Der Wahnsinn von Vancouver! Fabienne Humm (28) erzielt gegen Ecuador einen lupenreinen Hattrick. Kein Wunder, dass sie danach einen Matchball mit in den Teambus nimmt.
Es knallt in Minute 47, es knallt in Minute 49 und es knallt in Minute 52. 274 Sekunden braucht Bumm-Bumm-Humm, um vom 2:0 auf 5:0 zu stellen.
Es ist der schnellste Hattrick der Frauen-WM-Geschichte. Humm löst die Japanerin Mio Otani ab, die 2003 acht Minuten brauchte. «Das war mir nicht bewusst, nach dem Spiel hat es mir dann jemand erzählt», sagt die Stürmerin. Besser als Humm kann man die Kabinenpredigt von Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht umsetzen. Die ist mit der pomadigen ersten Halbzeit unzufrieden. In der zweiten überrollen die Nati-Frauen den armen WM-Debütanten aus Südamerika. Acht Tore in 45 Minuten!
Humm: «Es hat in der Kabine klare Worte gegeben. Danach sind wir effizient geworden. Aber ich hätte noch mehr Tore machen können.» Beim FCZ spielt sie im Sturm, in der Nati eigentlich im Mittelfeld. Diesmal wird Starstürmerin Lara Dickenmann wegen ihrer Adduktoren geschont, Humm darf vorne ran. «Ich stelle keine Ansprüche wegen der Position», sagt die Kauffrau, die für die WM im Büro acht Wochen unbezahlten Urlaub genommen hat.
Bis zum Stängeli geben die Girls Vollgas. Humm sagt: «Es war unser Ziel, viele Tore zu machen. Jetzt müssen wir auch Kamerun besiegen, sonst ist das 10:1 nichts wert.» Dank des Stängelis reicht jetzt am Dienstag gegen Kamerun ein Unentschieden, um sicher ins Achtelfinal zu kommen.