Gastgeber
Zum zweiten Mal nach 2005 findet die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in England statt. Es ist die 13. Austragung des kontinentalen Wettbewerbs bei den Frauen.
Verschiebung
Eigentlich hätte das Turnier bereits im Sommer 2021 über die Bühne gehen sollen. Da aber die Europameisterschaft der Männer wegen Corona von 2020 auf 2021 verschoben wurde, hat sich die Uefa entschieden, dass auch das Turnier der Frauen nicht wie ursprünglich geplant stattfinden soll. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin begründete die Entscheidung wie folgt: «Wir haben eine sorgfältige Abwägung sämtlicher Optionen vorgenommen. Bei den Überlegungen stand unser Engagement für das Wachstum des Frauenfussballs stets im Vordergrund. Durch die Verschiebung der Uefa Women's Euro um ein Jahr stellen wir sicher, dass der Vorzeigewettbewerb des Frauenfussballs das einzige grosse Turnier des Sommers bleibt und somit seine wohlverdiente Aufmerksamkeit erhält.»
Teilnehmer
An der Frauen-EM nehmen 16 Nationen teil. Eigentlich wären auch die Russinnen dabei gewesen. Doch nachdem ihr Land gegen die Ukraine in den Krieg gezogen ist, wurden sie von der EM ausgeschlossen. Ihr Platz wurde stattdessen an Portugal vergeben. Folgende Nationen sind dabei: England, Deutschland, Niederlande, Frankreich, Norwegen, Spanien, Schweden, Italien, Österreich, Dänemark, Schweiz, Belgien, Nordirland, Finnland, Portugal, Island.
Dramatische Qualifikation der Schweizerinnen
Im letzten Spiel der Qualifikation gegen Belgien hätte der Schweiz ein Unentschieden gereicht, um sich direkt für die EM zu qualifizieren. Doch dieses Ziel erreichte das Team nicht, im Gegenteil. Es ging gleich mit 0:4 unter und musste den Umweg über die Barrage gehen. Und dieser hatte es in sich! Das Hinspiel auswärts gegen Tschechien endete 1:1. Das gleiche Resultat stand im Rückspiel in Thun nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel. Es ging in die Verlängerung, in der keine Tore fielen. Das anschliessende Penaltyschiessen hätte dann nicht dramatischer sein können. Die Schweizerinnen starteten mit zwei verschossenen Penaltys. Doch dann trumpfte Torhüterin Gaëlle Thalmann gross auf. Sie parierte zwei Penaltys, zudem scheiterte eine Tschechin an der Latte. So jubelten am Ende die Schweizerinnen, die sich zum dritten Mal nach der WM 2015 und der EM 2017 für ein grosses Turnier qualifizieren konnten.
Schweizer EM-Kader
Tor:
Gaelle Thalmann (36, Sevilla), Seraina Friedli (29, Aarau), Livia Peng (20, Zürich).
Abwehr:
Eseosa Aigbogun (29, Paris FC), Luana Bühler (26, Hoffenheim), Viola Calligaris (26, Levante), Rahel Kiwic (31, Zürich), Noelle Maritz (26, Arsenal), Lara Marti (22, Leverkusen), Rachel Rinast (31, Köln), Julia Stierli (25, Zürich), Ella Touon (18, Essen).
Mittelfeld:
Sandy Maendly (34, Servette), Sandrine Mauron (25, Frankfurt), Coumba Sow (26, Paris FC), Lia Wälti (29, Arsenal), Riola Xhemaili (19, Freiburg).
Sturm:
Ramona Bachmann (31, Paris SG), Ana Maria Crnogorcevic (31, Barcelona), Svenja Fölmli (19, Freiburg), Fabienne Humm (35, Zürich), Géraldine Reuteler (23, Frankfurt), Meriame Terchoun (26, Zürich).
Nati-Programm:
Testspiele:
24. Juni: Deutschland – Schweiz (17.00 Uhr, Erfurt)
30. Juni: Schweiz – England (18.00 Uhr, Zürich)
EM-Gruppenspiele:
9. Juli: Portugal – Schweiz (18.00 Uhr, Leigh)
13. Juli: Schweden – Schweiz (18.00 Uhr, Sheffield)
17. Juli: Schweiz – Holland (18.00 Uhr, Sheffield)
Tor:
Gaelle Thalmann (36, Sevilla), Seraina Friedli (29, Aarau), Livia Peng (20, Zürich).
Abwehr:
Eseosa Aigbogun (29, Paris FC), Luana Bühler (26, Hoffenheim), Viola Calligaris (26, Levante), Rahel Kiwic (31, Zürich), Noelle Maritz (26, Arsenal), Lara Marti (22, Leverkusen), Rachel Rinast (31, Köln), Julia Stierli (25, Zürich), Ella Touon (18, Essen).
Mittelfeld:
Sandy Maendly (34, Servette), Sandrine Mauron (25, Frankfurt), Coumba Sow (26, Paris FC), Lia Wälti (29, Arsenal), Riola Xhemaili (19, Freiburg).
Sturm:
Ramona Bachmann (31, Paris SG), Ana Maria Crnogorcevic (31, Barcelona), Svenja Fölmli (19, Freiburg), Fabienne Humm (35, Zürich), Géraldine Reuteler (23, Frankfurt), Meriame Terchoun (26, Zürich).
Nati-Programm:
Testspiele:
24. Juni: Deutschland – Schweiz (17.00 Uhr, Erfurt)
30. Juni: Schweiz – England (18.00 Uhr, Zürich)
EM-Gruppenspiele:
9. Juli: Portugal – Schweiz (18.00 Uhr, Leigh)
13. Juli: Schweden – Schweiz (18.00 Uhr, Sheffield)
17. Juli: Schweiz – Holland (18.00 Uhr, Sheffield)
Alisha Lehmann ist nicht dabei. Die 23-Jährige verzichtet freiwillig, begründet diesen Entscheid: «Ich fühle mich mental nicht bereit für ein EM-Turnier.»
Modus
Die 16 Teams wurden in vier Vierer-Gruppen gelost. Jedes bestreitet damit drei Gruppenspiele. Der Erste und der Zweite qualifizieren sich für die K.o.-Phase, die mit den Viertelfinals beginnt.
Gruppen
Gruppe A
- England
- Norwegen
- Österreich
- Nordirland
Gruppe B
- Deutschland
- Spanien
- Dänemark
- Finnland
Gruppe C
- Niederlande
- Schweden
- Schweiz
- Portugal
Gruppe D
- Frankreich
- Italien
- Belgien
- Island
Austragungsorte
Die 31 Partien der Frauen-EM finden in zehn verschiedenen Stadien statt. Das Eröffnungsspiel am 6. Juli zwischen Gastgeber England und Österreich steigt im Old Trafford in Manchester. Der Final geht am 31. Juli im Londoner Wembley über die Bühne.
- Brighton and Hove: American Express Community Stadium
- London: Brentford Community Stadium und Wembley Stadium
- Manchester: Manchester City Academy Stadium und Old Trafford
- Milton Keynes: Stadium MK
- Rotherham: New York Stadium
- Sheffield: Bramall Lane
- Southampton: St Mary's Stadium
- Wigan and Leigh: Leigh Sports Village
Spielplan
Während der Gruppenphase finden mit Ausnahme der ersten beiden Tage täglich zwei Partien statt. Die jeweils dritten Spiele je Gruppe werden zeitgleich ausgetragen. Ab den Viertelfinals geht dann nur noch eine Partie pro Tag über die Bühne. Alle Angaben sind in Schweizer Zeit, Ortszeit ist bei Kick-off eine Stunde früher.
Gruppe A
- Mittwoch, 6. Juli
21.00 Uhr England – Österreich, Old Trafford - Donnerstag, 7. Juli
21.00 Uhr Norwegen – Nordirland, Southampton - Montag, 11. Juli
18.00 Uhr Österreich – Nordirland, Southampton
21.00 Uhr England – Norwegen, Brighton and Hove - Freitag, 15. Juli
21.00 Uhr Nordirland – England, Southampton
21.00 Uhr Österreich – Norwegen, Brighton and Hove
Gruppe B
- Freitag, 8. Juli
18.00 Uhr Spanien – Finnland, Milton Keynes
21.00 Uhr: Deutschland – Dänemark, Brentford - Dienstag, 12. Juli
18.00 Uhr Dänemark – Finnland, Milton Keynes
21.00 Uhr Deutschland – Spanien, Brentford - Samstag, 16. Juli
21.00 Uhr Finnland – Deutschland, Milton Keynes
21.00 Uhr Dänemark – Spanien, Brentford
Gruppe C
- Samstag, 9. Juli
18.00 Uhr Portugal – Schweiz, Wigan and Leigh
21.00 Uhr Niederlande – Schweden, Sheffield - Mittwoch, 13. Juli
18.00 Uhr Schweden – Schweiz, Sheffield
21.00 Uhr Niederlande – Portugal, Wigan and Leigh - Sonntag, 17. Juli
18.00 Uhr Schweiz – Niederlande, Sheffield
18.00 Uhr Schweden – Portugal, Wigan and Leigh
Gruppe D
- Sonntag, 10. Juli
18.00 Uhr Belgien – Island, Manchester
21.00 Uhr Frankreich – Italien, Rotherham - Donnerstag, 14. Juli
18.00 Uhr Italien – Island, Manchester
21.00 Uhr Frankreich – Belgien, Rotherham - Montag, 18. Juli
21.00 Uhr Island – Frankreich, Rotherham
21.00 Uhr Italien – Belgien, Manchester
Viertelfinals
- VF1, Mittwoch, 20. Juli
21.00 Uhr Sieger Gruppe A – Zweiter Gruppe B, Brighton and Hove - VF2, Donnerstag, 21. Juli
21.00 Uhr Sieger Gruppe B – Zweiter Gruppe A, Brentford - VF3, Freitag, 22. Juli
21.00 Uhr Sieger Gruppe C – Zweiter Gruppe D, Wigan and Leigh - VF4, Samstag, 23. Juli
21.00 Uhr Sieger Gruppe D – Zweiter Gruppe C, Rotherham
Halbfinals
- HF1, Dienstag, 26. Juli
21.00 Uhr Sieger VF1 – Sieger VF2, Sheffield - HF2, Mittwoch, 27. Juli
21.00 Uhr Sieger VF3 – Sieger VF4, Milton Keynes
Final
- Sonntag, 31. Juli
18.00 Uhr Sieger HF1 – Sieger HF2, Wembley
Titelverteidiger
Die Europameisterschaft 2017 war die erste, die mit 16 statt wie bisher 12 Teams ausgetragen wurde. Gastgeber war die Niederlande, die auch den Titel geholt hat. Mit einem 4:2 im Final gegen Dänemark gewannen die Niederländerinnen ihren ersten Europameistertitel.
Die Schweizerinnen blieben in der Gruppenphase hängen. Sie unterlagen Österreich (0:1), gewannen gegen Island (2:1) und spielten gegen Frankreich unentschieden (1:1). Als Dritte hinter Gruppensieger Österreich und dem Zweitplatzierten Frankreich war das Turnier nach drei Partien zu Ende.
Rekordsieger
Bisher wurde zwölf Mal ein Europameister im Frauenfussball gekürt. Vier Nationen teilen sich die bisherigen Titel. Schweden und die Niederlande gewannen je einmal, Norwegen zweimal. Unangefochtener Rekordsieger ist aber Deutschland mit acht Titeln, darunter die eindrückliche Serie von sechs Titeln in Folge zwischen 1995 und 2013.
Bisherige Europameister
Die erste Frauen-EM fand 1984 statt. Die zweite dann drei Jahre später, ehe es bis 1997 im Zweijahres-Rhythmus weiter ging. Erst danach wurde analog zu den Männern zum Vierjahres-Rhythmus gewechselt.
Jahr | Europameister |
1984 | Schweden |
1987 | Norwegen |
1989 | BR Deutschland |
1991 | Deutschland |
1993 | Norwegen |
1995 | Deutschland |
1997 | Deutschland |
2001 | Deutschland |
2005 | Deutschland |
2009 | Deutschland |
2013 | Deutschland |
2017 | Niederlande |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Italien | 6 | 5 | 9 | |
2 | Niederlande | 6 | 0 | 9 | |
3 | Norwegen | 6 | 3 | 7 | |
4 | Finnland | 6 | -8 | 5 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Spanien | 6 | 13 | 15 | |
2 | Dänemark | 6 | 6 | 12 | |
3 | Belgien | 6 | -13 | 4 | |
4 | Tschechische Republik | 6 | -6 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Frankreich | 6 | 1 | 12 | |
2 | England | 6 | 3 | 11 | |
3 | Schweden | 6 | 2 | 8 | |
4 | Irland | 6 | -6 | 3 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 6 | 9 | 15 | |
2 | Island | 6 | 6 | 13 | |
3 | Österreich | 6 | -2 | 7 | |
4 | Polen | 6 | -13 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweiz | 6 | 11 | 15 | |
2 | Türkei | 6 | 0 | 9 | |
3 | Ungarn | 6 | 1 | 7 | |
4 | Aserbaidschan | 6 | -12 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schottland | 6 | 12 | 16 | |
2 | Serbien | 6 | 7 | 13 | |
3 | Slowakei | 6 | -6 | 4 | |
4 | Israel | 6 | -13 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Portugal | 6 | 12 | 16 | |
2 | Nordirland | 6 | 1 | 10 | |
3 | Bosnien und Herzegowina | 6 | -5 | 7 | |
4 | Malta | 6 | -8 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Wales | 6 | 15 | 14 | |
2 | Ukraine | 6 | 7 | 11 | |
3 | Kroatien | 6 | -5 | 9 | |
4 | Kosovo | 6 | -17 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Weißrussland | 6 | 19 | 18 | |
2 | Georgien | 6 | -1 | 10 | |
3 | Litauen | 6 | -5 | 7 | |
4 | Zypern | 6 | -13 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Slowenien | 6 | 26 | 18 | |
2 | Lettland | 6 | -8 | 9 | |
3 | Nordmazedonien | 6 | -7 | 7 | |
4 | Moldawien | 6 | -11 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Griechenland | 6 | 13 | 16 | |
2 | Montenegro | 6 | 11 | 10 | |
3 | Färöer | 6 | 2 | 9 | |
4 | Andorra | 6 | -26 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Rumänien | 6 | 15 | 18 | |
2 | Bulgarien | 6 | -2 | 7 | |
3 | Armenien | 6 | -10 | 6 | |
4 | Kasachstan | 6 | -3 | 4 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Albanien | 4 | 4 | 9 | |
2 | Luxemburg | 4 | -1 | 5 | |
3 | Estland | 4 | -3 | 2 |