Ihre Hymne schmettern die US-Damen laut und mit spürbarem Nationalstolz. Die rechte Hand legen sie aufs Herz. Megan Rapinoe schweigt eisern. 33 Jahre alt ist die Mittelfeldspielerin, 150-fache Internationale, Kapitänin, Olympiasiegerin, Weltmeisterin. Technisch begabt ist sie und unerschrocken, vor allem neben dem Rasen.
Seit 2013 ist sie die erste US-Kickern, die zu ihrer Homosexualität steht. Sie kämpft für die Rechte der Schwulen und Lesben und für eine Reform des Strafrechts. Sie klagt auch gegen den US-Verband, weil die weiblichen Kicker weniger verdienen als die männlichen Nationalspieler. Eine von fünf Nationalspielerinnen war sie, die anfänglich ihre Unterschrift unter die Klage setzten. Inzwischen schloss sich der Rest des Teams an.
Für US-Team rennt und kämpft sich gleichwohl, auch für Nation – allerdings nicht für die Regierung und schon gar nicht für Präsident Donald Trump (73). Ihre Abscheu vor dem «Anführer der freien Welt fasst sie jeweils in zwei Worten zusammen: «F... you!»
Trump: «Ich liebe es, Frauen-Fussball zu schauen»
Dass Rapinoe den Zorn konservativer Kreise auf sich zieht, erstaunt da nicht. Trump selbst liess in einem Gespräch mit der Zeitung «The Hill» am Dienstag wissen, dass er Rapinoes Verhalten nicht für angemessen befindet. Aber immerhin: «Ich liebe es, Frauen-Fussball zu schauen.»
Rapinoe wird sich von ihrem Weg ohnehin nicht abbringen lassen. Vor dem Turnier sagte sie dem «Guardian»: «Als ich älter geworden bin, habe ich erkannt, wie mächtig eine Stimme sein kann – meine Stimme und die Stimme der Mannschaft.» Sie wird sie weiter erheben.
Und hätte sie sportlichen Erfolg, verliehe dies ihren politischen Zielen bestimmt noch mehr Gewicht.
Schlecht schauts nicht aus. Am Freitag bestreiten die Amerikanerinnen den WM-Viertelfinal gegen Frankreich. Am. 7. Juli steigt der Final. Auch dann würde Rapinoe sich der US-Hymne hartnäckig verweigern. Den Siegerpokal allerdings nähme sie als Spielführerin gerne entgegen. Die ganze Welt sähe dabei zu, bestimmt auch Donald Trump. (mis)
Wann?
Vom 7. Juni bis 7. Juli in Frankreich. Wo wird gespielt? Grenoble, Le Havre, Lyon, Montpellier, Nizza, Paris, Reims, Rennes und Valenciennes.
Wie ist der Modus?
24 Teams sind in sechs Vierer-Gruppen eingeteilt. Gruppen-Sieger und -Zweiter kommen in die Achtelfinals, dazu die vier besten Dritten.
Wer ist dabei?
Gruppe A: Frankreich, Südkorea, Norwegen, Nigeria.
Gruppe B: Deutschland, China, Spanien, Südafrika.
Gruppe C: Australien, Italien, Brasilien, Jamaika.
Gruppe D: England, Schottland, Argentinien, Japan.
Gruppe E: Kanada, Kamerun, Neuseeland, Holland.
Gruppe F: USA (Titelverteidiger), Thailand, Chile, Schweden.
Wo ist die Schweiz?
Nicht qualifiziert. Dafür Schiedsrichterin Esther Staubli.
Gibt es VAR?
Ja, zum ersten Mal an einer Frauen-WM.
Wann?
Vom 7. Juni bis 7. Juli in Frankreich. Wo wird gespielt? Grenoble, Le Havre, Lyon, Montpellier, Nizza, Paris, Reims, Rennes und Valenciennes.
Wie ist der Modus?
24 Teams sind in sechs Vierer-Gruppen eingeteilt. Gruppen-Sieger und -Zweiter kommen in die Achtelfinals, dazu die vier besten Dritten.
Wer ist dabei?
Gruppe A: Frankreich, Südkorea, Norwegen, Nigeria.
Gruppe B: Deutschland, China, Spanien, Südafrika.
Gruppe C: Australien, Italien, Brasilien, Jamaika.
Gruppe D: England, Schottland, Argentinien, Japan.
Gruppe E: Kanada, Kamerun, Neuseeland, Holland.
Gruppe F: USA (Titelverteidiger), Thailand, Chile, Schweden.
Wo ist die Schweiz?
Nicht qualifiziert. Dafür Schiedsrichterin Esther Staubli.
Gibt es VAR?
Ja, zum ersten Mal an einer Frauen-WM.