Fünf Gründe
Hier unterscheiden sich Fussball-Frauen von Männern

Fünf «S» zeigen, dass Männer und Frauen im Fussball verschieden sind.
Publiziert: 10.06.2015 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:20 Uhr
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Girl-Group: Die Schweizer Nati tritt im Morgenrot daher – und alle singen die Hymne.
Foto: Keystone
Von Wladimir Steimer

1 Singen

Was für ein Bild für die Schweizer Zuschauer, die sich morgens um 4 Uhr vor den TV setzten, um die Frauen-Nati spielen zu sehen: Elf Schweizer Mädels singen vor dem WM-Spiel gegen Japan (0:1) die Nationalhymne. Jede Einzelne trällert – zum Beispiel auch Ana Crnogorcevic, die Frau mit kroatischen Wurzeln. Oder die Schweiz-Deutsche Rachel Rinast, welche die Hymne vor ihrem ersten Länderspiel im März auswendig gelernt hat. Eseosa Aigbogun, Nati-Spielerin mit nigerianischen Wurzeln, sagt der «Schweiz am Sonntag»: «Bei uns singen alle immer mit. Anstatt ‹Vaterland› singe ich aber ‹Mutterland›, weil meine Mutter Schweizerin ist.»

Bei den Männern ist das anders. Von den Stammspielern bleiben viele Spieler und auch Trainer Vladimir Petkovic stumm. Auch die meisten Secondos bis auf Gökhan Inler, der Mann mit türkischen Wurzeln. Er hat sich die Hymne beigebracht, um als Captain mit positivem Beispiel voranzugehen.

2 Spucken

Es gilt als ungeschriebenes Gesetz im Frauenfussball: Damen spucken nicht auf den Rasen! Die Ladys finden es eklig, wenn die Männer spucken. «Wir wälzen uns nach einem Foul schliesslich auch nicht dreimal auf dem Boden», sagt etwa die Deutsche Lira Alushi (27). Auch das ist bei den Männern komplett anders. Man denke da an das Rencontre zwischen dem Holländer Frank Rijkaard (52) und dem Deutschen Rudi Völler bei der WM 1990, als Rijkaard Völler seine schleimige Speichelflüssigkeit in die Locken spuckte.

3 Schauspielern

Genauso verpönt wie Spucken ist bei den Frauen das Schauspielern. Eine Schwalbe gehört sich nicht. Wer sich fallen lässt, ohne gefoult zu werden, gerät schnell ins Abseits, während bei den Herren der Schöpfung Schwalben bereits zum Fussball-Alltag gehören. Wie immer aber bestätigt die Ausnahme die Regel. In der Nacht sicherte sich Brasilien den Sieg gegen Südkorea dank einer Schwalbe und dem daraus folgenden Penaltytor von Superstar Marta.

4 Secondos

Während bei den Männern viele Secondos mit dem Kreuz auf der Brust auflaufen, sind es bei den Frauen im ganzen Team nur drei.

5 Sexualität

Um einen schwulen Fussballer zu finden, muss man lange suchen. Anders bei den Frauen, bei denen Homosexualität kein Tabuthema ist. So outeten sich schon viele Spielerinnen als lesbisch. Den Männern fehlt da der Mut.

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