Der verlorene Sohn ist zurück: Wie Blick.ch bereits gestern Vormittag exklusiv vermeldete, übernimmt Rolf Fringer (57) per sofort als Sportchef beim FC Luzern. Von Oktober 2008 bis Anfang Mai 2011 war Fringer bereits Trainer des FCL gewesen. Nachdem er den Verein zuerst vor dem Abstieg bewahrt und im Jahr darauf in die Europa League geführt hatte, kam es im dritten Jahr zum Zerwürfnis mit dem damaligen Präsidenten Walter Stierli. Obwohl Fringer im Dezember noch Wintermeister geworden war, entliess ihn Stierli fünf Monate später.
Das Tuch zwischen den beiden war aber schon länger zerschnitten. Nach einem 0:1 gegen Thun zofften sich die beiden Ende April 2011 lauthals. Stierli warf Fringer vor, dass das Team konditionell nicht auf der Höhe sei. Fringer rieb sich auch an den Altstars Hakan Yakin und Daniel Gygax auf. Vor allem Yakin wurde von Fringer hart kritisiert. Stierli sagte nach Fringers Entlassung: «Hakan war für Rolf ein einfaches Opfer, um von den eigenen Schwächen abzulenken.»
Monatelang sprachen die beiden nicht mehr miteinander. Nach und nach sei es aber wieder zu einer Annäherung gekommen, sagt Fringer heute.
Für Ehrenpräsident Stierli war Fringer seit längerem der Wunschkandidat für den Posten des Sportchefs. Fringer sagt: «Wir haben uns ausgesprochen. Wir haben das Tischtuch mit Bostich-Klammern geflickt.»
Fringer ist zuversichtlich, dass er den FCL erneut vor dem Abstieg retten kann. «Ich bin voll motiviert und habe mich nach meiner Entlassung beim FC Zürich auf Management- und Führungsaufgaben spezialisiert.» Fringer weiss aber auch: «Der Klassenerhalt wird ein ganz, ganz schwieriges Unterfangen, das nur mit totalem Einsatz und Herzblut gelingt.»
Eine Rückkehr auf die Trainerbank schliesst Fringer jedoch kategorisch aus. «Das ist überhaupt kein Thema.»