Uefa bestraft Wechsel-Panne
Wie kams bei der Frauen-Nati zum Lapsus?

Ein paar Wochen nach dem Abschiedsspiel von Nati-Trainer Nils Nielsen strich die Uefa die Partie aus den Statistiken. Die Hintergründe.
Publiziert: 25.12.2022 um 13:39 Uhr
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Die Startelf eines Länderspiels, das es offiziell gar nie gab: Die Frauen-Nati testete am 11. November in Schaffhausen gegen Dänemark.
Foto: Roger Albrecht/freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Es ist dicke Post, die der Schweizer Fussballverband (SFV) vor Weihnachten von der Uefa erhält. Der Europaverband streicht das Freundschaftsspiel der Frauen-Nati gegen Dänemark vom 11. November nachträglich aus der Statistik, weil die beiden Teams acht Auswechslungen tätigten.

Das Maximum für ein offizielles Länderspiel ist aber sechs. Deshalb wird die Partie zu einem bedeutungslosen Trainings-Match abgestuft. Die Nati-Debüts von Livia Peng und Kattalin Stahl? Das 100. Länderspiel von Arsenal-Star Noelle Maritz? Das Abschiedsspiel von Trainer Nils Nielsen? Hat alles offiziell nie stattgefunden.

Was für ein Lapsus. Zur peinlichen Wechsel-Panne kommts, weil sich die Schweiz und Dänemark vor dem Anpfiff auf acht Auswechslungen einigen – ohne die Konsequenzen zu kennen.

Teammanagerin Caroline Abbé im Fokus

Wer ist an diesem Schlamassel schuld? Namen nennt der SFV nicht. Wir können aber davon ausgehen, dass vor allem Caroline Abbé (34) nach der dicken Uefa-Post besonders schlecht geschlafen hat. Die frühere Nati-Kapitänin war beim Spiel als Teammanagerin dabei.

Der SFV teilt auf Blick-Anfrage mit: «Die Anzahl Wechsel ist für Länderspiele standardmässig vertraglich festgehalten und kann nur abgeändert werden, wenn beide Teams ihre Zustimmung geben. Am Spieltag ist diese Situation eingetreten und zwischen den Teams wurden kurzfristig acht Wechsel vereinbart. Irrtümlicherweise war den Spiel- und Teamverantwortlichen in diesem Moment nicht bewusst und präsent genug, dass das Spiel bei dieser Anzahl Wechsel nicht als offizielles Länderspiel gewertet werden kann.»

Die Schiris mischten sich nicht ein

Eine Notbremse hätte theoretisch das Schiri-Quartett aus Italien und der Schiedsrichterverantwortliche vor Ort ziehen können. Aber bei den Unparteiischen ist davon ausgegangen worden, dass alle Involvierten das Regelwerk kennen und sich den Handlungskonsequenzen bewusst sind. Die Dänen-Delegation ihrerseits verliess sich auf den SFV als Spielorganisator.

Das besonders Ärgerliche für die Spielerinnen, denen nun die Nati-Debüts oder Jubiläumsspiele gelöscht wurden: Am Tag vor dem Spiel war etwa Nati-Trainer Nielsen eigentlich bewusst, dass das Limit sechs Wechsel beträgt.

Das Learning beim SFV lautet deshalb nun so: «Alle team- und spielverantwortlichen Personen müssen Verantwortung übernehmen und künftig aktiv kommunizieren, wenn kurzfristige Änderungen eingegeben werden.»

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