchmal einen Eistee oder eine Cola. Einmal hatte ich aber kein Geld dabei. Also sagte ich der Frau Wittwer, dass ich am Nachmittag noch einmal mit den 38 Franken vorbeikäme. Das tat ich dann auch, doch als ich bezahlen wollte, sagte sie bloss: «Der FCB hat doch diese Schigi oder wie die heisst, und wir hier haben auch Sponsoren, die Getränke gehen auf mich.» 

Trotz der Wertschätzung haben Sie Thun 2004 wieder verlassen. Warum?
Ich habe damals schon gemerkt, dass sich in Thun zu vieles um den Latour gedreht hat und dass das auch manche Neider hervorgerufen hat. Als ich dann erneut ein Angebot von GC erhielt, dachte ich, es sei der richtige Moment zu gehen.

Bei GC blieben Sie aber nur eine Rück- und eine Vorrunde.
Nach der Vorrunde war ich mit meiner Familie in Prag in den Ferien. Auf einmal klingelte mein Telefon, am anderen Ende Köln-Sportchef Michael Meier. Er erklärte mir, dass sie einen neuen Trainer suchten. Ich sagte ihm dann, dass ich nur einmal im Jahr richtig Ferien hätte und ich nicht von meiner Familie wegkönne.

Was antwortete er Ihnen?
Dies sei kein Problem, er komme nach Prag. Dort trafen wir uns am Flughafen und redeten zwei Stunden lang. Später trafen wir uns noch ein zweites Mal, diesmal in Köln am Flughafen in einem Container, damit uns niemand sieht. Danach ging alles sehr schnell, und ich war plötzlich Bundesliga-Trainer.

Waren Sie stolz darauf?
Das war mir nicht so wichtig, doch rückblickend kann ich heute sagen: Köln war super. Schade, dass das Abenteuer nach knapp einem Jahr schon wieder zu Ende war.

Wenn Sie jetzt an die Köln-Zeit zurückdenken, was kommt Ihnen spontan in den Sinn?
Einmal war ich im Park joggen. Dort spielten Erwachsene auf einer Wiese Fussball, ohne einheitliche Trikots und mit einem alten Ball. Ich ging zu ihnen hin und sagte: «Wisst ihr was, das hier ist der wahre Fussball und nicht das Theater, was wir gelegentlich im Spitzenfussball machen.» Dann machten sie noch ein Foto, und ich joggte weiter. Beim Geissbockheim ging ich zum Materialwart und sagte ihm, er solle mir einen Matchball geben. Danach ging ich wieder in den Park zurück, überreichte ihnen den Ball und sagte: «Ihr habt einen besseren Ball verdient.» Die sind fast «verreckt» vor Freude. Zwei Tage später übrigens spielten wir bei Bayern München 2:2, es war eines der schönsten Spiele meiner Karriere, trotzdem war die Begegnung im Park genauso schön.

In Köln haben Sie einmal auch einen Dieb verfolgt.
Montagmorgen, meine Frau war mit mir auf dem Weg zum Coiffeur. Plötzlich sah ich, wie auf der anderen Strassenseite ein Mann eine Frau zu Boden stiess und ihr die Handtasche entriss. Da niemand etwas dagegen unternahm, sagte ich mir, das geht doch nicht, und nahm die Verfolgung auf. Dabei habe ich die ganze Zeit mit meinem bescheidenen Hochdeutsch «Haltet den Dieb» geschrien.

Wie ging die Verfolgungsjagd aus?
Irgendwann nahm auf der anderen Strassenseite ebenfalls einer die Verfolgung auf, und deshalb warf der Dieb dann die Tasche weg. Darin 1800 Euro. Jahre später hielt ich vor Berner Polizisten einen Vortrag. Am Ende bekam ich vom Kommandanten Handschellen. Er sagte mir: «Dann können Sie beim nächsten Mal den Dieb gleich selber auf den Posten bringen.»

Nach Ihrem dritten Engagement bei GC beendeten Sie 2009 Ihre Karriere als Trainer. Stimmt es, dass Sie nie einen Berater hatten?
Ja, ich wusste immer selber, was ich wert bin. Weil ich nie einen Berater hatte, bekam ich auch nie ein Angebot aus Griechenland oder der Türkei, was ich eh nicht angenommen hätte.

Wie sieht Ihr Leben heute aus?
Ich bin glücklich und habe genug zu tun. Ich beobachte und fotografiere gerne im Garten und in der Natur und halte Vorträge und schreibe Bücher zum Thema Biodiversität. Eben erst habe ich für einen Regional-TV-Sender eine achtteilige Serie mit dem Namen «In der Natur mit Latour» gedreht.

Die Natur beschäftigt Sie sehr. Wenn Sie noch jung wären, würden Sie sich dann auf die Strasse kleben?
Nein, es gibt Leute, die kleben sich auf die Strasse, kennen aber nicht einmal vier Schmetterlingsarten. Ich verstehe mich eher als Brückenbauer zwischen den Fronten, denn als Vorbild würde ich nicht dienen, da ich zum Beispiel nebst einem GA auch Auto fahre und gerne ein Stück Fleisch esse. Geflogen wird aber nicht mehr, ich will das gar nicht mehr.

Haben Sie noch Träume?
Ich habe noch Träumli.

Welche?
Ich habe zum Beispiel noch nie den Luchs in freier Wildbahn gesehen. Könnte ich das einmal noch erleben und ihn fotografieren, ginge schon ein Träumli in Erfüllung. Beim Thema Tierfotografie ärgert mich übrigens etwas bis heute.

Was?
Ein Freund von mir hat 2017 einen Braunbären fotografiert. Den ersten frei lebenden im Kanton Bern seit 164 Jahren. Der dachte zuerst, es sei ein Hund, hat dann aber ein super Foto gemacht.

Und was ärgert Sie daran?
Dass mir das nicht widerfahren ist. Ich war am selben Tag dort auch mit der Kamera im Gelände, habe aber ausser einem Hund nichts gesehen. Da hat der Herrgott also definitiv einen Regie-Fehler gemacht.

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