Herzog lässt schon wieder einen Freistoss durchrutschen
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Nun auch gegen Island:Herzog lässt schon wieder einen Freistoss durchrutschen

Goalie-Diskussion, Abwehrsorgen, Alisha Lehmann
Nati-Alarm! Drei Monate vor der EM gibts noch viele Baustellen

Der wilde Ritt auf Island (3:3) wirft 85 Tage vor EM-Start mehr Fragen auf, als er Antworten liefert. Blick sagt, bei welchen Themen Nati-Trainerin Pia Sundhage bis zum nächsten Zusammenzug Ende Mai, aber bis spätestens an der EM Lösungen finden muss.
Publiziert: 09.04.2025 um 13:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2025 um 21:11 Uhr
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Elvira Herzog: Hinter der Nummer 1 im Tor steht ein dickes Fragezeichen.
Foto: Toto Marti
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef
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Geht Herzog als Nummer 1 in die EM?

Es sind zwei ganz bittere Länderspiele für Elvira Herzog. Nachdem sie bereits Ende Februar gegen Norwegen (1:2) bei beiden Gegentoren unglücklich ausgesehen hat, unterlaufen ihr nun zwei Megaflops, womit sie zur grossen Verliererin des Zusammenzugs wird. Pia Sundhage bleibt bei der Analyse nach dem Island-Spiel zwar unverbindlich, zwischen den Zeilen hört man aber raus, dass auch sie nicht mehr frei von Zweifeln ist, wenn es um die im Herbst festgelegte Nummer 1 geht. Livia Peng, die seit letztem Juli nicht mehr zum Zug kam, hätte in Frankreich (30. Mai) oder gegen Norwegen (4. Juni) zumindest eine Chance verdient, wieder einmal zu spielen.

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Gibt es Alternativen in der Abwehr?

Mindestens so viele Gedanken macht sich Sundhage, wenn es um die Abwehr geht. Denn hier hat sie zum Quartett Luana Bühler, Viola Calligaris, Noelle Maritz und Julia Stierli kaum Alternativen. Das Hauptproblem: Bühler und Calligaris, die eigentlich gesetzt wären, erhalten in ihren Klubs (zu) wenig Spielzeit. Und an der EM bestreitet die Nati innerhalb von neun Tagen drei Spiele, weswegen die Spielerinnen Rhythmus auf hohem Niveau brauchen. Ob Laia Ballesté trotz des missglückten Debüts eine reelle Option für die EM werden kann, wird sich weisen. Vielleicht zaubert Sundhage aber noch eine kreative Idee aus dem Hut.

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Wer sind die Gewinner des Zusammenzuges?

Noemi Ivelj knüpft gegen Frankreich dort an, wo sie in den letzten Spielen aufgehört hat und ist die beste Schweizerin. Auch wenn sie gegen Island nur auf der Bank sitzt, das EM-Ticket hat die GC-Puncherin dank ihrer Physis auf sicher, wobei sie sogar eine valable Option für die Startaufstellung ist. Auch Meriame Terchoun kann mit ihrer frechen Spielweise und ihrem Vorwärtsdrang punkten. Und Sydney Schertenleib beweist einmal mehr, dass sie die offensive Zukunft dieser Nati ist. Wie Wälti, Maritz, Reuteler und Vallotto ist das Barça-Juwel Fixstarterin für die EM.

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Ist das 3-5-2-System sakrosankt?

Seit der Umstellung im letzten Herbst hält Sundhage an diesem System fest – obwohl sich die Nati weiterhin nicht über 90 Minuten sattelfest darin bewegt. Gegen fussballerisch bessere Teams wie Frankreich oder Spanien wohl trotzdem der richtige Weg, sollten die sich bietenden Umschaltmomente besser ausgespielt werden. An der EM trifft die Nati mit Island und Finnland in der Vorrunde aber auf Teams, die technisch schwächer sind. Auch deshalb braucht es einen Plan B, beispielsweise ein 3-4-2-1.

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Was passiert mit Ramona Bachmann?

Die Luzernerin spielt erneut nur eine marginale Rolle und kommt zweimal als Joker rein. Körperlich ist sie nach schwierigen letzten Monaten in Houston noch nicht auf der Höhe. «Das Ziel ist der 2. Juli», sagen Trainerin und Spielerin. Ist sie topfit, gehört sie noch immer zu den Besten, zudem ist zu hoffen, dass ihr die Geburt ihres Sohnes im Mai noch einen zusätzlichen Schub verleihen kann. Allerdings muss Bachmanns Rolle noch gefunden werden. Die Möglichkeit, verschiedene Zusammensetzungen zu testen, werden geringer.

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Wie sind die EM-Chancen der Daheimgebliebenen?

Mit Alisha Lehmann, Coumba Sow und Nadine Riesen fehlten drei arrivierte Cracks (erneut). Riola Xhemaili, die in ihrem Klub überzeugt, erhielt zum wiederholten Mal kein Aufgebot. Die Aktien aller sind trotz der mageren Ausbeute in den zwei Spielen nicht gestiegen. Lehmann, Riesen und Sow dürften spätestens in der EM-Vorbereitung noch einmal eine Chance erhalten. Für Lehmann spricht neben dem Speed auch ihre Bekanntheit, die weit über die Frauenfussball-Bubble hinausgeht und für die Nati und den SFV Aufmerksamkeit generiert. Gegen die Juve-Angreiferin die grosse Konkurrenz im Sturm. Riesen und Sow bieten ein Profil, dass es so im Team kaum hat. Zudem dürften ihnen ihre Empathie und Beliebtheit zugutekommen, denn die Chemie während eines so langen Turniers spielt kein unwesentlicher Faktor.

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