Das Spiel
Man hat sich viel vorgenommen, und ist krachend gescheitert. Es ist eine Fussball-Lehrstunde, welche Spanien den Schweizerinnen an diesem Abend in Auckland erteilt. Die Nati hat nicht den Hauch einer Chance und muss sich mit einem 1:5-Debakel von der Weltbühne verabschieden.
Das Unheil nimmt schon früh seinen Lauf. Nach nur fünf Minuten gehen die Spanierinnen bereits in Führung. Dafür, dass die Schweiz überhaupt jemals ins Spiel kommt, braucht es ein Geschenk von den Gegnerinnen. Völlig unbedrängt düpiert Laia Codina ihre eigene Torhüterin Cata Coll, welche überraschend zu ihrem Nati-Debüt kommt, aus etwa 40 Metern. Ein unfassbares Eigentor.
Doch lange hält die Freude über das Geschenk nicht, nur sechs Minuten später gehen die Favoritinnen wieder in Führung. Und danach kommt der spanische Schnellzug so richtig in Fahrt, bis zur Pause sollen zwei weitere Tore folgen. Der WM-Achtelfinal ist nach 45 Minuten bereits entschieden, das Schweizer Ausscheiden besiegelt. Während man in der Gruppenphase noch kein einziges Tor kassierte, sind es heute ganze vier in einer Halbzeit.
Dass die Schweiz erst in der 56. Minute den ersten Torschuss zu verzeichnen hat, steht symbolisch für den Klassenunterschied zwischen diesen beiden Teams. Und es sollte auch der letzte Abschluss der Nati bleiben, offensiv kommt von der Equipe von Inka Grings nichts mehr. Im zweiten Durchgang schalten die Spanierinnen einen Gang runter, das 5:1 ist nur noch Resultatkosmetik.
Die Weltmeisterschaft der Schweiz endet damit wie schon 2015 (damals 0:1 gegen Kanada) im Achtelfinal. Auf der anderen Seite rehabilitieren sich die Spanierinnen nach der 0:4-Klatsche gegen Japan und ziehen ohne Probleme in den Viertelfinal ein.
Die Tore
5. Minute, Aitana Bonmati, 0:1 – Erst kann Gaëlle Thalmann noch gegen einen Abschluss aus kürzester Distanz retten, danach bringt die Nati den Ball aber nicht weg, worauf das Spielgerät auf Umwegen zu Bonmati kommt. Die Ausnahmekönnerin vom FC Barcelona lässt Lia Wälti stehen und trifft flach zur frühen Führung.
11. Minute, Laia Codina (Eigentor), 1:1 – Ein unfassbares Geschenk der Spanierinnen! Verteidigerin Laia Codina will den Ball aus etwa 40 Meter zu Torhüterin Cata Coll zurückspielen, doch der Rückpass misslingt völlig und kullert ins eigene Tor.
17. Minute, Alba Redondo, 1:2 – Die Spanierinnen erobern den Ball in Strafraumnähe und bringen sofort eine Flanke in den Strafraum. Dort springt die Kugel einmal auf den Boden und landet perfekt auf dem Kopf von Redondo, welche gegen die Laufrichtung von Thalmann einnickt.
36. Minute, Aitana Bonmati, 1:3 – Nach einer Flanke kann die Schweiz nicht klären und Bonmati kommt an den Ball. Mit einem Haken vernascht sie gleich vier Schweizerinnen und netzt aus kurzer Distanz locker ein. Bonmatis zweiter Streich.
45. Minute, Laia Codina 1:4 – Nach einem Eckball kommt es im Schweizer Strafraum zum Gestocher. Codina reagiert am schnellsten und drückt den Ball irgendwie über die Linie.
70. Minute, Jennifer Hermoso, 1:5 – Nach einem schweren Fehlpass von Calligaris wird Hermoso lanciert und zieht alleine auf Thalmann los. Die Stürmerin hat dann keine Probleme, den Ball im Tor unterzubringen.
Die Beste
Aitana Bonmati. Der Mittelfeldspielerin des FC Barcelona entscheidet das Spiel in der ersten Halbzeit praktisch im Alleingang. Technisch überragend. Sie bekam die Nati nie in den Griff.
Die Schlechteste
Eseosa Aigbogun. Auf der rechten Seite von Beginn an überfordert. Auf diesem Niveau werden ihr die Limiten schonungslos aufgezeigt.
Das gab zu reden I
Gaëlle Thalmann bestreitet ihr 109. und letztes Länderspiel. Die Freiburgerin wehrt sich mit allem, was sie hat, gegen ihr Karriereende und ist die Beste einer schwachen und überforderten Schweizer Nati.
Das gab zu reden II
43’217 Zuschauer verfolgen das Spiel im Eden Park in Auckland. Es ist die grösste Kulisse, die jemals in Neuseeland einem Fussballspiel beiwohnt.
So gehts weiter
Für die Schweiz ist die WM zu Ende, es geht nach Hause. Ende September geht es für die Nati dann in der neu gegründeten Uefa Nations League weiter. Dort trifft man zuerst auf Italien, danach kommt es zur Neuauflage des Achtelfinals gegen Spanien. Für diese geht es aber vorerst an der WM weiter, sie treffen im Viertelfinal entweder auf Holland oder Südafrika.
Tore: 5. Bonmati 0:1. 11. Codina (Eigentor) 1:1. 17. Redondo 1:2. 36. Bonmati 1:3. 45. Codina 1:4. 70. Hermoso 1:5.
Schweiz: Thalmann; Aigbogun (46. Calligaris), Maritz, Stierli, Riesen (84. Marti); Sow (46. Terchoun), Wälti, Reuteler (46. Mauron); Piubel (75. Humm), Crnogorcevic, Bachmann.
Spanien: Coll; Batlle, Paredes, Hernandez, Codina; Bonmati (77. Guerrero), Hermoso (77. Putellas), Abelleira (64. Perez), Redondo, Gonzalez (64. Navarro), Paralluelo (84. Del Castillo).
Bemerkung: 5. Riesen lenkt den Ball an den eigenen Pfosten.
Gelb: 73. Stierli (Foul).
Tore: 5. Bonmati 0:1. 11. Codina (Eigentor) 1:1. 17. Redondo 1:2. 36. Bonmati 1:3. 45. Codina 1:4. 70. Hermoso 1:5.
Schweiz: Thalmann; Aigbogun (46. Calligaris), Maritz, Stierli, Riesen (84. Marti); Sow (46. Terchoun), Wälti, Reuteler (46. Mauron); Piubel (75. Humm), Crnogorcevic, Bachmann.
Spanien: Coll; Batlle, Paredes, Hernandez, Codina; Bonmati (77. Guerrero), Hermoso (77. Putellas), Abelleira (64. Perez), Redondo, Gonzalez (64. Navarro), Paralluelo (84. Del Castillo).
Bemerkung: 5. Riesen lenkt den Ball an den eigenen Pfosten.
Gelb: 73. Stierli (Foul).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 3 | 7 | 7 | |
2 | Niederlande | 3 | 3 | 7 | |
3 | Österreich | 3 | -4 | 3 | |
4 | Schottland | 3 | -6 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Frankreich | 3 | 4 | 9 | |
2 | Norwegen | 3 | 0 | 4 | |
3 | Island | 3 | -1 | 2 | |
4 | Schweiz | 3 | -3 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | England | 3 | 6 | 7 | |
2 | Spanien | 3 | 2 | 6 | |
3 | Portugal | 3 | -1 | 4 | |
4 | Belgien | 3 | -7 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 3 | 2 | 7 | |
2 | Dänemark | 3 | 2 | 6 | |
3 | Italien | 3 | -2 | 3 | |
4 | Wales | 3 | -2 | 1 |