Wackelt die Nummer 1?
Nati-Keeperin Elvira Herzog steht unter Beobachtung

Schon früh hat sich Pia Sundhage festgelegt und Elvira Herzog zur Nummer 1 gemacht – zu früh? Zuletzt überzeugte die Leipzig-Keeperin nicht. Bis auf Weiteres hält die Schwedin aber an Herzog fest.
Publiziert: 07.04.2025 um 22:21 Uhr
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Nati-Torhüterin Elvira Herzog steht unter Beobachtung.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Pia Sundhage hat vor der Heim-EM viele Baustellen in der Nati
  • Elvira Herzog bleibt trotz Gegentoren die Nummer 1 im Tor
  • In fünf Spielen kassierte die Nati mit Herzog elf Gegentreffer
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Pia Sundhage (65) geht die Arbeit nicht aus. Torflaute, Sieglos-Serie, fehlende Abstimmung in der Defensive, drohender Abstieg in der Nations League. Die Nati-Trainerin hat knapp drei Monate vor Beginn der Heim-EM viele offene Baustellen, die sie bis zum Startspiel gegen Norwegen am 2. Juli im St. Jakob-Park schliessen muss.

Vor dem kapitalen Spiel am Dienstag (18.45 Uhr) um den Klassenerhalt in der Nations League in Reykjavik gegen Island tut sich womöglich eine weitere Problemzone auf. Die designierte Nummer 1, Elvira Herzog (25), kassierte in den letzten beiden Spielen in Norwegen (1:2) und am Freitag in St. Gallen gegen Frankreich (0:2) haltbare Gegentore.

Die Abwehr als Basis für EM-Coup

Gegen Frankreich liess die Zürcherin kurz vor der Pause einen schnell ausgeführten Freistoss der Französinnen in die Mitte des Tores über die Fingerspitzen zum 0:2 passieren, womit die Partie praktisch entschieden war. «Die Kommunikation war nicht schnell und klar genug, was sehr schnell bestraft worden ist», analysiert Herzog im Rückblick, fügt aber an: «Die restlichen 89 Minuten hat die Kommunikation sehr gut funktioniert.»

Lange macht ihr ein solcher Fehler oder ein Gegentor aber nicht zu schaffen. «Bis wieder angepfiffen wird. Denn bei der nächsten Aktion muss man wieder bei 100 Prozent sein, sowohl physisch als auch mental.» Nach der Partie werde das ganze Spiel analysiert. «Um daraus zu lernen und zu wissen, was man besser machen kann.»

Klar ist: Herzog und die Nati-Defensive sind noch nicht in jener Form, die von einem Coup an der Heim-EM träumen lassen, auch wenn sich Frankreich nicht allzu viele Chancen erarbeitet hat. «Wir brauchen Clean Sheets», fordert Sundhage. Also Spiele ohne Gegentore. Denn letztlich braucht es als Basis für eine erfolgreiche EM-Kampagne eine starke Defensive.

Seit der Ernennung von Herzog zur Nummer 1 Ende November hat die Nati in fünf Spielen elf Gegentreffer kassiert – allein sechs beim Debakel gegen Deutschland –, wobei in allen Partien Herzog 90 Minuten zwischen den Pfosten stand. Die vielen Gegentreffer ihr anzulasten, wäre aber unfair. Nur gegen Norwegen und Frankreich machte sie keine gute Figur. Doch diese Spiele sind abgehakt, denn mit Island steht die nächste Aufgabe vor der Tür. «Es ist ein extrem wichtiges Spiel, das wir gewinnen wollen.»

Die Abläufe müssen bis zur EM sitzen

Auch in diesem steht Herzog zwischen den Pfosten. Am Tag vor der Partie erhält sie von der Nati-Trainerin noch einmal Rückendeckung. «Sie ist weiterhin unsere Nummer 1», bestätigt Sundhage die Aussage, die sie bereits unmittelbar nach dem Frankreich-Spiel getätigt hat, und wischt eine allfällige Goalie-Diskussion vom Tisch. «Wichtig ist, dass man aus den Fehlern lernt.»

Das Zauberwort der Schwedin in diesen Tagen heisst «Verbindungen schaffen» – und zwar in allen Mannschaftsteilen. In der Offensive, wo Sundhage viele Optionen, die passende Zusammensetzung aber noch nicht gefunden hat – aber auch in der Defensive. Denn bis zur EM müssen die Abläufe in Fleisch und Blut übergehen. 

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