Wenn es nur nach jeder Niederlage eine solche Belohnung geben würde! Die Frauen-Nati verliert das letzte Gruppenspiel nach dem Totaleinbruch in der zweiten Hälfte gegen Kamerun 1:2. Als einer der vier besten Gruppen-Dritten kommen die WM-Girls trotzdem weiter. Und werden mit dem Achtelfinal-Hit gegen Kanada belohnt. Was für ein Hammerspiel in der Nacht auf Montag (1.30 Uhr MESZ). Ein K.-o.-Spiel gegen den Gastgeber. Und dann auch noch in Vancouver, wo das Team die beiden ersten WM-Spiele bestritt und sich in der Stadt so wohl gefühlt hat.
Ein Spiel gegen Kanada, ein Spiel gegen 35 Millionen Kanadier! 40 000 Tickets sind bisher verkauft. Rund 50 000 werden kommen, das BC Place Stadium wird zum Hexenkessel.
50 000 in Rot-Weiss. Aber Ahornblatt statt Schweizerkreuz. «Dann haben wir endlich WM-Feeling. Das hat bis jetzt gefehlt», sagt Stürmerin Ana Maria Crnogorcevic voller Vorfreude.
Auch in der Schweiz steigt das Interesse an der Frauen-WM immer mehr. Bei SRF2 sehen im Schnitt 267 000 Zuschauer das Kamerun-Spiel, ein Marktanteil von 43,9 Prozent. Eine lange Nacht gibts für die Schweizer Fans auch am Sonntag. Das Wachbleiben kann sich lohnen: Wir haben eine Chance. Kanada ist zwar Gruppensieger, schoss dabei aber nur zwei Tore. Das Team steht unter Druck, hat bisher nicht überzeugt. Den kanadischen Medien flösst vor allem unser 10:1 gegen Ecuador Respekt ein. Nati-Topskorerin Lara Dickenmann sagt: «Gegen Kanada können wir etwas holen.»
Eine zweite Halbzeit wie gegen Kamerun kann sich die Schweiz nicht leisten. Nach dem 1:1 wurden unsere Girls vorgeführt. «Gut möglich, dass wir gegen Kanada in eine ähnliche Situation geraten. Da brauchen wir einen Plan B», sagt Trainerin Martina Voss-Tecklenburg.