Transfercoup! Frauenboss wechselt vom Top-Klub ins Mittelmass
FCB bedient sich beim FCZ

Auf dem Papier ist es ein klarer Abstieg. Jetzt erklärt der bisherige FCZ-Frauen-Leiter Theo Karapetsas, warum er den erfolgreichsten Klub der Schweiz für einen neuen Job bei Rot-Blau verlässt.
Publiziert: 27.03.2023 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2023 um 20:31 Uhr
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Vom FCZ zu Erzrivale FCB: Theo Karapetsas wechselte mitten in der Saison zu Rot-Blau, wo er neuer Chef des Frauenfussballs ist.
Foto: STEFAN BOHRER

Während die Personalwechsel bei den FCB-Profis für viel Getöse sorgen, fädelt Basel-Präsident David Degen einen Spektakel-Transfer der besonderen Art still und leise ein. Der FCB-Boss wirbt Erzrivale Zürich Theo Karapetsas (32) ab und macht ihn zum Leiter für den FCB-Frauenfussball.

Es ist ein Transferhammer: Denn der bisherige FCZ-Frauen-Chef wechselt vom Rekordmeister, Champions-League-Teilnehmer und Double-Gewinner zum mittelmässigen FCB, der bei den Frauen noch nie Meister war.

Karapetsas schildert, dass Heliane und Ancillo Canepa überrascht waren, als er das FCZ-Präsidentenpaar vom Wechsel unterrichtete. «Aber wir sind im Guten auseinander gegangen. Ich habe ihnen meine Entscheidung offen erklärt.»

«Mehr Möglichkeiten beim FCB»

Es war ein Prozess über Wochen. Denn der Zürcher mit den griechischen Wurzeln will von Degen genau wissen, was ihn bei Rot-Blau erwartet. «Es gab während eineinhalb Monaten mehrere Gespräche. Es war mir wichtig zu wissen, was die Vision beim FCB ist und ob das zu meinen Ideen passt», sagt Karapetsas, der ergänzt: «Auch beim FCZ ist das Potenzial nicht ausgereizt. Aber beim FCB sehe ich noch mehr Möglichkeiten.»

Nun pendelt der Ex-Profi von GC und Wohlen täglich von Fällanden ZH, wo er mit seiner Frau und dem 18-monatigen Sohn lebt, zum St. Jakob-Park. Hier hat Karapetsas ein Büro auf der Geschäftsstelle, hat engen Kontakt mit den Bossen um Degen.

Buttert jetzt Basel einfach Geld rein, um die verschlafene Entwicklung aufzuholen? Schon mit einem Budget von einer Million wäre man locker Ligakrösus, könnte sich namhaft verstärken und würde sofort um Titel spielen. Auch ein reiner Profibetrieb wäre in der Liga der berufstätigen Fussballerinnen ein Novum.

Ausbau zum Profibetrieb ist nicht geplant

Karapetsas winkt ab und sagt: «Geld hilft, ist aber nicht alles. Die Stärkung der FCB-Frauen ist ein Gesamtprojekt. Es geht zum Beispiel auch darum, dass mehr Mädchen in der Region Fussball spielen.»

Auch ein Profibetrieb sei nicht das Ziel. «Der Aufwand der Spielerinnen ist bereits auf Profiniveau», sagt Karapetsas. Sinnvoller sei eine Optimierung der Rahmenbedingungen, dass die Spielerinnen trotz Sport und Beruf zu ihren Erholungszeiten kommen. Mehrjährige Verträge für mehr Sicherheit hat Karapetsas wie beim FCZ auch beim FCB schon eingeführt.

Auch ein Auftritt im Joggeli ist nicht mehr undenkbar. Und der erste Meistertitel? Karapetsas formuliert seine Kampfansage an die Spitzenklubs Zürich und Servette so: «Wir wollen in Zukunft vorne mitspielen, zu den Topteams zählen und in den Playoffs um den Titel kämpfen.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
11
18
25
2
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
11
16
24
3
FC Zürich
FC Zürich
11
8
22
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
11
18
21
5
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
11
12
20
6
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
11
5
17
7
FC Aarau
FC Aarau
11
-8
14
8
FC Luzern
FC Luzern
11
-11
8
9
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
11
-27
4
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
11
-31
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