Nati-Girls bitter enttäuscht
In der Schweizer Kabine herrscht Totenstille

Nach dem Out im WM-Achtelfinal setzt bei der Schweizer Frauen-Nati die grosse Enttäuschung ein. Schon in der Kabine ist es totenstill.
Publiziert: 22.06.2015 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:16 Uhr
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Die Schweizerinnen am Boden – Kanada im WM-Viertelfinal.
Foto: Keystone
Von Matthias Dubach aus Vancouver und Marc Ribolla

Aus und vorbei. Die Frauen-Nati scheitert an der WM in Kanada im Achtelfinal am Gastgeber.

Chancen zum Sieg haben beide Teams. Aber bei uns vergeben Lara Dickenmann (14.), Ana Maria Crnogorcevic (62.) und Vanessa Bernauer (77.) Riesenchancen!

Kanada hat in der ersten Halbzeit einen Pfostenschuss. Und macht kurz nach der Pause mit Josée Belanger das goldene Tor (52.). In der Nachspielzeit stürmt sogar Natigoalie Gaëlle Thalmann mit, doch der Ball will nicht rein. Kanada-Goalie Erin McLeod wird danach als beste Spielerin der Partie ausgezeichnet.

Die Kanadierinnen drehen für ihre 50'000 Fans im Hexenkessel «BC Place Stadion» noch eine Ehrenrunde. Unsere Nati sitzt da schon in der Kabine. Es ist totenstill. «Es war sehr ruhig. Es lief auch keine Musik. Alle waren so enttäuscht», sagt Rekordnationalspielerin Martina Moser (109 Spiele).

Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg: «Mir tun die Spielerinnen leid. Sie sind traurig, weil wir nur zwei Torchancen zugelassen haben und trotzdem verlieren. Es tut weh, in die enttäuschten Gesichter zu schauen. Wir haben an dieser WM mit dem jungen Team wertvolle Erfahrungen gesammelt, die uns auf dem Weg an die EM 2017 helfen werden.»

Lia Wälti sagt: «Kanada hat im Gegensatz zu uns das Tor gemacht. Momentan überwiegt die Enttäuschung. Heute konnten wir über 90 Minuten unsere Leistung abrufen. Das war in den Gruppenspielen nicht der Fall. Deshalb denke ich, dass wir an dieser WM nicht alles rausgeholt haben, was möglich gewesen wäre.»

Verteidigerin Rachel Rinast vergoss nach der Niederlage gegen Kamerun Tränen, diesmal ist sie gefasst. Aber die Enttäuschung sitzt tief: «Keine hat gesprochen. Ich habe es noch gar nicht richtig realisiert, dass wir draussen sind und nach Hause fliegen müssen.»

Positiv in Erinnerung bleiben sicher der 10:1-Sieg über Ecuador mit dem Rekord-Hattrick von Fabienne Humm innert 274 Sekunden.

Das Team fliegt schon am Montag um 16 Uhr Ortszeit von Vancouver via Frankfurt zurück in die Schweiz. Am Dienstag um 14 Uhr ist die Ankunft in Kloten geplant. Dann kehrt bei vielen Spielerinnen der Alltag ein. Sportlich gehts mit dem nächsten Ernstkampf, dem Start zur EM-Quali im Oktober, weiter.

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