Sorge um Lia Wälti
Nati-Captain mit Schock-Erklärung zu ihrer Auszeit

Lia Wälti kann nicht mehr. Der Nati-Star legt nach mental und psychisch anstrengenden Monaten per sofort eine Auszeit ein. Wie lange, ist offen.
Publiziert: 07.04.2023 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2023 um 11:11 Uhr
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Captain Lia Wälti (r.) vor dem Testspiel in Luzern: Am Tag danach reist sie aus dem Nati-Camp ab.
Foto: TOTO MARTI
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Noch am Donnerstagabend steht Nati-Captain Lia Wälti (in zwölf Tagen 30) nach der Nullnummer gegen China ganz normal in den Swissporarena-Katakomben, analysiert routiniert das Testspiel.

Da noch ihr scheinbar gröbstes körperliches Problem: Ein abgesplitterter Zahn als Folge eines scharfen Balls an den Kopf, bei dem Wälti benommen zusammengesackt war.

«Mein Zahn ist abgesplittert»
2:13
Nach Nullnummer gegen China:«Mein Zahn ist abgesplittert»

Doch am Karfreitag ist alles anders. Wälti schockt mit einem Statement in ihrer Instagram-Story. Die Bernerin bringt Licht in ihre plötzliche Abreise aus dem Nati-Camp in Pfäffikon SZ, die der SFV am Karfreitagvormittag zunächst nur kryptisch mit «Belastungsteuerung» und mit «persönlichen Gründen» erklärt.

«Die letzten Monate waren anstrengend»

Wälti schreibt: «Die letzten Wochen und Monate waren schwierig. Sie waren mental und psychisch anstrengend. Es war eine riesige Herausforderung, den Fokus zu behalten und zu versuchen, auf meinem «gewohnten Level» zu performen.» Sorge um den Nati-Star.

Ihre Worte erscheinen wie ein Hilferuf. Wälti kann nicht mehr. Sie zieht sich mitten im Nati-Camp und mit grossen Spielen wie dem Champions-League-Halbfinal mit Arsenal vor Augen zurück. Ein enorm mutiger Schritt. Aber offensichtlich für ihre Gesundheit ein zwingend notwendiger.

Wie lange die Pause dauern wird und was sie auch für die WM im Sommer in Neuseeland/Australien bedeutet, ist völlig offen. Und spielt natürlich momentan auch keine Rolle.

Welche Umstände brachten Wälti ans Limit?

Wälti: «Ich habe meinen Klub und das Nationalteam um eine persönliche Pause gebeten. Ich habe die Nati heute verlassen, werde mich eine Zeitlang zurückziehen und mich auf mein Wohlbefinden konzentrieren.» Da auch ihr Klub Arsenal involviert ist, muss davon ausgegangen werden, dass Wälti nicht nur für die verbleibenden Nati-Tage bis Dienstag aussetzt.

Wie schlecht geht es Wälti wirklich? Ist ein Burnout zu befürchten? Der SFV schützt die Spielerin, gibt keine weiteren Auskünfte und verweist auf den Post.

Klar ist: Wälti kam mental ans Limit. Unklar bleibt, warum. Die herausfordernde Doppelbelastung von Job und Fussball wie bei vielen Schweizer Super-League-Spielerinnen hat Wälti zwar als Arsenal-Profi nicht. Aber sie studiert an der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) Betriebsökonomie Sportmanagement und sagte in einem Interview mit der FFHS: «Es ist sicher ein Kunststück, alles unter einen Hut zu bringen.»

Jetzt erscheinen auch ihre Aussagen kurz vor Weihnachten in Schaffhausen in anderem Licht. Sie betonte damals nach dem Champions-League-Auftritt mit Arsenal gegen die FCZ-Frauen gegenüber Blick mit Nachdruck, wie sehr sie sich auf etwas Ruhe in der kurzen Winterpause freue. Leider hat die daraus gewonnene Energie scheinbar nur bis Ostern gereicht.

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