Während die Personalwechsel bei den FCB-Profis für viel Getöse sorgen, fädelt Basel-Präsident David Degen einen Spektakel-Transfer der besonderen Art still und leise ein. Der FCB-Boss wirbt Erzrivale Zürich Theo Karapetsas (32) ab und macht ihn zum Leiter für den FCB-Frauenfussball.
Es ist ein Transferhammer: Denn der bisherige FCZ-Frauen-Chef wechselt vom Rekordmeister, Champions-League-Teilnehmer und Double-Gewinner zum mittelmässigen FCB, der bei den Frauen noch nie Meister war.
Karapetsas schildert, dass Heliane und Ancillo Canepa überrascht waren, als er das FCZ-Präsidentenpaar vom Wechsel unterrichtete. «Aber wir sind im Guten auseinander gegangen. Ich habe ihnen meine Entscheidung offen erklärt.»
«Mehr Möglichkeiten beim FCB»
Es war ein Prozess über Wochen. Denn der Zürcher mit den griechischen Wurzeln will von Degen genau wissen, was ihn bei Rot-Blau erwartet. «Es gab während eineinhalb Monaten mehrere Gespräche. Es war mir wichtig zu wissen, was die Vision beim FCB ist und ob das zu meinen Ideen passt», sagt Karapetsas, der ergänzt: «Auch beim FCZ ist das Potenzial nicht ausgereizt. Aber beim FCB sehe ich noch mehr Möglichkeiten.»
Nun pendelt der Ex-Profi von GC und Wohlen täglich von Fällanden ZH, wo er mit seiner Frau und dem 18-monatigen Sohn lebt, zum St. Jakob-Park. Hier hat Karapetsas ein Büro auf der Geschäftsstelle, hat engen Kontakt mit den Bossen um Degen.
Buttert jetzt Basel einfach Geld rein, um die verschlafene Entwicklung aufzuholen? Schon mit einem Budget von einer Million wäre man locker Ligakrösus, könnte sich namhaft verstärken und würde sofort um Titel spielen. Auch ein reiner Profibetrieb wäre in der Liga der berufstätigen Fussballerinnen ein Novum.
Ausbau zum Profibetrieb ist nicht geplant
Karapetsas winkt ab und sagt: «Geld hilft, ist aber nicht alles. Die Stärkung der FCB-Frauen ist ein Gesamtprojekt. Es geht zum Beispiel auch darum, dass mehr Mädchen in der Region Fussball spielen.»
Auch ein Profibetrieb sei nicht das Ziel. «Der Aufwand der Spielerinnen ist bereits auf Profiniveau», sagt Karapetsas. Sinnvoller sei eine Optimierung der Rahmenbedingungen, dass die Spielerinnen trotz Sport und Beruf zu ihren Erholungszeiten kommen. Mehrjährige Verträge für mehr Sicherheit hat Karapetsas wie beim FCZ auch beim FCB schon eingeführt.
Auch ein Auftritt im Joggeli ist nicht mehr undenkbar. Und der erste Meistertitel? Karapetsas formuliert seine Kampfansage an die Spitzenklubs Zürich und Servette so: «Wir wollen in Zukunft vorne mitspielen, zu den Topteams zählen und in den Playoffs um den Titel kämpfen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC Chenois | 13 | 21 | 30 | |
2 | FC Basel | 12 | 21 | 28 | |
3 | FC Zürich | 13 | 10 | 26 | |
4 | BSC Young Boys | 13 | 17 | 24 | |
5 | FC St. Gallen 1879 | 12 | 16 | 23 | |
6 | Grasshopper Zürich | 12 | 5 | 18 | |
7 | FC Aarau | 12 | -9 | 14 | |
8 | FC Luzern | 12 | -14 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 13 | -32 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 12 | -35 | 2 |