Lange wurde gerätselt und spekuliert, ob sich Fifa-Präsident Sepp Blatter nach den Wirren und Ermittlungen im Fifa-Korruptionsskandal noch an der laufenden Frauen-WM in Kanada blicken lässt.
Nun ist die Katze aus dem Sack. Der Walliser bleibt fern und wird den Final am Sonntagabend nicht vor Ort in Vancouver im Stadion mitansehen.
«Aufgrund ihrer Verpflichtungen in Zürich bleiben der Fifa-Präsident und der Fifa-Generalsekretär im Fifa-Hauptquartier», schreibt Blatters US-Anwalt Richard Cullen als Antwort auf die «Reuters»-Frage, ob Blatter zum Final erscheinen werde.
«Er hat die Veranstalter in Kanada informiert, dass er aus persönlichen Gründen nicht komme», lässt sein Anwalt verlauten. Damit lässt Blatter erstmals seit seiner Wahl zum Präsidenten vor 17 Jahren einen Frauen-WM-Final sausen. Auch die U20-WM der Männer im Juni in Neuseeland hat der 79-Jährige sausen lassen.
Bei den Gastgebern in Kanada ist man nicht unglücklich über das Fernbleiben von Blatter. WM-Geschäftsführer Andy Martin erklärte im «Kicker» schon vor kurzem: «Wenn er kommt, besteht die Gefahr, dass er zu einer Attraktion wird und die Veranstaltung in den Schatten stellt.»
Während der vergangenen turbulenten Wochen fand Blatter Kraft in seinem Glauben, wie er in einem Exklusiv-Interview mit dem deutschen Magazin «Bunte» sagt. «Ich bin ein gläubiger Mensch. Ich bete auch.» Zudem besitze er ein goldenes Kreuz, das von Papst Franziskus gesegnet wurde. Er glaube daran, einmal in den Himmel zu kommen. «Die Hölle gibt es nicht. Da bin ich mit dem Papst uneinig.» (rib/red)