Fifa-Boss Infantino schlägt zurück – Teil 1
«Kann mir die Bundesliga ohne Bayern nicht vorstellen»

Gianni Infantino (48) ist der meistkritisierte Mann der Welt. In einer dreiteiligen Interview-Serie erklärt er sich jetzt im BLICK zu den Vorwürfen der Hinterzimmer-Politik, dem Finanz-Doping und dem Umschreiben des Ethik-Codes.
Publiziert: 07.11.2018 um 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2018 um 12:05 Uhr
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Gianni Infantino nimmt in der dreiteiligen BLICK-Serie Stellung zu verschiedenen heiklen Themen.
Foto: TOTO MARTI
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Andreas Böni

Es ist ein schmuckloser Raum im Hauptgebäude der Fifa in Zürich. Wegen der blendenden Sonne, die hell ins Zimmer scheint, werden am Mittwochmorgen die Vorhänge gezogen, damit man sich beim Gespräch in die Augen sehen kann.

Gianni Infantino sitzt vor einem Wasser. Die Vorwürfe der letzten Tage haben ihm zugesetzt. Er empfindet es als persönlichen Angriff auf seine Person. «Nichts an den Vorwürfen ist juristisch relevant», sagt er. In den «Football Leaks», die dem «Spiegel» zugespielt wurden, befand sich Infantinos gesamter Mail-Verkehr, der nun öffentlichkeitswirksam ausgebreitet wird. Nun wehrt er sich.

Herr Infantino, kommen Sie gerade vom Rauchen?
Gianni Infantino: Warum?

Sie würden auf der Raucher-Brücke stehen, ins Smartphone starren und die Mitarbeiter nicht grüssen.
Nein, geraucht habe ich gerade nicht. Und Sie können sicher sein, dass ich jedem einzelnen Mitarbeiter auf dem Weg vom Auto in mein Büro und auch in diesen Raum Hallo gesagt habe. Wie mit der Fifa und mit mir in den letzten Tagen umgegangen wurde, ist irreführend und unfair. Der Blickwinkel, wie viele Dinge dargestellt wurden, ist nicht in Ordnung. Es konnte keine einzige juristische Verfehlung, kein Geldfluss oder irgendeine illegale Aktion nachgewiesen werden.

Es ist eine Reihe von harten Vorwürfen, mit denen sich Infantino konfrontiert sieht. So soll er 2014 als Generalsekretär der Uefa einen Deal mit Paris SG gemacht haben und die Regeln des sogenannten Financial Fairplays (ein Klub darf nur ausgeben, was er einnimmt) ausgehebelt haben. Konkret wollte PSG-Boss Nasser al-Khelaifi 215 Millionen Euro pro Jahr in den Klub pumpen – und sollte dafür von Paris SG Dienstleistungen bekommen, die gemäss Experten nur 2,79 Millionen Euro wert waren. Man fand sich bei 100 Millionen Euro pro Jahr. «Damit segnete Infantino de facto ein Finanzdoping ab», schreibt der «Tages-Anzeiger».

Herr Infantino, machten Sie Hinterzimmer-Politik mit dem Scheich?
Schauen Sie, das ist auch etwas, das man so oder so darstellen kann. Unser Ziel bei der Uefa war es immer, die Klubs bei uns zu behalten. Nicht, sie rauszukicken. Also verhandelt man und sucht Lösungen, das war mein Job als Generalsekretär.

Aber es wirkt wie eine Bevorzugung der Grossen.
Fakt ist: In der Geschichte des Financial Fairplays wurden 30 Verstösse festgestellt. Mit allen bis auf einen Klub gab es Einigungen. Abmachungen zu treffen und zu verhandeln ist ausdrücklich erlaubt. Und dann wurde es von einem unabhängigen Gremium, von absoluten Profis, abgesegnet. Man hätte also auch ablehnen können oder x Änderungen anbringen. 50 Top-Leute aus Klubs, Anwälte und so weiter schauten sich die Fälle an – meinen Sie, da kann ich etwas im Hinterzimmer an allen vorbei machen? Unmöglich.

Würden Sie die Abmachungen mit Paris SG und auch Manchester City mit heutigem Kenntnisstand wieder genau gleich treffen?
Ja, absolut. Die Klubs wurden ja auch noch gebüsst zusätzlich. Und es steht ausdrücklich in den Statuten, dass man den Fall vors CAS ziehen kann. Niemand hat es getan. Financial Fairplay war die grosse Erfolgsstory der Uefa der letzten zehn Jahre. Der europäische Klubfussball war gerade daran, gegen die Wand gefahren zu werden. 1,7 Milliarden Franken wurden im Jahr 2010 Verlust gemacht, mit Financial Fairplay waren es noch 300 Millionen Franken.

Hatten Sie Angst, dass PSG und City eine Gründung der Super League forcieren?
Nein, ich denke nicht. Ich kann mir auch keine Bundesliga ohne Bayern München vorstellen. Ich bin jetzt 20 Jahre im Fussball dabei und die Idee einer Super League gab es immer wieder. Es ist natürlich, das meiste herausholen zu wollen. Genau darum wollen wir ja eine Klub-WM machen, die besser als die mögliche Super League ist, alles zusammen bleibt und sich keiner abspalten will. Das müssen wir verhindern, denn wir glauben daran, dass der Fussball in seinen Strukturen bleiben muss.

Ein E-Mail von Infantino an seine Generalsekretärin Fatma Samoura beschäftigte sich mit dem «Forward»-Programm. Der Fifa-Präsident versprach bei seiner Wahl den Verbänden mehr Geld. Aber schon bald standen 35 Länder intern auf der schwarzen Liste und bekamen nur einen Teil oder gar keine «Forward»-Gelder mehr. Im Mail forderte Infantino Samoura auf, eine «praktikable und pragmatische Lösung» zu finden. Einzelne Verbände hatten sich bereits beschwert – und Richtung Wiederwahl im Juni 2019 kann Infantino es sich mit den Ländern nicht verscherzen.

Herr Infantino, warum zahlen Sie Geld an Staaten aus, die noch nicht kontrolliert wurden?
(Generalsekretärin Fatma Samoura sitzt neben ihm) Ich leite die Frage an Fatma Samoura weiter.
Fatma Samoura: Es ist so, dass du in gewissen kleinen Ländern in Afrika oder zum Beispiel in Haiti kein Geld von der Bank oder von der Regierung bekommst. Trotzdem musst du zu den Spielen reisen. Da haben wir Geld vorgeschossen aus dem «Forward»-Programm, obwohl noch nicht alle Verbände zu unserer Zufriedenheit Auskunft geben konnten, was mit dem Geld passiert. Aber jedes betroffene Land wird bei der nächsten Auszahlung besucht und nochmals kontrolliert. Ich komme von der UN – und nirgends sind die Kontrollen so gut wie bei der Fifa. Wir machen nicht die Augen zu und geben einfach Geld.

Der Ethik-Kodex-Vorwurf. In einem E-Mail vom 17. Dezember 2017 von Fifa-Richter Vassilios Skouris an Infantino steht: «Lieber Gianni, wie versprochen schicke ich dir den Entwurf des Kodex. (...)» Falls der Boss Anmerkungen habe, solle er diese schicken. Infantino schlägt bei zwölf Artikeln Änderungen vor. 

Herr Infantino, Ex-Fifa-Richter Hans-Joachim Eckert sieht darin einen «klaren Verstoss gegen den Kodex und die Statuten der Fifa».
Ich hätte mir gewünscht, der eine oder andere, der heute Vorwürfe erhebt, hätte schon früher innerhalb der Organisation das eine oder andere aufgedeckt... Zum Ethik-Code: Fast jeder Jurist innerhalb der Fussball-Verbände 2011 hat ihn gelesen vor der endgültigen Festlegung und Inputs gegeben.

Und so ist das Wort Korruption plötzlich verschwunden im neuen Reglement.
Auch das schlug man mir um die Ohren, und niemand merkte, dass das Wort in der französischen Fassung sogar vorkommt. Und Sie können dick und fett aufschreiben: Ich werde beim nächsten Kongress fordern, dass dieses Wort wieder reingeschrieben wird. Weil wir keine Korruption in der Fifa dulden.

Die WM 2026 wird mit 48 Mannschaften stattfinden. Die WM 2022 in Katar auch schon?
Das war ein Vorstoss der Südamerikaner im letzten Mai. Für mich als Fifa-Präsident ist klar: Warum sollen wir das nicht machen, wenn es möglich ist? Die Chance ist eher klein, aber, wir werden es im März 2019 entscheiden. Es wäre schön, wären 16 Länder mehr dabei.

Wegen der Stimmen für Sie oder wegen der WM?
Für die Entwicklung des Fussballs. Die WM ist ein Fest, je mehr Länder dabei sind, desto mehr Euphorie auf der Welt.

Sepp Blatter fürchtet Mauscheleien bei 16 Gruppen mit je drei Teams.
Wir müssen da Regeln finden, damit es das nicht gibt. Die sicherstellen, dass jede Mannschaft im letzten Spiel gewinnen muss. Zum Beispiel, dass es beim Weiterkommen ums Fifa-Ranking geht, aber nicht ums Torverhältnis. Solche Ideen sind gefragt. Wir haben auch bei Vierer-Gruppen gesehen, dass beim letzten Spiel gemauschelt werden kann. Und zwar nicht von Südamerikanern oder Afrikanern, sondern im Norden von Europa (Schweden spielte damals 2:2 gegen Dänemark und Italien war ausgeschieden – die Red.)

Also könnte die WM nicht nur in Katar alleine stattfinden. Wie würde man das mit mehr Spielen?
Man müsste mit den umliegenden Ländern reden: Oman, Kuwait oder die Vereinigten Arabischen Emirate oder mit anderen.

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Es sind Tausende interne Dokumente, E-Mails und vertrauliche Sitzungsprotokolle, die illegal beschafft und dem «Spiegel» zugespielt wurden. Mithilfe von diesen geht das Nachrichten-Magazin zusammen mit seinem Recherche-Netzwerk auf Gianni Infantino (48) los und kommt zum Schluss: «Er ist nur der nächste Despot, der sich den Fussball untertan macht.»

BLICK fasst die Vorwürfe gegen den Fifa-Boss zusammen.

  • Der Fall Paris SG. Als Generalsekretär der Uefa soll Infantino 2014 einen Deal mit Paris SG gemacht und die Regeln des sogenannten Financial Fairplays (ein Klub darf nur ausgeben, was er einnimmt) ausgehebelt haben. Konkret wollte PSG-Boss Nasser al-Khelaifi 215 Millionen Euro pro Jahr in den Klub pumpen – und sollte dafür von Paris SG Dienstleistungen bekommen, die gemäss Experten nur 2,79 Millionen Euro wert waren. Infantino verhandelte mit dem Scheich, suchte Kompromisse. Mehr Gegenleistungen für Katar, mehr Geld für PSG. Man fand sich bei 100 Millionen Euro pro Jahr. «Damit segnete er de facto ein Finanzdoping ab», schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Fifa hält dagegen, der Uefa-Generalsekretär dürfe bei solchen Abmachungen assistieren, «um Lösungen zu finden».

  • Der Charter-Vorwurf. Allein im Dezember 2017 sei Infantino fünf Mal mit einem Charter geflogen, schreibt der «Spiegel». Für 47'000 Euro von Zürich nach Kuwait, für 58'000 Euro von Genf über Riad nach Dubai.

  • Der Ethik-Kodex-Vorwurf. In einem E-Mail vom 17. Dezember 2017 von Fifa-Richter Vassilios Skouris an Infantino steht: «Lieber Gianni, wie versprochen schicke ich dir den Entwurf des Kodex. (...)» Falls der Boss Anmerkungen habe, solle er diese schicken. Infantino schlägt bei zwölf Artikeln Änderungen vor. Ex-Fifa-Richter Hans-Joachim Eckert sieht darin einen «klaren Verstoss gegen den Kodex und die Statuten der Fifa». Der Weltverband meint, es sei für Infantino als erfahrenen Juristen «ganz natürlich», dass er mit Skouris einen solchen Austausch pflege.

  • Der Super-Freundinnen-Vorwurf: 2017 werden der Schweizer Ermittler Cornel Borbély und Richter Eckert als Chefs der Ethikkommission abgesetzt. Ersetzt wird Borbély durch Maria Claudia Rojas, eine Verwaltungsrichterin aus Kolumbien. Vorgeschlagen worden war sie durch den Chef des kolumbianischen Fussball-Verbands, der seinem Dachverband Conmebol schrieb, sie sei eine «Deluxe-Kandidatin», «fussballverrückt» und eine «Superamiga», eine Superfreundin von ihm. Sie stellte allfällige Ermittlungen gegen Infantino sofort ein. Und war an der WM mit Kindern vor Ort. Eckert ätzt deswegen: «Ich wüsste nicht, was die Rechtfertigung für mich gewesen wäre, die ganze WM im Fifa-Hotel zu verbringen.» Der Fifa stösst sauer auf, dass Eckert (Fifa-Gehalt lag bei 300'000 US Dollar pro Jahr) sich nun immer wieder äussert («Wir wurden gestoppt, weil wir unabhängig ermittelt haben – auch gegen Herrn Infantino selbst»). Der Standpunkt des Weltverbands: Eckert habe dem Treiben unter Sepp Blatter selbst lange zugeschaut und nicht eingegriffen.

  • Die absurden Vorwürfe, Infantino grüsse nicht, wenn er Mitarbeiter im Gang sehe, und er rauche auf der Mitarbeiterbrücke, erzählen anonyme Quellen. «Büroklatsch», nennt es die Fifa, keine harten Fakten. Wie auch die Unterstellung, dass Infantino einen Audi Q7, einen Hyundai-Geländewagen und einen S-Klasse-Mercedes 500 fahre. Nach SonntagsBlick-Informationen wollte Infantino den Mercedes zurückgeben, um den Wagen von Sponsor Hyundai zu fahren. Doch Fifa-interne Mitarbeiter stoppten die Rückgabe, da der Ausstieg aus dem Leasing-Vertrag die Fifa Geld gekostet hätte.

Das sagt die Fifa

Der Weltfussball-Verband spricht davon, dass die meisten ihrer «ehrlichen und offenen Antworten» auf mehrere Hundert Fragen vom Recherche-Desk «ignoriert» worden seien. Man habe nur das Ziel, «die neue Fifa-Führung um Infantino und Generalsekretärin Fatma Samoura zu untergraben». Die Fifa vermutet, dass frustrierte Ex-Mitarbeiter durch gezieltes Streuen falscher Gerüchte über Infantino hinter den Attacken stehen. Infantino selbst sagt: «Ich war immer auf starke Opposition eingestellt, besonders von denen, die sich nicht mehr schamlos am System bedienen können, von dem sie Teil waren.»

Ruhiger wird es um ihn kaum werden. Im Juni 2019 steht die Wahl zum Fifa-Präsidenten an. Infantino wird wieder kandidieren. (abö)

Es sind Tausende interne Dokumente, E-Mails und vertrauliche Sitzungsprotokolle, die illegal beschafft und dem «Spiegel» zugespielt wurden. Mithilfe von diesen geht das Nachrichten-Magazin zusammen mit seinem Recherche-Netzwerk auf Gianni Infantino (48) los und kommt zum Schluss: «Er ist nur der nächste Despot, der sich den Fussball untertan macht.»

BLICK fasst die Vorwürfe gegen den Fifa-Boss zusammen.

  • Der Fall Paris SG. Als Generalsekretär der Uefa soll Infantino 2014 einen Deal mit Paris SG gemacht und die Regeln des sogenannten Financial Fairplays (ein Klub darf nur ausgeben, was er einnimmt) ausgehebelt haben. Konkret wollte PSG-Boss Nasser al-Khelaifi 215 Millionen Euro pro Jahr in den Klub pumpen – und sollte dafür von Paris SG Dienstleistungen bekommen, die gemäss Experten nur 2,79 Millionen Euro wert waren. Infantino verhandelte mit dem Scheich, suchte Kompromisse. Mehr Gegenleistungen für Katar, mehr Geld für PSG. Man fand sich bei 100 Millionen Euro pro Jahr. «Damit segnete er de facto ein Finanzdoping ab», schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Fifa hält dagegen, der Uefa-Generalsekretär dürfe bei solchen Abmachungen assistieren, «um Lösungen zu finden».

  • Der Charter-Vorwurf. Allein im Dezember 2017 sei Infantino fünf Mal mit einem Charter geflogen, schreibt der «Spiegel». Für 47'000 Euro von Zürich nach Kuwait, für 58'000 Euro von Genf über Riad nach Dubai.

  • Der Ethik-Kodex-Vorwurf. In einem E-Mail vom 17. Dezember 2017 von Fifa-Richter Vassilios Skouris an Infantino steht: «Lieber Gianni, wie versprochen schicke ich dir den Entwurf des Kodex. (...)» Falls der Boss Anmerkungen habe, solle er diese schicken. Infantino schlägt bei zwölf Artikeln Änderungen vor. Ex-Fifa-Richter Hans-Joachim Eckert sieht darin einen «klaren Verstoss gegen den Kodex und die Statuten der Fifa». Der Weltverband meint, es sei für Infantino als erfahrenen Juristen «ganz natürlich», dass er mit Skouris einen solchen Austausch pflege.

  • Der Super-Freundinnen-Vorwurf: 2017 werden der Schweizer Ermittler Cornel Borbély und Richter Eckert als Chefs der Ethikkommission abgesetzt. Ersetzt wird Borbély durch Maria Claudia Rojas, eine Verwaltungsrichterin aus Kolumbien. Vorgeschlagen worden war sie durch den Chef des kolumbianischen Fussball-Verbands, der seinem Dachverband Conmebol schrieb, sie sei eine «Deluxe-Kandidatin», «fussballverrückt» und eine «Superamiga», eine Superfreundin von ihm. Sie stellte allfällige Ermittlungen gegen Infantino sofort ein. Und war an der WM mit Kindern vor Ort. Eckert ätzt deswegen: «Ich wüsste nicht, was die Rechtfertigung für mich gewesen wäre, die ganze WM im Fifa-Hotel zu verbringen.» Der Fifa stösst sauer auf, dass Eckert (Fifa-Gehalt lag bei 300'000 US Dollar pro Jahr) sich nun immer wieder äussert («Wir wurden gestoppt, weil wir unabhängig ermittelt haben – auch gegen Herrn Infantino selbst»). Der Standpunkt des Weltverbands: Eckert habe dem Treiben unter Sepp Blatter selbst lange zugeschaut und nicht eingegriffen.

  • Die absurden Vorwürfe, Infantino grüsse nicht, wenn er Mitarbeiter im Gang sehe, und er rauche auf der Mitarbeiterbrücke, erzählen anonyme Quellen. «Büroklatsch», nennt es die Fifa, keine harten Fakten. Wie auch die Unterstellung, dass Infantino einen Audi Q7, einen Hyundai-Geländewagen und einen S-Klasse-Mercedes 500 fahre. Nach SonntagsBlick-Informationen wollte Infantino den Mercedes zurückgeben, um den Wagen von Sponsor Hyundai zu fahren. Doch Fifa-interne Mitarbeiter stoppten die Rückgabe, da der Ausstieg aus dem Leasing-Vertrag die Fifa Geld gekostet hätte.

Das sagt die Fifa

Der Weltfussball-Verband spricht davon, dass die meisten ihrer «ehrlichen und offenen Antworten» auf mehrere Hundert Fragen vom Recherche-Desk «ignoriert» worden seien. Man habe nur das Ziel, «die neue Fifa-Führung um Infantino und Generalsekretärin Fatma Samoura zu untergraben». Die Fifa vermutet, dass frustrierte Ex-Mitarbeiter durch gezieltes Streuen falscher Gerüchte über Infantino hinter den Attacken stehen. Infantino selbst sagt: «Ich war immer auf starke Opposition eingestellt, besonders von denen, die sich nicht mehr schamlos am System bedienen können, von dem sie Teil waren.»

Ruhiger wird es um ihn kaum werden. Im Juni 2019 steht die Wahl zum Fifa-Präsidenten an. Infantino wird wieder kandidieren. (abö)

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