Der Aufschrei in Deutschland ist gross. BILD-Sportchef Walter M. Straten titelt über seine Kolumne: «Wer beendet den Blatter-Spuk?» Der Fifa-Boss hatte anlässlich des Aufrichtefestes für das Fifa-Museum gesagt: «Ich bin nicht zurückgetreten, sondern stelle mein Mandat an einem ausserordentlichen Kongress zur Verfügung.»
«Er würde sich total zum Affen machen»
Erneut kursieren sofort Gerüchte darüber, Blatter könne doch wieder kandidieren. Selbst Tognoni schliesst das nicht aus («Bei Blatter weiss man nie»), aber er sagt: «Stellen Sie sich das Kabarett vor, dass los wäre! Alle sagen: Sepp, es ist fertig! Die Deutschen sagen: lieber heute als morgen. Blatter würde sich total zum Affen machen.»
Aber, sagt der Ex-Fifa-Mann, Blatter mache nie etwas ohne Plan. «Er lässt, und das ist eine seiner beliebtesten Taktiken, die Zeit für ihn spielen. Er wird sich denken: Die werden keinen geeigneten Nachfolger finden. Und ihn dann beknien weiterzumachen.
Dieser Plan ist allerdings alles andere als staatsmännisch. Den hat Sepp sicher sein PR-Berater Klaus Stöhlker eingebläut. Denn Blatter hat den Rücktritt erklärt. Auch wenn er dieses Wort nicht in den Mund genommen hat. Alles andere ist Wortklauberei.»