Mit Kim Kulig wechselt ein grosser Name des Frauenfussballs an den Rhein. Die Deutsche kommt vom Champions-League-Finalisten Wolfsburg, wo sie die letzten zwei Jahre Assistenztrainerin war. Für die 33-fache Internationale ist der Wechsel in die Women's Super League aber kein Rückschritt. «Für mich ist es eine Riesenehre, hier zu sein und in diesem Verein arbeiten zu dürfen.» Der FCB hat – dank der internationalen Erfolge der Männer – auch in Deutschland einen guten Ruf.
Zusammen mit Theo Karapetsas, dem Leiter Frauenfussball, will die ehemalige Mittelfeldspielerin in Basel etwas aufbauen. «Es gibt hier viel Potenzial. Wir wollen den Frauenfussball voranbringen», so Kulig. Der Umbruch brauche zwar Zeit. «Aber wir sind geduldig.» Zumindest auf dem Transfermarkt hat der FCB aber schon einmal kräftig zugeschlagen. Zehn Spielerinnen kommen aus der Bundesliga, unter ihnen auch die Kroatien Ivana Rudelic von Meister Bayern München. Die Schweizer WM-Teilnehmerin Coumba Sow einigte sich mit dem FCB auf einen Dreijahresvertrag.
Angriff auf die Spitze
«Das ist alles auf unserem Mist gewachsen», sagt Kulig, die vom ersten Kontakt mit dem Klub ein gutes Gefühl hatte. Laut Karapetsas hat der FCB ähnliche finanzielle Möglichkeiten wie sein früherer Arbeitgeber und Meister Zürich. Zwar wurde das Budget gegenüber letzter Saison nicht erhöht, dank der Integration in die FC Basel 1893 AG profitieren die Frauen aber von Synergien, wodurch Kosten gespart und das frei gewordene Geld anderweitig verwendet werden kann. Reine Profis wird es aber auch in der neuen Saison beim FCB nicht geben.
Das Geld wird auch nicht alleine in neue Spielerinnen investiert. Kulig erhält einen zusätzlichen Assistenten, zudem wurden im Nachwuchsbereich neue Teams und zusätzliche Trainerstellen geschaffen. In Basel und der Region soll in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband und den Dorfklubs etwas Nachhaltiges entstehen. In der Super League will man eher kurz als mittelfristig an die Spitze. Der Playoff-Modus kommt dem FCB dabei entgegen.
Karriereende mit 25
Kopf des Projekts neben Karapetsas ist Kim Kulig. Dass die 33-Jährige schon einen beachtlichen Rucksack an Trainer-Erfahrung mitbringt, liegt daran, dass die Europameisterin von 2009 (mit Inka Grings) und Final-Torschützin ihre Karriere bereits mit 25 wegen anhaltender Knieprobleme beenden musste. «Ich wäre noch heute gerne Spielerin», sagt Kulig. Es habe Phasen gegeben, in denen sie den Fussball verflucht hätte. Zwischenzeitlich studierte sie Sportmarketing und Innenarchitektur. «Aber ich habe gespürt, dass ich mit dem Fussball noch nicht fertig bin. Denn der Fussball ist mein Leben.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC Chenois | 13 | 21 | 30 | |
2 | FC Basel | 12 | 21 | 28 | |
3 | FC Zürich | 13 | 10 | 26 | |
4 | BSC Young Boys | 13 | 17 | 24 | |
5 | FC St. Gallen 1879 | 12 | 16 | 23 | |
6 | Grasshopper Zürich | 12 | 5 | 18 | |
7 | FC Aarau | 12 | -9 | 14 | |
8 | FC Luzern | 12 | -14 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 13 | -32 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 12 | -35 | 2 |