In der Super-League-Vorschau auf Blick TV rechnet Uli Forte mit seinem Ex-Verein GC ab.
Der ehemalige Trainer der Hoppers im Wortlaut: «In dem Moment als Fredy Bickel gekommen ist, wusste ich, dass es nicht mehr lange gehen wird. Aber ich verstehe den Rauswurf nicht.» Er hätte GC zurück in die Super League geführt, ist er sich sicher. Ihr Verhältnis sei immer professionell gewesen. «Aber wenn so Sachen passieren, besteht ein gewisses Misstrauen.» Der sitzt!
Auch GC-Fan Kilchsperger äussert sich zu seinem Herzensklub. Könnte er sich gar das Amt des Präsidenten vorstellen? «Das war noch nie ein Thema. Vielleicht einmal kurz bei einem Coupe, aber nie ernsthaft. Fans sehen es gern, wenn ich in der Kurve bin. Dann heisst es: Er kifft zwar nicht, aber er ist einer von uns und jubelt mit.»
GC startet heute Abend mit einem Heimspiel gegen Winterthur (20 Uhr) in die neue Saison. Am Samstag wird dann auch in der Super League gekickt (YB-FCZ, Lugano-Luzern).
Im grossen Vorschau-Talk spricht Andreas Böni mit Uli Forte und Roman Kilchsperger zudem über folgende Themen:
Die Meisterfrage
Uli Forte sieht hier einen Verein klar vor allen anderen. «Ich denke, dass YB der klare Favorit sein wird, wegen der Ruhe und Stabilität im Verein. Basel kann natürlich alle eines Besseren belehren.» Roman Kilchsperger sieht die Angelegenheit noch klarer: «Die Saison wird nie weniger spannend werden als dieses Jahr. Für YB stellt sich die Frage ‹Wie dumm müssen wir uns anstellen, um nicht mit 20 Punkten Vorsprung zu gewinnen?›»
Bei Verfolger Basel sieht Forte zudem eine gewisse Unruhe im Verein. Auf die Frage ob Ciriaco Sforza einen schwierigen Stand hat, antwortet er: «Nicht wenige sagen, dass Sforza ein Fussballkenner ist, aber jeder Trainer hat beim FC Basel einen schwierigen Stand. Die Kommunikation wird wichtig sein. Die Spieler nehmen im Verein eine gewisse Rolle ein und es hängt schliesslich auch an ihnen. Sie müssen die Kohle aus dem Feuer holen.»
Das Hoarau-Aus bei YB
Die Entscheidung, dass YB nicht mit Hoarau verlängert hat, sehen beide als vernünftig an. «Er verdient sehr viel und fiel auch oft aus. Die romantische Seite musste verdrängt werden», zieht Forte Fazit. Kilchsperger findet Basel könnte sich davon eine Scheibe abschneiden, zum Beispiel beim Thema Valentin Stocker: «Es wäre vom FC Basel elegant gewesen, Valentin Stocker für einen proklamierten Neustart loszuwerden. Am Donnerstag hat er wieder seinen Wert gezeigt. Für mich haben die Basler einen Mittelweg gewählt, um einigermassen Ruhe einzubringen. Ich finde es etwas feige.»
Stürzt St. Gallen ab?
An einen Absturz vom FC St. Gallen glaubt Forte nicht: «St. Gallen wird nicht einbrechen, aber es wird schwierig. Sie haben es alle letzte Saison überragend gemacht. Für den 2. Platz wird es wegen den Abgängen knapp. Platz eins und zwei machen YB und Basel unter sich aus. Kilchsperger nimmt dabei den Präsidenten Matthias Hüppi genauer unter die Lupe: Er hat sich schon immer im Fussball engagiert und hat sich für Fussball-Politik interessiert. Mit Alain hat er sich einen sehr guten Partner geholt. Wenn sie so weiterarbeiten können, wird immer etwas Gutes auf den Platz kommen.»
Was zeigt Vaduz?
Von der Spitze der Liga geht es ans andere Ende – konkret zu Aufsteiger Vaduz. «Die Frage, ob die Liechtensteiner es verdienen in der Super League zu sein, wurde vor Jahren beantwortet. Das finde ich gut. Sie haben sich den Aufstieg verdient. GC hatte auch Unruhen im Verein und die Liechtensteiner haben profitiert,» so Ex-Super-League-Trainer Forte.
TV-Moderator Kilchsperger traut Vaduz nicht viel zu: «Ich glaube nicht, dass sie eine Chance haben. Hoffen wir, dass sie einigermassen mithalten können und ab und zu einen Coup landen.»
Trainerbewertungen
Für Uli Forte haben allfälligen Trainerbewertungen keine grosse Bedeutung: «Die Kraft dieser Aussage ist minim. Der Blick hat mich damals ganz nach vorne gesetzt und am Ende wurden wir Vizemeister.» Angesprochen auf das Vertrauen, das Ludovic Magnin beim FC Zürich von Präsident Ancillo Canepa erhählt, meint er, dass er sich dies ebenfalls gewünscht hätte. Er habe damals auf dem 3. Rang gelegen und wurde entlassen.
Kilchsperger sieht zwischen Canepa und Magnin eine besondere Beziehung: «Zwischen Canepa und Magnin besteht eine bedingungslose Liebe. Ludovic ist wie sein Sohn. Der Vater schickt seinen Sohn nicht in die Fremde.»
Hier gibts den ganzen nochmals zum Nachschauen: