Blamage in Brisbane: Die deutschen Fussballerinnen sind raus, erstmals müssen sie bei einer Weltmeisterschaft bereits nach der Vorrunde die Koffer packen. Das nervenschwache Team von Ex-Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg muss sich im letzten Gruppenspiel gegen Aussenseiter Südkorea mit einem 1:1 begnügen – weil Marokko im Parallelspiel gegen Kolumbien gewinnt (1:0), sind die Deutschen raus.
Nach dem schnellen Schock durch Sohyun Cho (6.) ist der Ausgleichstreffer von Alexandra Popp (42.) im Brisbane Stadium zu wenig für den Vize-Europameister. Damit ereilt die Frauen das gleiche Schicksal wie das Männer-Team der Deutschen bei den Endrunden 2018 und 2022.
Südkorea präsentiert sich vom früheren Frankfurter Bundesligacoach Colin Bell gut eingestellt und bereitet dem deutschen Team durch das teilweise praktizierte Pressing grosse Probleme.
Zweites Popp-Tor zählt nicht
Nach einer halben Stunden ziehen sich die Südkoreanerinnen immer weiter zurück, doch dem deutschen Spiel mangelt es zunächst an Lösungen.
Nach dem Wechsel ist die deutsche Unsicherheit greifbar – doch dann der grosse Jubel: Popp trifft erneut, steht aber im Abseits. Der VAR gibt das Tor nicht. Am Ende bleibts beim 1:1 – Deutschland verabschiedet sich.
Nach Schlusspfiff fliessen die Tränen. Auch Superstar Popp ist konsterniert. «Das Aus ist noch gar nicht zu greifen. Ich weiss gar nicht, was ich gross dazu sagen soll. Ich kanns noch nicht so ganz verstehen, was hier gerade abgeht. Woran es gelegen hat, kann man so kurz nach Abpfiff nicht sagen. Es war holprig, das war nicht unser Anspruch», sagt sie.
Auch Jule Brand fehlen die Worte. «Ich bin enttäuscht. Wir waren motiviert und hatten Bock aufs Spiel, aber wir habens nicht auf den Platz bekommen. Wir haben im ganzen Turnier nicht das gezeigt, was wir können.»
Ganz nüchtern ist die Match-Analyse von Trainerin Voss-Tecklenburg: «Eine grosse Verunsicherung war zu spüren, wir waren in den Zweikämpfen nicht so präsent. Wir haben gekämpft und alles versucht, bis in die Nachspielzeit hinein. Gegen einen Gegner, der defensiv so statisch ist, ist es dann auch schwierig, zu Torchancen zu kommen. Am Ende hat die Leistung in drei Spielen nicht gereicht, um weiterzukommen.» (AFP/mam)