Es hätte die Revanche für die Final-Schlappe von 2019 werden sollen – und endete im grossen Tränenmeer: Die Frauen des FC Barcelona verlieren das Endspiel der Women's Champions League gegen Olympique Lyon mit 1:3.
Die Katalaninnen werden in der Bruthitze von Turin (30 Grad im Stadion) nach dem Anpfiff gleich eiskalt geduscht. Mit einem absoluten Traumtor aus 25 Metern schiesst Lyon-Star Amandine Henry ihr Team schon in der 6. Minute Front. Und der Seriensieger der Frauen-Champions-League powert eindrücklich weiter. Nach etwas mehr als einer halben Stunde und Toren von Ada Stolsmo Hegerberg (23.) und Catarina Macario (33.) steht es im Allianz Stadium schon 3:0.
Barça, immerhin als Titelverteidiger zum Final gereist, ist zu keiner echten Reaktion mehr fähig. Kein Wunder: In der spanischen Liga sind die Spielerinnen auf dem Weg zum nationalen Titel nie auch nur ansatzweise vor eine solche Aufgabe gestellt worden. Alle 30 Meisterschaftsspiele wurden gewonnen, dazu ein Torverhältnis von 159:11.
Lyon aber ist ein anderes Kaliber. Die Französinnen müssen zwar vor der Halbzeit noch das 3:1 hinnehmen. Eine Wende läutet dieser Treffer von Alexia Putellas (Weltfussballerin des Jahres 2021) aber nicht ein. Zu druckvoll agieren die Frauen von Trainerin Sonia Bompastor.Die Schweizer Nati-Spielerin Ana Maria Crnogorcevic, bei Barcelona in der 59. Minute eingewechselt, vergibt in der Schlussphase eine Riesenchance aufs 2:3.
Somit wird 2022 für Olympique Lyon das Jahr der Rückkehr auf den ganz grossen Thron im Frauenfussball. Von 2007 bis 2020 hamsterten die Frauen von OL insgesamt 14 Division-1-Titel in Serie, dann wurden sie von PSG auf dramatische Weise abgelöst. In dieser Saison ist Lyon der Titel aber nur noch theoretisch zu nehmen. Und jetzt also auch wieder der Titel in der Women's Champions League – der achte insgesamt für den Klub. Auf Twitter frohlockt Lyon darum nach dem Triumph euphorisch: «Die Champions League ist zurück zuhause!»