Das Spiel
Die Nati ist an der WM in Down Under auf Kurs Richtung Achtelfinal. Das Grings-Team kommt in Hamilton gegen Norwegen zu einem 0:0 und bleibt Tabellenführer der Gruppe A.
Der Schweiz reicht damit im abschliessenden Gruppenspiel gegen Neuseeland am Sonntag in Dunedin ein Punkt, um sich für den Achtelfinal zu qualifizieren. Mit einem Sieg schliesst sie die Gruppe A als Sieger ab. Je nach Ausgang des Parallelspiels zwischen Norwegen und den Philippinen kann sich die Nati sogar eine knappe Niederlage leisten, um in die K.o.-Runde einzuziehen.
Frau des Spiels im garstigen Hamilton ist Gaëlle Thalmann. Die Torhüterin hält den so wichtigen Punkt dank mehreren starken Paraden fest. In der 24. Minute pariert sie den Kopfball von Roman Haug glänzend, und auch in der 55. Minute gewinnt sie das Duell gegen die norwegische Mittelstürmerin, als sie deren Schuss mit einem starken Reflex abwehrt. Und auch vom Schuss von Graham Hansen eine gute Viertelstunde vor Schluss lässt sich Thalmann nicht bezwingen.
Das Remis ist aber verdient, denn auch die Nati hat ihre Chancen. In der 7. Minute kommt Crnogorcevic einen Schritt zu spät, ehe Bachmanns Schuss geblockt wird. Nach einer halben Stunde drischt Crnogorcevic den Ball nach Traumpass von Sow knapp übers Tor, kurz danach landet eine missglückte Flanke von Riesen an der Latte. Kurz vor Schluss vergeben Piubel nach Vorlage von Bachmann und Terchoun je einen Matchball.
Für die Partie gegen die Skandinavierinnen muss Inka Grings auf Luana Bühler verzichten. Die Abwehrchefin muss wegen muskulären Problemen passen, nachdem sie bereits im Abschlusstraining fehlte. Für sie rückt Noelle Maritz in das Abwehrzentrum. Nadine Riesen spielt links. Die Abwehr steht aber stabil, nur einmal steht Maritz im Schilf (24.).
Pech bekunden die Norwegerinnen, die auf Ada Hegerberg verzichten müssen. Sekunden vor dem Anpfiff verschwindet die Mittelstürmerin in der Kabine. Eine Oberschenkelverletzung setzt den Superstar ausser Gefecht. Ebenfalls nicht von Beginn an auf dem Platz sind Carline Graham Hansen, die sich in den letzten Tagen mit einer Grippe rumgeschlagen hat, sowie Ingrid Engen.
Die Tore
Fehlanzeige.
Die Stimmen
Nadine Riesen: «Wir können stolz sein, aber ich glaube im Sechzehner müssen wir noch etwas aggressiver sein. Auch mal direkt schiessen. Ich habe heute Morgen erfahren, dass ich spiele. Wir müssen allzeit bereit sein und ich habe gesagt, ich nehme die Rolle an, die mir gegeben wird. Thalmann hat unglaublich gespielt. Die Katze, würde ich sagen, sie hat alles gefangen. Ein überragendes Spiel.»
Coumba Sow: «Ich hatte richtig Spass, es gab viele Duelle. Es nervt mich, ist mir das Goal nicht gelungen. Bei der ersten Chance wollte ich nicht schiessen, sondern reinlegen, aber sie stand im Offside. Und die zweite Chance war ein Furz. Aber es war eh Abseits. Thalmann hat drei, vier geile Saves gemacht, ich habe sie sehr gefeiert.»
Lia Wälti: «Eine sehr stabile Teamleistung. Ein bisschen enttäuscht bin ich von der Offensive. Ich glaube, das eine oder andere Mal hätten wir im Sechzehner schiessen sollen. Krass, ich hätte nicht gedacht, dass Neuseeland gegen die Philippinen verliert. Eine spannende Gruppe. Jetzt haben wir das Ziel, Gruppenerster zu werden. Thalmann hat super gespielt, aber ich will niemanden besonders herausheben. Ich finde, alle haben mit der letzten Kraft super verteidigt.»
Noelle Maritz: «Wir haben eine kämpferisch gute Leistung gezeigt. Das Goal wäre vielleicht möglich gewesen, ein paar Chancen hatten wir ja. Aber den Punkt nehmen wir mit und im letzten Spiel können wir frei aufspielen. Man hat gemerkt, dass Hegerberg in der Offensive fehlte. Wir waren schon ein bisschen froh, dass sie ausgefallen ist.»
Julia Stierli: «Alles ist offen. Auch im letzten Spiel müssen wir unsere Leistung bringen. Dass Hegerberg rausgegangen ist, hab ich nicht gemerkt. Erst als ihr Ersatz vor mir stand, ist mir aufgefallen, dass nicht sie es ist. Thalmanns Leistung war der Hammer, sie hat uns mehr als einmal den Arsch gerettet.»
Gaëlle Thalmann: «Es waren ein paar Aktionen im Sechzehner, wo die Verteidigung nicht ran kam. Da musste ich intervenieren, das gehört zu meinem Job. Wir haben als Team sehr gut verteidigt, haben uns auch ein paar Chancen kreiert, die wir nicht ausnutzen konnten.»
Inka Grings: «Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben eine überragende Leistung gezeigt, waren bereit für den Fight. Und das gegen eine Top-Mannschaft. Es war ein verdammt gutes Spiel von uns. Ich habe bewusst bis zur 70. Minute mit dem ersten Wechsel gewartet, weil ich wollte, dass wir kompakt bleiben. Was bei Norwegen mit Hegerberg passiert ist, habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Es war sehr skurril, aber wird seine Gründe haben. Weiter möchte ich mich nicht dazu äussern. Thalmann hat, wie die komplette Mannschaft, einen fantastischen Job gemacht. Freut mich, dass sie als beste Spielerin ausgezeichnet wurde, ich hoffe, es ist nicht ihr letzter Pokal.»
Die Beste
Gaëlle Thalmann. Die Schweizer Keeperin hält mit mehreren starken Paraden den Schweizer Punkt fest. Nach der Partie gegen die Philippinen, in der sie nichts zu tun hatte, ist nun auch sie im Turnier angekommen.
Die Schlechteste
Seraina Piubel. Nach ihrem starken WM-Debüt gegen die Philippinen sieht sie gegen die kompakte norwegische Defensive wenig Land. Kann sich kaum einmal in Szene setzen. Die schwächste Schweizerin.
Das gab zu reden
Schock für die Norwegerinnen unmittelbar vor dem Spiel. Mittelstürmerin Ada Hegerberg verschwindet Sekunden vor dem Anpfiff in die Kabine. Eine Oberschenkelverletzung setzt den Superstar ausser Gefecht.
So gehts weiter
Am Sonntagmorgen zum Frühstück gibts die dritten Spiele der Gruppe A. Ab 9.00 Uhr spielt die Nati gegen Co-Gastgeber Neuseeland, zeitgleich trifft Norwegen auf die Philippinen.
Waikato-Stadium, Hamilton, 10’769 Fans, SR: Frappart (Fr).
Tore: –
Aufstellungen
Schweiz: Thalmann; Aigbogun, Maritz, Stierli, Riesen; Sow, Wälti, Reuteler (78. Mauron); Piubel (88. Terchoun), Crnogorcevic. Bachmann (93. Rey).
Norwegen: Mikalsen; Bjelde (88. Bratberg), Mjelde, Harviken, Tuva Hansen (73. Sonstevold); Maanum, Boe Risa (88. Engen), Reiten; Eikeland (57. Graham Hansen), Roman Haug (73. Saevik), Haavi.
Bemerkungen: Schweiz ohne Bühler (verletzt), Norwegen ohne Hegerberg (verletzt). 33. Lattenschuss Riesen.
Gelb: –
Waikato-Stadium, Hamilton, 10’769 Fans, SR: Frappart (Fr).
Tore: –
Aufstellungen
Schweiz: Thalmann; Aigbogun, Maritz, Stierli, Riesen; Sow, Wälti, Reuteler (78. Mauron); Piubel (88. Terchoun), Crnogorcevic. Bachmann (93. Rey).
Norwegen: Mikalsen; Bjelde (88. Bratberg), Mjelde, Harviken, Tuva Hansen (73. Sonstevold); Maanum, Boe Risa (88. Engen), Reiten; Eikeland (57. Graham Hansen), Roman Haug (73. Saevik), Haavi.
Bemerkungen: Schweiz ohne Bühler (verletzt), Norwegen ohne Hegerberg (verletzt). 33. Lattenschuss Riesen.
Gelb: –