Die Liebe zwischen Eintracht Frankfurt und Armin Veh (55) ist erloschen, unwiederbringlich. Das 1:1 gegen Ingolstadt, das siebte sieglose Spiel in Serie, der Sturz auf Platz 16, Pfiffe gegen den Trainer – die Eintracht glaubt, handeln zu müssen. Veh muss gehen. Ein Nachfolger soll noch diese Woche kommen.
In seiner ersten Amtszeit von 2011 bis 2014 holte er die Eintracht noch aus den Tiefen der 2. Liga, liess sie in die Europa League stürmen. Frankfurt verehrte den Trainer. Vergangenheit!
Was sein Ex-Spieler Haris Seferovic darüber denkt? Sagen will er nichts. Der Nati-Spieler war für BLICK nicht zu erreichen. Unwahrscheinlich aber, dass er Veh eine Träne nachweint.
Der Schweizer Heisssporn und der impulsive Trainer zofften sich, zuweilen lautstark. Im Januar, beim 3:2 gegen Wolfsburg, nimmt er seinen Stürmer zur Pause raus. Dann ätzt er: «Ich habe die Schnauze voll von seinen Egotrips. Wenn sich einer über die Mannschaft stellt, dann geht das nicht.»
Und: «Er wird in den Medien als Wahnsinnskämpfer dargestellt, das sehe ich komplett anders. Wenn ich als Stürmer in der Vorrunde drei Tore schiesse, dann bin ich kein Torjäger, dann muss ich für die Mannschaft arbeiten.» Schliesslich verbannt ihn der Trainer für vier Spiele aus der Startelf. Erst letzte Woche, beim 0:0 gegen Schalke, stürmt er wieder von Beginn weg.
Seferovic übrigens wohnte in seinem ersten Frankfurter Jahr in einer Villa in Oberursel. Sein Vormieter? Armin Veh. Der musste sich deshalb nach seiner Rückkehr letzten Sommer eine neue Bleibe suchen. Sauer auf Seferovic sei er aber keineswegs, sagte Veh damals scherzhaft. «Ich kann ihn ja rausschmeissen.» Dass es ihn vorher erwischt, dachte er da wohl nicht.