«Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung. Ich hoffe, dass sich die Mannschaft nicht verkrampft», sagt Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Gegner Ecuador (Anpfiff Samstag, 01.00 Uhr MESZ) startete mit einem 0:6-Desaster gegen Kamerun ins Turnier. «Aber auch die Schweiz hat das erste Spiel verloren. Daher ist die Ausgangslage für beide Teams gleich», sagt Ecuador-Trainerin Vanessa Arauz.
Trainerin? Arauz ist eine junge, hübsche Frau, sieht im Ecuador-Jogginganzug aus wie eine Spielerin. Aber die scheu wirkende Südamerikanerin ist mit 26 Jahren schon Chef einer A-Nationalmannschaft! Sechs Spielerinnen des Aussenseiters sind älter als die Trainerin.
«26 ist nur eine Zahl», sagt Arauz bescheiden. Dabei ist sie seit dem ersten WM-Spiel Weltrekordhalterin: Arauz ist die jüngste WM-Trainerin aller Zeiten, egal ob Männer oder Frauen. Der Jüngste bisher war Juan José Tramutola, der an der ersten Männer-WM 1930 mit 27 Jahren Argentinien coachte.
Vanessa sagt: «Ich spielte für mein Leben gern Fussball, aber mit 16 verletzte ich mich. Ich konnte nicht weitermachen. Aber ich wollte trotzdem den Rest meines Lebens mit Fussball zu tun haben.»
Also schreibt sie sich an einem Sportinstitut für den Trainerlehrgang ein. Dreieinhalb Jahre später schliesst Arauz erfolgreich ab, als erste Frau in Ecuador überhaupt. In ihrer Klasse sitzen 22 Männer!
Sie bekommt beim Verband einen Job im Frauen-Nachwuchs, ab 2011 ist sie Assistenztrainerin bei der A-Nati. Im August 2014 wird sie Chef, bringt Ecuador via Barragespiele erstmals an die WM.
«Ich habe nie erwartet, mit 26 so etwas zu schaffen. Aber du musst die Chancen nutzen, die dir das Leben bietet», sagt Vanessa, die unsere Nati heute klar als Favorit sieht. «Wenn wir gut spielen, gewinnen wir das Spiel», bestätigt Voss-Tecklenburg.