Auf einen Blick
- FCZ und GC im Spitzenkampf-Derby
- Géraldine Ess beeindruckt nach Wechsel zu GC
- St. Gallen: Drei Spiele, kein Gegentor
Die Überraschung
Mit der 1:2-Niederlage des FCB gegen Aarau am 2. Spieltag hat niemand gerechnet. Auch wenn den Baslerinnen einige Stammkräfte wie Aurélie Csillag (21), Defensivroutinier Jana Vojtekova (33) und Neuzugang Andela Kristic (23) verletzungsbedingt fehlten, konnten sie im Sommer auf die Arbeit der letzten Saison aufbauen. Dass Nati-Spielerin Coumba Sow (30) und Milena Nikolic (32), Golden Playerin der letzten Saison, gegen Aarau zu Beginn auf der Bank Platz nahmen, hat der Situation aber nicht gedient. Auf dem Aarauer Schachen könnte in dieser Saison noch das eine oder andere Team stolpern. Auch ein Kompliment an die Aargauerinnen muss sein, die absolut verdient gewonnen haben.
Die Enttäuschung
Die gibt es für mich bislang nicht. Luzern und vor allem YB stehen in der Tabelle zwar weit unten, haben aber ein happiges Startprogramm hinter sich. Gerade die Innerschweizerinnen haben jeweils immer nur ganz knapp verloren. Auch die Niederlage von Servette gegen St. Gallen ist für die Double-Siegerinnen verkraftbar. In Genf gilt der volle Fokus der Champions-League-Quali Anfang September.
Die Überfliegerin
In der vergangenen Saison hat Géraldine Ess (22) für St. Gallen in der Regular Season sechsmal getroffen. Nun steht die neue GC-Spielerin nach drei Spielen schon bei vier Toren. Dass sie sich nach ihrem Wechsel derart schnell zurechtgefunden hat, spricht für sie. Sie ist eine Spielerin mit viel Zug zum Tor, die immer den Abschluss sucht. Macht sie so weiter, könnte sie sich vielleicht sogar auf den Zettel von Natitrainerin Pia Sundhage schiessen.
Das Talent
Borbala Vincze (17) hat beim FCZ ihr Potenzial schon im Frühling angedeutet. Sie ist schnell, beidfüssig und torgefährlich. Für mich ist die Ungarin eine der aufregendsten Spielerinnen der Liga. Und in dieser Saison scheint sie bei den Zürcherinnen noch mehr Spielzeit bekommen. In den ersten drei Spielen hat sie schon vier Skorerpunkte gesammelt. Ich bin gespannt, wie ihre Entwicklung weitergeht.
Das Bollwerk
St. Gallen hatte schon immer eine gute Defensive. Dass die Ostschweizerinnen aber nach drei Spielen noch kein einziges Gegentor kassiert haben, ist richtig stark. Das Geheimnis: Die Abwehr spielt seit Jahren so zusammen und verfügt mit Goalie Nadine Böhi (20) und Larina Baumann (26) über zwei aktuelle Schweizer Nationalspielerinnen.
Das Highlight
Die Rückkehr von Iman Beney (18)! Nach ihrem Kreuzbandriss hat sie über ein Jahr pausieren müssen. Nun steht sie bei YB endlich wieder auf dem Platz. Sie wird zwar noch etwas Zeit brauchen, ihr riesiges Potenzial ist aber unbestritten. Zudem ist sie in ihrer Art und Einstellung enorm bodenständig und professionell. Es bleibt ihr noch genügend Zeit, sich für die Heim-EM zu empfehlen.
Die Vorfreude
Am Samstag kommt es im Derby zum Spitzenkampf zwischen dem FCZ (1.) und GC (2.). Dass die beiden Zürcher Teams in der Tabelle derart weit vorne stehen, mag auf den ersten Blick überraschen. Aber beide haben ein eher einfaches Startprogramm hinter sich. Dass beide nach grossen Umbrüchen im Kader derart gut unterwegs sind, ist aber dennoch bemerkenswert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Servette FC Chenois | 13 | 21 | 30 | |
2 | FC Basel | 12 | 21 | 28 | |
3 | FC Zürich | 13 | 10 | 26 | |
4 | BSC Young Boys | 13 | 17 | 24 | |
5 | FC St. Gallen 1879 | 12 | 16 | 23 | |
6 | Grasshopper Zürich | 12 | 5 | 18 | |
7 | FC Aarau | 12 | -9 | 14 | |
8 | FC Luzern | 12 | -14 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 13 | -32 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 12 | -35 | 2 |