Frauen-WM in Kanada
Frauen-WM statt Ferien!

Die Nati-Legende reiste um die halbe Welt, um den Frauen bei der ersten WM-Teilnahme seine Ehre zu erweisen.
Publiziert: 09.06.2015 um 19:55 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:47 Uhr
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Voller Einsatz Trotz 0:1 – die Schweiz um Dickenmann (l.) war Titelverteidiger Japan mindestens ebenbürdig .
Foto: KEYSTONE
Von Matthias Dubach aus Vancouver

In Vancouver bricht die Dämmerung herein. Köbi Kuhn (71) sitzt am Hafen, gönnt sich ein Glas Rotwein. Er stösst auf unsere Frauen-Nati an. Eine Stunde vorher sitzt Kuhn noch mit 25 942 anderen Zuschauern im BC Place Stadium. Fiebert mit den Schweizer Girls mit, wie sie beim ersten WM-Auftritt Weltmeister Japan einen grossen Kampf liefern. Sieht, wie mit Ramona Bachmann die beste Schweizerin in der Nachspielzeit die riesige Chance zum 1:1 vergibt. «Das war schade. Aber es war am Ende des Spiels, sie ist vorher sehr viel gelaufen», sagt Köbi zu BLICK.

Köbi Kuhn gibt Tipps

Die Fussballlegende ist für unsere Nati-Girls um die halbe Welt gereist! «Das Zuschauen hat viel Spass gemacht. Natürlich passieren noch Fehler. Aber man sieht, dass bei den Frauen gute Arbeit geleistet wird. Das freut mich», sagt Kuhn. Er stellte für die Frauen-WM extra die Ferien um. Mit seinem Berater Erwin Zogg war er in Las Vegas und flog dann nach Kanada. Nach dem Spiel am Freitag gegen Ecuador gehts nochmals in die USA, diesmal nach San Francisco. Mit seinem Besuch in Vancouver will Köbi dem Frauen-Team seine Ehre erweisen. Unterstützung vor Ort statt Lippenbekenntnisse von zu Hause aus.

Kuhn weiss, was Trainer und Spieler leisten müssen, um eine WM zu bestreiten. Er sagt über die Girls: «Dass sie sich überhaupt das erste Mal für die WM qualifiziert haben, ist schon ein Ausweis. Jetzt haben sie im ersten Spiel überzeugt. Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Unentschieden hoch verdient gewesen. Aber diese Partie wird jede Spielerin weiterbringen. Der Gegner war immerhin der Weltmeister.» Kuhn hat sich schon manches Frauen-Spiel angesehen. Und er hat am Anfang seiner Trainerkarriere beim FCZ am Mittwochnachmittag Mädchen und Buben trainiert.

Welchen Tipp gibt der Ex-Nati-Trainer Frauen-Coach Martina Voss-Tecklenburg? «Für die Spieler auf der Bank ist es wichtig, dass sie in der Gruppe eingebunden sind. Aber wenn man Aussichten hat, sich für die nächste Runde zu qualifizieren, gibt es keinen Lagerkoller.» Köbi macht den Girls Mut fürs zweite Spiel. Er wird wieder im Stadion die Daumen drücken!

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