«Konservativ», «rückständig», voller «Vettern- und Misswirtschaft»
Nati-Stars kritisieren Frauen-Fussball in der Schweiz

Lara Dickenmann, Martina Moser und Lia Wälti haben 371-mal für die Nati gespielt. Jetzt kritisieren sie die Bedingungen für den Frauen-Fussball in der Schweiz harsch.
Publiziert: 04.04.2023 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2023 um 09:51 Uhr
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Ex-Nati-Spielerin Lara Dickenmann kritisiert die Bedingungen für den Frauen-Fussball in der Schweiz.
Foto: keystone-sda.ch

Die Namen sind gross und die Worte hart: Lara Dickenmann (37), Lia Wälti (29) und Martina Moser (36) kritisieren den Frauenfussball in der Schweiz scharf.

Es geht um die Förderung des Frauenfussballs und darum, warum diese nicht schneller vorangeht. Mehr noch: Warum die Bedingungen laut den drei Frauen, die zusammen auf 371 Länderspiele kommen, immer noch so schlecht sind.

Dickenmann: «Die Geschlechterrollen sind innerhalb des Fussballs konservativer und rückständiger als im Rest der Gesellschaft; die Männer versuchen, weiterhin den Fussball so männlich wie möglich zu halten.» Es gebe Vettern- und Misswirtschaft, die falschen Personen seien in Schlüsselpositionen, sagt die 135-fache Nati-Spielerin, die mittlerweile als General Managerin der GC-Frauen arbeitet, in einem Artikel von CH Media. «Sie sagen zwar alle, dass sie für den Frauenfussball sind und ihn priorisieren wollen, aber am Ende des Tages passiert trotzdem nichts.»

Inkompetenz in den Vereinen, Personal zu den Frauen abgeschoben

Unterstützung bekommt Dickenmann von der aktuellen Nati-Kapitänin Lia Wälti (29). «Auch in meinen Vereinen grassierte teilweise die Inkompetenz», sagt die heutige Arsenal-Spielerin, die in der englischen Premier League mittlerweile in einer erfolgreichen und beliebten Frauen-Liga spielt. «Offensichtlich wurde Personal in den Frauenfussball abgeschoben, das im Männerfussball zu wenig professionell gearbeitet hatte.» Der Artikel stammt aus der Feder von Meret Yannice Wälti, der Schwester der Nati-Spielführerin.

Weder in den Vereinen noch im Verband werde in mehr Fachpersonal investiert, so Moser. Was zeige, dass man nicht bereit sei, den Frauenfussball wirklich zu pushen. (eg)

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