Allen Widrigkeiten getrotzt und an der Frauen-EM dabei
24 Tage nach Geburt bestand Grundbacher den Schiri-Test

Die Schweiz wird an der Heim-EM im Sommer nicht nur durch die Fussballerinnen vertreten sein, auch Schiedsrichterin Désirée Grundbacher nimmt an der Endrunde teil. Dafür hat sie lange gearbeitet.
Publiziert: 02.04.2025 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2025 um 19:32 Uhr
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Schiedsrichterin Désirée Grundbacher weist GC-Captain Amir Abrashi zurecht.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Pascal RuckstuhlSport-Desk-Reporter

Désirée Grundbacher (41) machte als Fussballerin 13 Länderspiele für die Schweizer Frauen-Nati. An eine Endrunde schaffte sie es aber nicht, obwohl sie zu den besseren Nati-Spielerinnen gehörte. Mit der Schweiz verpasste die heutige Schiedsrichterin die WM 2007, damals noch mit 16 statt wie heute 32 Mannschaften.

Auch als Schiedsrichterin klappte es bis vor kurzem und dem Aufgebot für die Frauen-EM nicht, weil Grundbacher einen Weg hinter sich hat, der nicht 0815 ist. «Es war alles andere als einfach und macht mich enorm Stolz, so weit gekommen zu sein. Es war definitiv die richtige Entscheidung, auf diese Karte zu setzen», sagt sie.

Acht Jahre in unteren Ligen

Den Anfang im Schiedsrichterwesen macht sie, als sie noch Fussballerin war. «Der FC Schwerzenbach fusionierte damals mit GC. Unser Verein musste aufgrund der regionalen Anforderungen eine Schiedsrichterin stellen. Es meldete sich niemand, also dachte ich: Ach, komm, ich bin sowieso für vieles zu haben.»

Grundbacher bekam von GC zwar als eine der ersten Frauen in der Schweiz einen Halbprofi-Vertrag vorgelegt, sagte aber ab, weil man sie nach einem Jahr bereits befördern wollte und ihr die Leitung von 2. Liga-Partien in Aussicht stellte. Mit 29 ist sie dann bereits Fifa-Schiedsrichterin, pfeift von 2013 bis 2016 in der 1. Liga und der Promotion League.

Dann kommt dem Aufstieg das Familienglück dazwischen. Grundbacher wird 2016 Mutter, setzt die Prioritäten neu und schraubt etwas zurück. Die Familie steht im Vordergrund. Ein Jahr später kommt sie zurück, bleibt aber trotz Bestleistungen fünf weitere Jahre in der Promotion League. Ein Dämpfer. «In den Tests war ich immer vorne dabei», sagt sie. «Ich musste mir meinen Platz nach der ersten Schwangerschaft zurückerkämpfen.»

Nach zweiter Schwangerschaft gleich topfit

Oder die Entscheidungsträger zweifelten die nötige Fitness nach der Geburt an? Grundbacher gibt selbst zu, dass sie etwas Mühe hatte, wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Doch die Schiedsrichterin blieb am Ball, was sich bezahlt machte.

Nach der Schwangerschaft des zweiten Kindes im Jahr 2021 war Grundbacher 24 Tage nach der Geburt bereits wieder topfit, bestand sogar den Männertest der Schiedsrichter, der mit Intervallen und Sprints gespickt ist. Schliesslich wird sie im Jahr 2022 für ihre Hartnäckigkeit belohnt und darf im Alter von 41 Jahren doch noch Challenge- und seit 2024 Super-League-Spiele leiten.

Mit der Frauen-EM im Sommer gibts jetzt die Krönung für die 41-Jährige. Entsprechend glücklich ist sie, dass sich ihr Karriereweg und all die harten Trainings doch noch ausbezahlt haben. «Es gibt viele Frauen, die auf Kinder verzichten, weil sie denken, sie kommen körperlich nicht mehr zurück. Für mich hatte das immer erste Priorität.»

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