Bei der neunten Frauen-WM gibt es erstmals keine Medaille für die Fussballerinnen der USA. Die Titelverteidigerinnen unterliegen in Melbourne im Achtelfinal gegen Schweden im Penaltyschiessen.
Nach 120 wenig attraktiven Minuten stand es 0:0. Das Ende ist dann an Dramatik aber nicht zu überbieten. Viermal könnten die USA mit einem verwerteten Penalty oder einer Parade die Entscheidung herbeiführen - scheitern aber.
Dann tritt Arsenal-Stürmerin Lina Hurtig an. US-Goalie Alyssa Naeher scheint den Ball in extremis abwehren zu können. Nach scheinbar endlos langen Sekunden ergibt aber die Torlinien-Technologie, dass der Ball um kaum mehr als einen Millimeter ganz über der Torlinie war.
Die Schwedinnen jubeln, die Amerikanerinnen reisen so früh wie nie nach Hause. Bei den bisherigen acht Austragungen hatten die USA viermal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze gewonnen.
Dass es bereits in den Achtelfinals zum Duell zwischen dem Titelverteidiger und den Olympiazweiten, den Nummern 1 und 3 der Weltrangliste, kam, lag an der schwachen Vorrunde der Amerikanerinnen, die sie nur als Gruppenzweite beendet hatten. Gegen Schweden zeigten sie sich deutlich verbessert, schafften es aber trotz klarer Feldüberlegenheit nicht, die starke schwedische Torhüterin Zecira Musovic zu überwinden.
Im Penaltyschiessen versagten dann die Nerven - nicht zuletzt beim 38-jährigen Altstar Megan Rapinoe, die mit einer bitteren Niederlage von der grossen Bühne abtritt.
Für Schweden wird es nicht einfacher. Im Viertelfinal treffen die Skandinavierinnen auf das bisher so überzeugende Japan. (SDA/mbi)