Das Spiel
Nach starken Auftritten gegen Top-Teams wie Australien (1:1) und Frankreich (2:1) zahlen die verletzungsgeplagten Schweizerinnen gegen die Vize-Europameisterinnen aus Deutschland Lehrgeld.
Das Team von Trainerin Pia Sundhage startet mit einem klaren Plan in die Partie. Schnelles Umschalten nach vorne, hinten dichthalten. Und das setzt die Nati vorbildlich um. Die Gäste kontrollieren über weite Strecken die Partie, doch wirklich gefährlich wird es vor dem Kasten von Elvira Herzog kaum. Vielmehr ist es die Nati, die mit schnellen Kontern die Deutschen einige Male in die Bredouille bringt.
Beim letzten Pass sündigen die Schweizerinnen aber gleich mehrmals. Kurz vor der Pause wird die Nati vor der Rekordkulisse im Letzigrund (mehr bei «Die Zuschauer») kalt geduscht. Eine Unkonzentriertheit sorgt dafür, dass es nicht mit einem Unentschieden in die Pause geht.
Der Gegentreffer scheint bei der Schweiz den Stecker gezogen zu haben – und wie. Deutschland erhöht die Kadenz und sorgt innert zwanzig Minuten mit drei weiteren Treffern für klare Verhältnisse. Die zuvor so solid stehende Schweizer Defensive kommt schlicht nicht mehr hinterher, wirkt teils überfordert. Nati-Keeperin Herzog ist zu bemitleiden, so kann sie bei keinem Gegentor etwas ausrichten. Deutschland schlägt noch zweimal zu, ehe Schiedsrichterin Gonzalez die deutsche Lehrstunde an die Nati beendet.
Die Tore
42. Minute, Sjoeke Nüsken, 0:1. Eine Ecke bringt die Führung für unseren Nachbarn. Nüsken entwischt Coumba Sow und köpfelt ein. Nati-Keeperin Elvira Herzog sieht den Ball zu spät und ist machtlos.
50. Minute, Laura Freigang, 0:2. Der Joker trifft. Wolter bringt von der rechten Seite eine halbhohe Flanke in den Schweizer Strafraum. Die heranstürmende Freigang schliesst direkt ab und erwischt Herzog im nahen Eck.
56. Minute, Lea Schüller, 0:3. Die eingewechselte Zicai flankt hinter die Abwehr der Schweiz, Maritz verschätzt sich und Schüller köpfelt ein.
65. Minute, Laura Freigang, 0:4. Eine Kopie des zweiten Tores. Wieder ist es Wolter, die diesmal von der Grundlinie eine flache Flanke in den Strafraum schlägt. Wieder findet sie Freigang, die im Zentrum mutterseelenallein direkt einschieben kann.
73. Minute, Cora Zicai, 0:5. Die Doppeltorschützin wird zur Vorbereiterin. Freigang zieht in die Tiefe und bringt den Ball flach ins Zentrum. Dort wartet Zicai, die nur verwandeln muss.
91. Minute, Lea Schüller, 0:6. Vivien Endemann entwischt der Schweizer Defensive. Im Strafraum hat sie das Auge für Schüller. Die Stürmerin steigt in der Mitte hoch und köpfelt gegen die Laufrichtung von Herzog ein.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Ana-Maria Crnogorcevic: «Das war heute sicher nicht so positiv wie gegen Frankreich. Dass wir heute 0:6 verloren haben, da freut sich niemand darüber. Aber wir können aus der Partie sicherlich viel ziehen. Die ersten drei Gegentore fallen zu einfach, das darf uns so nicht passieren. Bis zur 40. Minute haben wir gut verteidigt. Aber man sieht halt, dass wenn man auf diesem Niveau mal einen Schritt zu spät kommt, wird es extrem schwierig. Wir werden daraus lernen.»
Elvira Herzog: «Nach so einem Resultat geht es uns natürlich nicht so gut. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt und konnten Nadelstiche nach vorne setzen. Wenn wir Glück haben, geht mal einer rein und dann kann das Spiel ganz anders ausgehen. Es ist wichtig, dass wir an dem anknüpfen, was gut war und daraus lernen, was nicht geklappt hat. Deutschland hat nach vorne gute Lösungen gefunden und war extrem effizient. Wir müssen schauen, dass wir auf diese Art und Weise nicht mehr so viele Tore kassieren.»
Die Beste
Laura Freigang. Die Frankfurt-Stürmerin kommt zur Pause und zeigt der Nati, was Effizienz vor dem Tor heisst. Innerhalb von einer Viertelstunde schnürt sie einen Doppelpack – dank ihrer technischen Klasse.
Die Schlechteste
Viola Calligaris. In Abwesenheit von Luana Bühler ist sie die Abwehrchefin. Bis kurz vor der Pause hält das Schweizer Bollwerk, nach dem Wechsel erleidet die Nati aber komplett Schiffbruch.
Das gab zu reden
Das EM-Maskottchen Maddli präsentierte sich den Fans auch im Letzigrund. Neben einem Foto mit den Spielerinnen darf der Bernhardiner-Welpe auch den Anstoss ausführen. Glück bringt Maddli der Nati nicht.
Die Zuschauer
17’306 Fans sind im Letzigrund in Zürich anwesend und sorgen damit für einen Zuschauerrekord für ein Frauen-Fussballspiel in der Schweiz. Trotzdem ist die Stimmung mau, was aber nicht nur am klaren Resultat liegt.
Das Schiedsrichter-Gespann
Die Spanierin Zulema Gonzalez zeigt mit ihren Assistentinnen eine souveräne Leistung und hat das Spiel jederzeit im Griff.
So gehts weiter
Für die Nati steht gleich der nächste hochkarätige Test an. Am Dienstag (20.45 Uhr) trifft die Schweiz in Sheffield auf Europameister England. Im kommenden Jahr stehen dann die Duelle gegen Island (21.2.) Norwegen (25.2.) in der Nations League an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Italien | 6 | 5 | 9 | |
2 | Niederlande | 6 | 0 | 9 | |
3 | Norwegen | 6 | 3 | 7 | |
4 | Finnland | 6 | -8 | 5 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Spanien | 6 | 13 | 15 | |
2 | Dänemark | 6 | 6 | 12 | |
3 | Belgien | 6 | -13 | 4 | |
4 | Tschechische Republik | 6 | -6 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Frankreich | 6 | 1 | 12 | |
2 | England | 6 | 3 | 11 | |
3 | Schweden | 6 | 2 | 8 | |
4 | Irland | 6 | -6 | 3 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 6 | 9 | 15 | |
2 | Island | 6 | 6 | 13 | |
3 | Österreich | 6 | -2 | 7 | |
4 | Polen | 6 | -13 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweiz | 6 | 11 | 15 | |
2 | Türkei | 6 | 0 | 9 | |
3 | Ungarn | 6 | 1 | 7 | |
4 | Aserbaidschan | 6 | -12 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schottland | 6 | 12 | 16 | |
2 | Serbien | 6 | 7 | 13 | |
3 | Slowakei | 6 | -6 | 4 | |
4 | Israel | 6 | -13 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Portugal | 6 | 12 | 16 | |
2 | Nordirland | 6 | 1 | 10 | |
3 | Bosnien und Herzegowina | 6 | -5 | 7 | |
4 | Malta | 6 | -8 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Wales | 6 | 15 | 14 | |
2 | Ukraine | 6 | 7 | 11 | |
3 | Kroatien | 6 | -5 | 9 | |
4 | Kosovo | 6 | -17 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Weißrussland | 6 | 19 | 18 | |
2 | Georgien | 6 | -1 | 10 | |
3 | Litauen | 6 | -5 | 7 | |
4 | Zypern | 6 | -13 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Slowenien | 6 | 26 | 18 | |
2 | Lettland | 6 | -8 | 9 | |
3 | Nordmazedonien | 6 | -7 | 7 | |
4 | Moldawien | 6 | -11 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Griechenland | 6 | 13 | 16 | |
2 | Montenegro | 6 | 11 | 10 | |
3 | Färöer | 6 | 2 | 9 | |
4 | Andorra | 6 | -26 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Rumänien | 6 | 15 | 18 | |
2 | Bulgarien | 6 | -2 | 7 | |
3 | Armenien | 6 | -10 | 6 | |
4 | Kasachstan | 6 | -3 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Albanien | 4 | 4 | 9 | |
2 | Luxemburg | 4 | -1 | 5 | |
3 | Estland | 4 | -3 | 2 |