Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) hat knapp zwei Wochen nach der Trennung vom Deutschen Fussball-Bund (DFB) Fehler eingeräumt und Einblicke in ihre Erkrankung gegeben. «Mir ging es nicht gut. Mir ging es vor der WM schon nicht gut», sagte die 55-Jährige im ZDF-Interview: «Ich war krank, und ich wusste auch nicht, wie lang dieser Prozess geht. Ich habe gemerkt, ich muss jetzt nur für mich da sein. Und das habe ich versucht.»
Voss-Tecklenburg berichtete von Druck auf der Brust, Panikattacken und Schlaflosigkeit. Nach einem Gespräch mit ihrem Mann sei sie «quasi komplett zusammengebrochen». Sie habe «Ängste, eine Unsicherheit und Leere in meinem Kopf» gehabt, sagte sie und sprach von einem Gefühl, «als hätte man mir den Stecker gezogen».
Vortrag sorgte für Irritation
Auf ihren umstrittenen Vortrag beim bayerischen Zahnärztetag während ihres Erholungsurlaubs blickt die einstige Schweizer Nati-Trainerin (2012-2018) inzwischen kritisch. «Im Nachhinein kann man sagen: Wie dumm – Fehler», sagte Voss-Tecklenburg. Sie habe den DFB informiert, dass es nach dem Ende ihrer Krankschreibung öffentliche Auftritte geben werde.
Sie haben den Erholungsurlaub genommen, «um komplett gesund zu werden, diese Wochen einfach noch mal zu nutzen, zurückzukommen, wieder am Leben teilnehmen zu können», sagte sie. Natürlich habe sie Fehler gemacht: «Aber dafür habe ich ein Stück weit sowohl mit meiner gesundheitlichen Problematik als auch medial den Preis bezahlen müssen.»
Während der Analyse des WM-Ausscheidens im Sommer erkrankte Voss-Tecklenburg, anschliessend genehmigte ihr der Verband einen Erholungsurlaub. In diesem sorgte die Bundestrainerin mit Vorträgen für Irritationen.
Kommunikation mit dem DFB über Anwälte
Die Kommunikation mit dem DFB verlief später über Anwälte. Nach einer Hängepartie wurde der Vertrag Anfang November aufgelöst, Horst Hrubesch betreut das Team derzeit als Interimstrainer.
Demnächst soll es laut Voss-Tecklenburg zudem ein «privates» Gespräch mit DFB-Chef Bernd Neuendorf geben. Sie wolle die Chance haben, ihm ein paar Dinge zu sagen, «wie es mir einfach auch ging und was mich auch berührt und betroffen gemacht hat und vielleicht auch ein Stück weit enttäuscht und auch irritiert hat». (AFP)