Zweitklassig im Zug angereist

Auf dem Platz entgleist die Frauen-Nati!

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Glückstreffer der Deutschen:Wenn es nicht läuft, fängt man sich auch noch so ein Ei

Die Nati ist am Donnerstag mit dem Zug nach Erfurt gereist. Sieben Stunden dauerte die Zugfahrt in einem 2.-Klasse-Wagon mit Umstieg in Mannheim. Ein Flug wäre umständlicher. Abheben will das Team von Nils Nielsen dann auf dem Platz gegen Deutschland im zweitletzten Test vor der EM.

Es kommt anders. Und wie! Die Schweizerinnen kassieren eine 0:7-Ohrfeige!

Nati komplett chancenlos

Nach den 90 Minuten in Erfurt muss kann konstatieren: Einzig das Team von Ex-Nati-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg ist im EM-Fahrplan – Bayern-Spielerin Klara Bühl ist mit drei Toren und einem Assist die Frau des Spiels im Deutschland-Express. Die Schweizerinnen sind in Erfurt allerhöchstens Testgegnerinnen der dritten Klasse. Im Spiel nach vorne ist Bummel-Zug angesagt – hinten gibts Stellungsfehler, Aussetzer und Missverständnisse nach und nach. Man läuft Ball und Gegnerinnen non-stop hinterher. Bis auf einen Abschluss von Lara Marti in der 65. Minute ist die Nati komplett chancenlos.

Die mutigste Aktion einer Schweizerin bei dieser Klatsche in Erfurt dürfte diejenige von Stürmerin Ramona Bachmann sein. Sie stellt sich trotz Riesen-Frust direkt nach Schlusspfiff vors SRF-Mikrofon und nimmt Stellung. Sehr schwer sei es gewesen, sagt sie, man habe sich quasi keine Chance erarbeiten und kaum Bälle halten können. Bachmann weiter: «Wir haben viele einfache Fehler gemacht und die Distanzen zwischen den Linien war viel zu gross. Ich will jetzt nicht nach Entschuldigungen suchen, aber wir waren extrem müde nach dieser harten Vorbereitung. Die siebenstündige Zugfahrt war sicher auch nicht optimal…»

Probleme in der Verteidigung

Verteidigerin Rahel Kiwic meint danach: «Jetzt müssen wir uns sammeln. Das war grausam viel Laufarbeit, die Gegnerinnen waren viel agiler. Nach dieser Leistung müssen wir sicher über die Bücher.»

Trainer Nils Nielsen meint: «So eine deutliche Niederlage habe ich noch nie erlebt. Die erste halbe Stunde konnten wir mitgehalten, danach spielte nur noch Deutschland. Die Deutschen war klar besser und schneller.»

Die Zugfahrt als Grund will Trainer Nils Nielsen nicht gelten lassen. «Darum geht es nicht. Deutschland war viel schneller und besser. Und wir haben defensiv sehr viele Fehler gemacht.» Kann sich das Team bis am Donnerstag wieder auffangen? Nielsen: «Das ist nicht das Problem. Wenn wir das Spiel analysiert haben, ist es abgehakt. Das Problem ist, wenn wir nicht besser verteidigen, wird’s nicht besser gegen die Engländerinnen.»

Jetzt wartet England

Dass mit Lia Wälti die Taktgeberin im Mittelfeld und mit Ana-Maria Crnogorcevic die Toptorschützin (sie war krank und wurde kurz vor Schluss noch eingewechselt) gefehlt haben, ist ein schwacher Trost. Aber es ist ein Trost.

Im Letzigrund gegen England (Weltnummer 8) wird’s besser werden. Schlechter als in Erfurt gehts ja eigentlich gar nicht mehr. Auch Bachmann gibt sich kämpferisch. «Vielleicht kam diese Pleite gerade noch zur rechten Zeit. Jetzt wissen wir, dass wir drei Schippen drauflegen müssen, wenn wir mithalten wollen.»

Mindestens drei Schippen. Tut die Nati das nicht, dürfte der EM-Zug schon vor dem ersten Gruppenspiel am 9. Juli gegen Portugal schon abgefahren sein!

Gruppe A1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Italien	6	5	9
	2	Niederlande	6	0	9
	3	Norwegen	6	3	7
	4	Finnland	6	-8	5

Gruppe A2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Spanien	6	13	15
	2	Dänemark	6	6	12
	3	Belgien	6	-13	4
	4	Tschechische Republik	6	-6	4

Gruppe A3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Frankreich	6	1	12
	2	England	6	3	11
	3	Schweden	6	2	8
	4	Irland	6	-6	3

Gruppe A4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Deutschland	6	9	15
	2	Island	6	6	13
	3	Österreich	6	-2	7
	4	Polen	6	-13	0

Gruppe B1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schweiz	6	11	15
	2	Türkei	6	0	9
	3	Ungarn	6	1	7
	4	Aserbaidschan	6	-12	4

Gruppe B2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schottland	6	12	16
	2	Serbien	6	7	13
	3	Slowakei	6	-6	4
	4	Israel	6	-13	1

Gruppe B3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Portugal	6	12	16
	2	Nordirland	6	1	10
	3	Bosnien und Herzegowina	6	-5	7
	4	Malta	6	-8	1

Gruppe B4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Wales	6	15	14
	2	Ukraine	6	7	11
	3	Kroatien	6	-5	9
	4	Kosovo	6	-17	0

Gruppe C1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Weißrussland	6	19	18
	2	Georgien	6	-1	10
	3	Litauen	6	-5	7
	4	Zypern	6	-13	0

Gruppe C2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Slowenien	6	26	18
	2	Lettland	6	-8	9
	3	Nordmazedonien	6	-7	7
	4	Moldawien	6	-11	1

Gruppe C3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Griechenland	6	13	16
	2	Montenegro	6	11	10
	3	Färöer	6	2	9
	4	Andorra	6	-26	0

Gruppe C4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Rumänien	6	15	18
	2	Bulgarien	6	-2	7
	3	Armenien	6	-10	6
	4	Kasachstan	6	-3	4

Gruppe C5

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Albanien	4	4	9
	2	Luxemburg	4	-1	5
	3	Estland	4	-3	2