Riesige Enttäuschung bei WM-Frauen
«Klar, dass ein Scheiss-Goal entscheidet»

Die Frauen-WM ist für uns vorbei! Kanada besiegt die Schweiz im Achtelfinal 1:0. Der Frust über die ausgelassenen Chancen sitzt tief.
Publiziert: 22.06.2015 um 05:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:37 Uhr
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Ana Maria Crnogorcevic und Allysha Chapman prallen zusammen.
Foto: Keystone
Von Matthias Dubach aus Vancouver

Das WM-Abenteuer ist vorbei. Unsere Frauen-Nati strandet nach dem 0:1 gegen Gastgeber Kanada im Achtelfinal. «Ich weiss nicht, ob heute das bessere Team gewonnen hat. Es war ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Uns hat ein Tick Effizienz gefehlt», sagt Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg. Die Schweiz liefert dem Heimteam einen harten Kampf, kommt auch zu Chancen. Aber Lara Dickenmann, Ana Maria Crnogorcevic und Vanessa Bernauer verpatzen sie!

Auf der anderen Seite bringt Josée Bélanger mit ihrem goldenen Tor 53000 Fans zum Ausrasten. «Es war klar, dass ein solches Scheiss-Goal entscheidet», sagt Crnogorcevic enttäuscht. Der Ball war von der Schweizer Abwehr schon fast geklärt, ehe er über Kanada-Superstar Christine Sinclair zu Bélanger kam.

Crnogorcevic: «Kanada hatte in der ersten Halbzeit nur die eine Chance, als die missratene Flanke zum Torschuss wurde und an den Pfosten ging. Wir müssen einfach unsere Chancen nutzen. Unsere mangelnde Effizienz hat schon gegen Japan begonnen und zeigte sich auch gegen Kamerun. Bei meiner Chance konnte ich den Ball nicht mehr richtig drücken.»

Nati-Topskorerin Lara Dickenmann hätte bei ihrer Grosschance das frühe 1:0 machen können. Die Flanke springt aber vom Standbein weg. «Ich habe den Ball schon gesehen, war mir aber nicht sicher, ob ihn noch eine Spielerin mit dem Kopf ablenkt», sagt sie. «Wir scheitern am Ende an unserer Effizienz. Wir haben gewusst, dass wir nicht viele Chancen bekommen werden. Wenn wir die erste machen, läuft das Spiel anders.»

Was sagte Voss-Tecklenburg nach dem Schlusspfiff zum Team? «Dass wir traurig sein dürfen nach diesem Spiel, wenn man nur zwei Chancen zulässt und verliert. Es tut weh, in die enttäuschten Gesichter schauen zu müssen.»

SFV-Präsident Peter Gilliéron zieht WM-Bilanz

«Das Achtelfinalspiel der Schweiz gegen Kanada an der Frauen-WM erinnerte mich stark an jenes der Schweizer Männer vor ziemlich genau einem Jahr in Sao Paulo gegen Argentinien. Sehr gut vorbereitet, sehr gut gecoacht, sehr gut gespielt, aber leider die Torchancen nicht genutzt und dann aus einer der seltenen Offensiv-Aktionen des Gegners den 0:1-Treffer erhalten. Natürlich bin ich enttäuscht, vor allem für das Team, das mehr verdient hätte. Aber auch wenn die Bilanz mit drei Niederlagen in vier Spielen rein von den Zahlen her nicht gut aussieht, dürfen wir nicht vergessen, dass wir sieben gute Halbzeiten gezeigt haben und auch etwas stolz sein dürfen, dass der Schweizer Frauenfussball sich an einer WM-Endrunde sehr gut präsentiert hat.»

«Das Achtelfinalspiel der Schweiz gegen Kanada an der Frauen-WM erinnerte mich stark an jenes der Schweizer Männer vor ziemlich genau einem Jahr in Sao Paulo gegen Argentinien. Sehr gut vorbereitet, sehr gut gecoacht, sehr gut gespielt, aber leider die Torchancen nicht genutzt und dann aus einer der seltenen Offensiv-Aktionen des Gegners den 0:1-Treffer erhalten. Natürlich bin ich enttäuscht, vor allem für das Team, das mehr verdient hätte. Aber auch wenn die Bilanz mit drei Niederlagen in vier Spielen rein von den Zahlen her nicht gut aussieht, dürfen wir nicht vergessen, dass wir sieben gute Halbzeiten gezeigt haben und auch etwas stolz sein dürfen, dass der Schweizer Frauenfussball sich an einer WM-Endrunde sehr gut präsentiert hat.»

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