Auf einen Blick
- Basel könnte Servette und Zürich als Schweizer Meister ablösen
- St. Gallen kämpft mit Verletzungen und Ausfällen wichtiger Spielerinnen
- YB braucht Schlüsselspielerinnen fit für Finalspiel-Chance in der Rückrunde
Zum ersten Mal seit acht Jahren heisst der Schweizer Meister nicht Servette oder Zürich
Lara Dickenmann: «Nein, für mich ist und bleibt Servette der Top-Favorit auf den Titel. Wenn jemand den Genferinnen Paroli bieten kann, dann ist es Basel. Der FCZ erlebt gerade einen Umbruch. In den letzten Transferfenstern haben viele erfahrene Spielerinnen den Klub verlassen oder ihre Karriere beendet. Die Hinrunde lief zwar ganz gut, zuletzt hat die Tendenz aber nach unten gezeigt. Mit Innenverteidigerin Diane Caldwell fällt zudem eine wichtige Teamstütze länger aus. Darum glaube ich, dass der FCZ in dieser Saison leer ausgeht.»
St. Gallen kann seine tolle Hinrunde nicht bestätigen
«Leider ja. Für mich war St. Gallen das Team der Hinrunde. Nun stehen aber mit Naja Glanzmann und Karin Bernet zwei wichtige Verteidigerinnen länger nicht mehr zur Verfügung. Auch Teamstütze Eva Bachmann fällt auf unbestimmte Zeit aus. Das ist ein schwerer Schlag für die noch immer zweitbeste Defensive der Liga. Hinzu kommt, dass auch Trainerin Marisa Wunderlin zuletzt etwas kürzertreten musste, und Assistenztrainerin Natasha Gensetter ist derzeit schwangerschaftsbedingt abwesend. Den ganz grossen Absturz wird es aber nicht geben. St. Gallen hat in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass es das Beste aus solchen Situationen machen kann.»
Seit vier Jahren ohne Sieg – Basel kann seinen FCZ-Fluch endlich besiegen
«Ja, es ist auch höchste Zeit. Das Momentum ist aktuell klar auf Seite des FCB. Grosse Ambitionen haben die Baslerinnen schon länger. Jetzt stehen sie nach 13 Runden auf Platz 1. Damit ist zumindest ein erstes Zwischenziel erreicht. Ich glaube, das Team ist in den letzten Monaten noch einmal etwas näher zusammengewachsen und bereit für den nächsten Schritt. Die individuelle Qualität, um den FCZ zu schlagen, hat Basel sowieso.»
YB steht mindestens in einem Finalspiel
«Ja, aber dazu müssen alle Schlüsselspielerinnen fit sein. Mit Naomi Luyet und Iman Beney hat YB zwei junge Spielerinnen, die ihre Qualitäten auch schon in der Nati gezeigt haben. Auf sie wird es in der Rückrunde genauso ankommen wie auf Verteidigerin Wiëlle Douma, Stürmerin Courtney Strode oder Captain Stephanie Waeber. Die Bernerinnen sind abhängig von individuellen Leistungen, von der Gesamtqualität des Kaders liegen sie noch hinter Servette und Basel.»
Nach zwei Saisons endet das AWSL-Abenteuer Thun Berner Oberland
«Vergangene Saison hätte ich noch Ja gesagt. Mit den damaligen Voraussetzungen hat es wenig Sinn gemacht, weiter in der AWSL zu bleiben. Heute sieht es anders aus. Der neue Thuner Investor und Verwaltungsrat Beat Fahrni wirkt kompetent und hat in verschiedenen Projekten bereits gezeigt, wie er in den Sport investiert. Er scheint eine klare Idee zu haben, nach der er etwas aufbauen möchte. Aber ein langfristiges Projekt braucht Zeit. Umso wichtiger für den Klub, dass er sich in der Liga halten kann. Sollte Thun nicht mehr vom letzten Platz wegkommen, wird es wichtig, sich vor allem mental optimal auf die Auf-/Abstiegsplayoffs vorzubereiten.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 13 | 26 | 31 | |
2 | Servette FC Chenois | 13 | 21 | 30 | |
3 | FC Zürich | 13 | 10 | 26 | |
4 | BSC Young Boys | 13 | 17 | 24 | |
5 | FC St. Gallen 1879 | 13 | 15 | 23 | |
6 | Grasshopper Zürich | 13 | 11 | 21 | |
7 | FC Aarau | 13 | -8 | 17 | |
8 | FC Luzern | 13 | -20 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 13 | -32 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 13 | -40 | 2 |