Wieviel verdienen unsere Fussballerinnen?
Die grosse Umfrage zur Axa Women's Super League

Fussball ist ein Profisport? Bei den Schweizer Frauen noch nicht. Blick hat bei Spielerinnen der Axa Women's Super League unter anderem gefragt: Wie viel verdient ihr? Die Zahlen sind (noch) tief. Doch die Perspektiven werden besser und besser.
Publiziert: 09.09.2022 um 00:51 Uhr
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Die Spielerinnen von GC.
Foto: justpictures.ch

10 Teams spielen in der Axa Women's Super League. Das heisst: Etwas mehr als 200 Frauen leben dort den Traum vieler Menschen beider Geschlechter. Sie spielen in der obersten Schweizer Liga des beliebtesten Sports der Welt. Nur: Leben sie wirklich einen Traum? Wie viel verdienen sie mit ihrem Beruf? Ist es überhaupt ein Beruf oder vielmehr ein Hobby, weil sie daneben arbeiten müssen?

Das wollte Blick wissen. Wir haben über die Klubs Fragebögen an alle Spielerinnen versendet. Diese haben uns Einblicke gewährt, wie das Leben einer Fussballerin in der Schweiz wirklich aussieht. Die Antworten wurden anonymisiert. Das heisst: Wir wissen beispielsweise nicht, bei welchem Klub die am besten Verdienende spielt und erst recht nicht, wie sie heisst. Aber: Wir erhalten einen Querschnitt durch die Axa Women's Super League.

Viele verdienen gar nichts

67 Spielerinnen haben die wohl interessanteste Frage beantwortet: «Wie viel verdienen Sie mit dem Fussball brutto?» Der am meisten genannten Betrag: gar nichts. 38 Spielerinnen – und damit 58 Prozent der Antwortenden – sind reine Amateurinnen. Der Prozentwert ist mit etwas Vorsicht zu geniessen: Nicht alle Spielerinnen wollten die Frage beantworten. Es ist davon auszugehen, dass eher schlechter verdienende Spielerinnen bereit waren, ihren Lohn offenzulegen. Die Aussage steht dennoch: Ganz viele verdienen mit dem Fussball null Franken.

Der gängigste Lohn beträgt 500 Franken; diese Zahl wurde gleich neun Mal angegeben. 3'500 Franken ist die höchste Lohnsumme, die als Antwort genannt wurde. Das scheint im Frauenfussball-Quervergleich mit den Amateurinnen schon richtig viel zu sein. Gegenüber einem Job in der Privatwirtschaft bleibt aber selbst dieser Top-Betrag eine eher tiefe Summe. Der Durchschnittswert beträgt 375 Franken.

Die Grafik zeigt: eine überwältigende Mehrheit der Spielerinnen verdient wenig (unter 700 Franken) bis gar nichts.



Die Zahlen sind plausibel. Sind sie also nur schlecht? Lia Wälti, Nati-Captain und Spielerin bei Arsenal in London, sagte im Sommer gegenüber den Zeitungen von CH Media zu ihrem Einkommen: «Bei einem gut bezahlten KV-Job würde ich mehr erhalten.» Der Rückschluss: Sie verdient so viel wie in einem mässig bezahlten KV-Job. Oder: Sie kann vom Fussball leben. Das Gleiche dürfte auch für Ana Maria Crnogorcevic in Barcelona und Ramona Bachmann in Paris gelten. Bestverdienende Fussballerin in Europa soll übrigens die Australierin Sam Kerr bei Chelsea sein: Sie verdient demnach 500'000 Euro pro Jahr, was einem Monatslohn nahe 40'000 Euro entspricht. Das ist definitiv ein schönes Einkommen!

Für Spielerinnen von früher ein Traum

In den 80er- und 90er-Jahren galt Sonja Stettler Spinner als beste Schweizer Fussballerin, sie ist bis heute die siebtbeste Torschützen der Nationalmannschaft, obwohl in ihrer Zeit viel weniger Länderspiele ausgetragen wurden. Sie spielte bei Vereinen wie dem SC Veltheim, den Zürcher Blue Stars, dem FC Schwerzenbach und dem SV Seebach (und eine Saison in Deutschland). Mit Seebach wurde sie gar Schweizer Meisterin – es war eine Zeit, bevor grosse Adressen wie der FC Zürich, der FC Basel, YB oder Servette in den Frauen-Fussball einstiegen. Vom Fussball leben können? Das war zu den Zeiten einer Sonja Stettler Spinner unrealistisch. Dieser Traum ist dank den Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre für einige Schweizerinnen bereits wahr geworden.

Wenn Sonja Stettler Spinner die Stürmerin der Vergangenheit ist, dann ist Svenja Fölmli jene der Zukunft. Vor wenigen Wochen ist sie 20-jährig geworden, die Axa's Women Super League hat sie bereits im Sommer des Vorjahres verlassen. Unmittelbar nachdem sie den FC Luzern zum Cupsieg geschossen hatte. Seither spielt sie beim SC Freiburg in der Bundesliga. Wenn man sieht, mit welchem rasanten Tempo der Frauenfussball an Aufmerksamkeit bei Zuschauerinnen, Zuschauern und Sponsoren gewinnt: Wie viel wird sie in sieben oder acht Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn verdienen? Beispiele wie ihres zeigen: Man kann heute durchaus in der Axa Women's Super League gross werden und morgen oder übermorgen vom Sport leben.

Eine Lia Wälti hat mit ihrem «KV-Vergleichs-Lohn» nach ihrer Karriere nicht ausgesorgt – anders als die besten Männer. Als kleine Zahlenspielerei haben wir die Fussballerinnen deshalb gefragt, welchen Lohn sie wohl als Mann in der Super League verdienen würden. Der Durchschnittswert hier: 8'660 Franken und damit das 23-fache. Natürlich ist zu berücksichtigen, dass im Männerfussball mehr Geld über Zuschauerinnen und Zuschauer, Sponsoren und TV-Gelder umgesetzt wird. Die Zahl ist eine Spielerei und kein Richtwert.

Zwei Drittel müssen arbeiten

Die meisten Spielerinnen müssen neben dem Sport noch arbeiten. Das gilt für 67 Prozent und damit genau zwei Drittel der Spielerinnen. Die Ausnahmen dürften vor allem jüngere Spielerinnen betreffen, die noch in der Ausbildung sind oder studieren und bei den Eltern leben.

Wiederum ein Drittel (insgesamt 22 Prozent) dieser arbeitenden Spielerinnen weist sogar ein Arbeitspensum von 100 Prozent auf, heisst: Sie betreiben Leistungssport so, wie viele von uns ebenfalls trainieren. Als komplettes Hobby neben einem vollen Arbeitsalltag. Die Hälfte der Arbeitenden (total 33 Prozent) arbeitet zwischen 60 und 90 Prozent.

Drei Spielerinnen gaben an, beim ihrem Fussball-Klub angestellt zu sein. Fast die Hälfte der Spielerinnen studiert oder befindet sich in Ausbildungen. Das KV oder Studiengänge in Zusammenhang mit Sport (z.B. Sportwissenschaften) sind gängig, ebenso eine Ausbildung als Physiotherapeutin. Das Studium der sozialen Arbeit ist bei Schweizer Fussballerinnen ebenfalls beliebt.

Deshalb unterstützt die AXA den Frauenfussball

Seit August 2020 gibt es die AXA Women's Super League. Die AXA ist damit Sponsorin der höchsten Frauenfussball-Liga der Schweiz. Das Markenversprechen «Know You Can» gilt auch für dieses Sport-Engagement – die Spielerinnen der AXA Women's Super League sollen bei der Erreichung ihrer Ziele und Träume unterstützt werden. Mit dem Ziel, dass der Frauenfussball die Anerkennung erhält, die er verdient.

Seit August 2020 gibt es die AXA Women's Super League. Die AXA ist damit Sponsorin der höchsten Frauenfussball-Liga der Schweiz. Das Markenversprechen «Know You Can» gilt auch für dieses Sport-Engagement – die Spielerinnen der AXA Women's Super League sollen bei der Erreichung ihrer Ziele und Träume unterstützt werden. Mit dem Ziel, dass der Frauenfussball die Anerkennung erhält, die er verdient.

Lia Wälti als grösstes Vorbild

Wenn es um Gleichberechtigungs-Themen geht, heisst es oft: Frauen brauchen Frauen als Vorbilder. Genau deshalb fragten wir die Spielerinnen, nach ihren Idolen. Was wir damit vor allem herausfinden wollten: Nennen sie eher die in der Öffentlichkeit viel bekannteren männlichen Stars? Oder sind es doch Frauen?

Das Resultat ist beinahe ein Unentschieden. Die Frauen kommen auf 51 Prozent der Nennungen gegenüber 49 Prozent bei den Männern, wobei viele Spielerinnen keine Namen angaben oder vermerkten, dass sie keine Vorbilder hätten. Das Resultat ist erstaunlich und zeigt, dass die mediale Aufmerksamkeit heute so gross ist, dass Frauen fussballerische Vorbilder für Frauen sind.

Die Antworten waren vielfältig. Die Nummer 1 aller Geschlechter ist das tatsächlich die Captain der Schweizer Frauen-Nati: Lia Wälti wurde vier Mal als Vorbild bezeichnet.

Was würden die Spielerinnen ändern?

Ganz zuletzt baten wir die Spielerinnen, in maximal drei Sätzen zu formulieren, was sich beim Frauenfussball in der Schweiz unbedingt ändern soll. Die Antworten ähnelten sich. Viele würden sich über professionellere Strukturen freuen. Sie hätten gerne mehr Sponsoren, mehr Gelder, mehr mediale Aufmerksamkeit – und mehr Lohn, wobei diese Forderung oft mit der Erklärung verbunden wird, dass man dann weniger arbeiten müsste und mehr trainieren könnte. Heisst: Das Niveau steigt und damit auch das Interesse am Sport. Ein weiterer Punkt: eine bessere Verteilung der Ressourcen innerhalb der Klubs. Schliesslich verfügen die meisten Frauen-Teams der Axa Women's Super League auch über eine Mannschaft in der höchsten Männer-Liga und verschiedene Team ins Nachwuchsmeisterschaften.

Eine der pointiertesten Meldungen: «Um die Mehrfachbelastung zu verringern muss ein Mindestlohn eingefordert werden. Es braucht mehr Personen in Führungspositionen, die ‘out of the Box’ denken, innovativ sind und die Bedürfnisse der Spielerinnen kennen.»

Eine weitere Spielerin kritisiert vor allem die Hackordnung innerhalb des Vereins: «Prioritäten wie Platzzuteilung oder Garderoben nach Niveau setzen. Also: Teams der Axa Women's Super League sollten bessere Bedingungen als die U-Mannschaften und jene von schlechteren Ligen haben, unabhängig vom Geschlecht.»

Erstmals sind über 10 Prozent der Lizenzierten Frauen

Das Ende des Weges für den Frauenfussball ist noch nicht erreicht; es gibt noch viel zu tun. Viele Spielerinnen von heute mögen die Verhältnisse ungenügend finden. Sie wissen dennoch, dass sich diese gewaltig verbessert haben. Die Axa Women's Super League bietet seit 2020 eine moderne Liga-Struktur. Der Einstieg vieler grosser (Männer-)Klubs in den Frauenfussball hat in den letzten Jahrzehnten neue Möglichkeiten bei der Infrastruktur geschaffen. Und auch bei den Sponsoren: Immer mehr grosse Unternehmen zeigen sich auf den Trikots und im Umfeld. Am Fernsehen ist der Fussball der Frauen regelmässig sichtbar. Die Meisterschaftsentscheidung mit Playoffs und Penaltyschiessen zwischen dem FCZ und Servette Chênois war zwar umstritten und wurde emotional diskutiert. Aber genau darin zeigt sich die Entwicklung: Über Frauenfussball wird immer öfter gesprochen.

Eine ganz erfreuliche Statistik zum Stand des Frauenfussball liefert der Schweizerische Fussballverband. 10,7 Prozent seiner Lizenzierten sind aktuell weiblich. Die Zahl von rund 32'000 aktiven Fussballerinnen im ganzen Land entspricht der Bevölkerungszahl einer Stadt wie etwa Neuenburg oder Zug. Noch vor Jahresfrist hatte der Wert nur bei 9,2 Prozent gelegen, erstmals überhaupt hat er die 10-Prozent-Marke geknackt. Zum Vergleich: Erst in der Saison 1987/88 war der Anteil über 1 Prozent gestiegen – das ist «erst» 35 Jahre her.

Weil der Frauenfussball sichtbarer wird, erreicht er also immer besser den Breitensport sowie die Juniorinnen und damit jene Talente, die eines Tages hoffentlich vom Sport leben können. Die heutigen Massnahmen im Frauenfussball sind deshalb vor allem auch eine Investition in die Zukunft.

Axa Women’s Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
13
21
30
2
FC Basel
FC Basel
12
21
28
3
FC Zürich
FC Zürich
13
10
26
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
13
17
24
5
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
12
16
23
6
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
12
5
18
7
FC Aarau
FC Aarau
12
-9
14
8
FC Luzern
FC Luzern
12
-14
8
9
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
13
-32
4
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
12
-35
2
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